Verletzungen, Rückschläge, Krankheiten und viele Zweifel liegen hinter Peter Herzog. Am Sonntag ließ der Saalfeldner das alles hinter sich. Beim Vienna City Marathon lief der österreichische Rekordhalter in 2:15:29 Stunden ins Ziel. Als Gesamt-19. zweitbester Österreicher und knapp fünfeinhalb Minuten über seiner Bestleistung (2:10:06), aber überglücklich.
"Seit heute kann ich mich wieder Marathonläufer nennen", erklärte der 36-Jährige. "Das war die letzten eineinhalb Jahre nicht der Fall. Es gibt im Marathon keine Abkürzung im Training, es ist eine brutal ehrliche Sportart." Mehrmals war der Schützling von Trainer Hannes Langer kurz vor wichtigen Läufen von Verletzungen gebremst worden. Das Ziel, im Sommer in Paris zum zweiten Mal bei einem Olympiamarathon zu starten, war dadurch außer Reichweite geraten.
Am Sonntag lief Herzog seinen bisher schnellsten Wien-Marathon. Am wichtigsten für ihn: "Ich habe so richtig das Marathonfeeling aufsaugen können."
Nächstes Ziel EM-Halbmarathon
Herzog lief in einer Gruppe mit dem Wiener Mario Bauernfeind und schaute gar nicht auf die Uhr: "Ich habe mich in die Gruppe eingegliedert. Bei 28 Kilometer habe ich begonnen, mit dem Feuer zu spielen. Aber der Mario hat gezeigt, dass er heute der Chef ist." Bauernfeind nahm ihm noch gut eine Minute ab und liegt im Ranking für die Halbmarathon-EM im Juni in Rom knapp vor ihm. Herzogs Chancen sind weiter ausgezeichnet, er denkt aber schon an einen schnellen Herbstmarathon: "Wenn es Familie und die Gesundheit zulassen."
Ex-Triathlet lief starkes Debüt
Ein Pinzgauer Landsmann rang Herzog Respekt ab: Ex-Triathlet Lukas Hollaus (Olympiateilnehmer 2021 in Tokio) finishte bei seinem Marathondebüt in 2:20:17 Stunden und machte Herzog nervös: "Beim Zurücklaufen vom Lusthaus habe ich gesehen, dass er nur einen Kilometer hinter mir lief und gut drauf war. Da wusste ich, ich darf nicht einbrechen, sonst ist er vor mir..." Hollaus war sogar auf Kurs 2:18: "Bei Kilometer 34 musste ich wegen Krämpfen stehen bleiben. Aber der Marathon war eine unglaubliche Erfahrung, die ich einmal machen wollte."
Ausgezeichnet unterwegs waren im Halbmarathon zwei Salzburger. Dominik Hirczy (Bad Hofgastein) lief in 1:06:43 Stunden auf Platz sechs, Andreas Stöckl (SC Leogang) wurde in 1:09:24 Zehnter.