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Salzburg Marathon: Peter Herzog triumphiert nach Schreck auf der Strecke

Der österreichische Marathonrekordler feierte einen Heimsieg. Zuvor hatte er wegen eines Zwischenfalls auf der Strecke einen Stopp einlegen müssen. 8000 Laufbegeisterte waren am Sonntag mit dabei.

Sieg für Peter Herzog.
Sieg für Peter Herzog.
Da geht die Post ab: Die Marathon-Spitze kurz nach dem Start, Peter Herzog (Nr. 5) neben Peter Wahome Murithi (2), in der Mitte Mahdi Sareban.
Da geht die Post ab: Die Marathon-Spitze kurz nach dem Start, Peter Herzog (Nr. 5) neben Peter Wahome Murithi (2), in der Mitte Mahdi Sareban.
In der Hofstallgasse starteten die rund 3000 Teilnehmenden am 10-Kilometer-Lauf.
In der Hofstallgasse starteten die rund 3000 Teilnehmenden am 10-Kilometer-Lauf.
Kurz nach dem Start.
Kurz nach dem Start.
Gute Zeit: Conny Stöckl-Moser.
Gute Zeit: Conny Stöckl-Moser.
Musikalische Unterstützung in der Hellbruner Allee.
Musikalische Unterstützung in der Hellbruner Allee.
Unterwegs mit Untersberg-Blick.
Unterwegs mit Untersberg-Blick.
„Mein Held“, meinte Peter Herzog zu Helmut Mang, mit 81 Jahren ältester Halbmarathon-Teilnehmer.
„Mein Held“, meinte Peter Herzog zu Helmut Mang, mit 81 Jahren ältester Halbmarathon-Teilnehmer.

Ein Marathon beginnt oft lange vor dem Startschuss als verrückte Idee. Bei Peter Herzog war das Antreten in Salzburg ein Gedanke, der ihm in der Euphorie des starken Wien-Marathons gekommen war. Nur drei Wochen Pause, sicher ein bisschen verrückt, aber kein Problem für Österreichs Rekordhalter. Er lief am Sonntag in Salzburg einen Marathon zum Genießen - und kam am Ende in 2:21:46 Stunden als Erster ins Ziel.

Der Läufer der Union Salzburg LA ist nach Karl Aumayr 2015 erst der zweite Lokalmatador, der in Salzburg gewinnen konnte. "Außerdem ist es mein erster Marathon-Gesamtsieg", merkte der 36-jährige Saalfeldner im Ziel an. "Die Stimmung war genial. Es waren wunderbare Bedingungen, viel Schatten auf der Strecke." Immerhin kletterte das Thermometer am Sonntagvormittag schon früh auf rund 25 Grad. Er war den Großteil des Rennens im Duett mit Peter Wahome Murithi (Kenia) unterwegs. Erst rund zwei Kilometer vor dem Ziel schüttelte Herzog, der im Juni bei der EM in Rom im Halbmarathon starten wird, den Kontrahenten ab.

Den größten Schrecken hatte Herzog schon nach rund 30 Kilometern erlebt, als ein Radbegleiter neben ihm in den Straßengraben gestürzt war. "Ich bin kurz stehen geblieben, um zu schauen, ob er verletzt ist", schilderte Herzog. Der Radler, der einige Kratzer abbekommen hatte, gab aber grünes Licht und war wenige Minuten später schon wieder unterwegs.

Starker Dritter wurde der Salzburger Sportmediziner Mahdi Sareban (2:36:19), der nach Wien-Marathon und 100-Kilometer-Meisterschaft das dritte lange Rennen in drei Wochen absolvierte: "Ich habe diese Belastungen heute etwas gespürt. Es war ein Test für Körper und Geist, wie gut man regenerieren kann", sagte er. Schon am Montag arbeitet er wieder. Seine Belohnung für die Anstrengung: "Muttertags-Essen mit der Familie am Nachmittag."

Die schnellste Frau im Marathon war überrascht: "Eigentlich wollte ich eine persönliche Bestzeit laufen, das ist nicht gelungen", sagte die Ungarin Eva Kovacs. "Mein Freund hat das Tempo für mich gemacht, er ist mein Held!"

Die Heldinnen und Helden von morgen zeigten schon am Samstag bei Mini- und Junior-Marathon sowie der bunten Sportpalette vollen Einsatz. Unter ihnen auch die Tochter von Peter Herzog, der seit Kurzem zweifacher Vater ist und zudem nun als Sportstudent das Training zwischen vielen anderen Verpflichtungen unterbringen muss. Genauso wie Eva Wutti, Zweite im Halbmarathon: "Durch Arbeit, Jusstudium und Familie bin ich zuletzt nur 30 bis 35 Kilometer in der Woche gelaufen." Mahdi Sareban

Die Besten waren zumindest diesmal statt Vollprofis leidenschaftliche Freizeitsportler - nur eben ein bisschen schneller als der Rest.

Chilene gewann Halbmarathon

Der Chilene Daniel Estrada gewann den Halbmarathon in 1:10:55 Std. vor Philipp Obermüller (SU Bad Leonfelden/1:13:04) und Florian Ganitzer (Großarl/1:13:51). Bei den Frauen musste sich Eva Wutti (ClubRunAustria/1:22:05) der Schweizerin Elena Eichenberger (LV Langenthal) geschlagen. Sie war bei ihrem erst zweiten Halbmarathon in 1:20:04 eine souveräne Siegerin.

Hofgasteiner siegte über 10 Kilometer

Den 10-Kilometer-Lauf gewann der Bad Hofgasteiner Dominik Hirczy (31:37 Min.) vor Paul Reichl (Union Salzburg LA/32:29). Die Schwedin Carolina Johnson war schnellste Frau in 35:00 Minuten, die in Salzburg studierende Deutsche Annika Leineweber wurde in 35:16 Zweite, Conny Stöckl-Moser (SC Leogang), im 6. Monat schwanger, kam in beachtlichen 41:19 Minuten als Fünfte ins Ziel.

Erstmals starteten Marathon, Halbmarathon und Staffeln auf der Staatsbrücke und damit mit Blick auf die Altstadt und die Festung. Zusammen mit Frauenlauf am Freitag, Junior-Marathon und bunter Sportpalette am Samstag waren knapp 10.000 bei den Lauffestspielen in Bewegung.

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