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Super Bowl: Philadelphia Eagles düpieren Seriensieger Kansas City Chiefs

Der Außenseiter dominierte den Titelverteidiger in New Orleans nach Belieben und feiert den zweiten Super-Bowl-Triumph. Für Superstar Saquon Barkley und Finalheld Cooper DeJean war es der perfekte Geburtstag. Taylor Swift und Donald Trump gefiel das auf der Tribüne nicht.

Die Philadelphia Eagles gewannen den Super Bowl 59.
Die Philadelphia Eagles gewannen den Super Bowl 59.

Es war der Tag der Philadelphia Eagles. Am Sonntagabend (Ortszeit) hat der Champion der National Football Conference das große Finale der National Football League in New Orleans gewonnen. Es ist der zweite Super-Bowl-Triumph für Philadelphia nach 2018 und die Revanche für das Endspiel vor zwei Jahren, als sich die Kansas City Chiefs knapp den ersten von zwei Titeln in Folge holten. Den historischen dritten Streich in Serie verhinderten die Eagles im 59. Super Bowl eindrucksvoll. Sie setzten sich gegen den Sieger der American Football Conference nach einer 24:0-Pausenführung mit 40:22 durch.

Philadelphia Eagles dominieren Kansas City Chiefs im Super Bowl

Die Eagles dominierten von Beginn an in allen Belangen - mit einer überragenden Verteidigung, die Chiefs-Superstar Patrick Mahomes mit großem Druck nie in Fahrt kommen ließ und mit mehreren Ballgewinnen glänzte, und einer effektiven, beinahe fehlerlosen Offense um den starken Quarterback Jalen Hurts, der auch zum Super-Bowl-MVP gewählt wurde. Für den 26-jährigen Spielmacher, den in dieser Spielzeit überragenden Runningback Saquon Barkley, Chefcoach Nick Sirianni und zahlreiche Teamkollegen ist der erste Titel die Krönung einer sehr guten Saison. Der Coup war in diesem Finale nie in Gefahr.

Quarterback Jalen Hurts glänzte auf dem Weg zum Titel.
Quarterback Jalen Hurts glänzte auf dem Weg zum Titel.

Von Beginn an ein einseitiges Endspiel

Den ersten Angriff der Eagles beendete noch eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung. Die davon profitierenden Chiefs gaben den Ball aber schnell zurück. Den zweiten Angriff der Eagles rettete eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung. Die ersten Punkte folgten. Philadelphia bewegte den Ball gut, obwohl Barkley an seinem 28. Geburtstag noch nicht in die Gänge kam. Nach einem Block des Runningbacks fand Jalen Hurts mit einem tiefen Wurf Jahan Dotson. Weil dieser erst kurz vor der Endzone gestoppt wurde, konnte Spielmacher Hurts aus kurzer Distanz den ersten Touchdown des Endspiels erzielen - 7:0.

Nick Sirianni führte die Eagles in seinem vierten Jahr als Cheftrainer zum Titel.
Nick Sirianni führte die Eagles in seinem vierten Jahr als Cheftrainer zum Titel.
Amerikanische Bierdusche: Nick Sirianni wurde von seinen Spielern mit Gatorade übergossen.
Amerikanische Bierdusche: Nick Sirianni wurde von seinen Spielern mit Gatorade übergossen.

Hurts und Co. lassen kein Mahomes-Comeback zu

Und der NFC-Champion blieb am Drücker. Die Verteidigung stoppte Mahomes und Co. erneut früh, die Eagles-Offense marschierte weiter. Dass Chiefs-Verteidiger Bryan Cook einen tiefen Hurts-Wurf kurz vor der Endzone abfing, bescherte nur eine kurze Atempause. Nachdem auch die dritte Ballbesitzphase des Titelverteidigers schnell geendet hatte, drang Philadelphia erneut in die Hälfte der Chiefs ein. Jake Elliott erhöhte mit einem Field Goal auf 10:0. Die Chiefs kennen das Gefühl eines Zehn-Punkte-Rückstands von ihren vergangenen drei Super-Bowl-Siegen. Doch diesmal blieb das Comeback aus, wurde es nur schlimmer.

Pure Dominanz: Josh Sweat (links) und seine Kollegen brachten Chiefs-Quarterback mehrfach zu Fall
Pure Dominanz: Josh Sweat (links) und seine Kollegen brachten Chiefs-Quarterback mehrfach zu Fall
Symbolbild: Patrick Mahomes war unter Druck.
Symbolbild: Patrick Mahomes war unter Druck.

"Geburtstagskind" nimmt Geschenk an

Der Gegenangriff geriet zum Bumerang. Die beste Verteidigung dieser Saison, trainiert von Altmeister Vic Fangio, brachte Mahomes zwei Mal zu Fall und fing den Ball beim dritten Versuch ab - und mehr als das. Liganeuling Cooper DeJean trug den Ball gleich in die Endzone - ein "Pick Six" im Super Bowl an seinem 22. Geburtstag. In dieser Tonart ging es weiter. Knapp zwei Minuten vor dem Ende kam Mahomes zum sechsten Mal an den Ball - und der Superstar leistete sich gleich im ersten Versuch, durch einen eigenen Teamkollegen behindert, den nächsten Patzer. Zack Baun, ein weiterer Eagles-Held, der erst im Sommer zum Team gestoßen war, fing den Pass in seiner alten Heimat New Orleans tief in der Chiefs-Spielhälfte ab. A. J. Brown bestrafte das nach einem Hurts-Pass mit dem dritten Touchdown des Duells postwendend - 24:0 zur Pause.

Kendrick Lamar unterhielt in der Halbzeitpause.
Kendrick Lamar unterhielt in der Halbzeitpause.

Unverändertes Spiel nach der Halbzeitshow

Nach der (wohl nicht sehr lang in Erinnerung bleibenden) Halbzeitshow des Rappers Kendrick Lamar, unterstützt etwa von R&B-Sängerin SZA, Hunderten Tänzern und Tänzerinnen sowie Schauspieler Samuel L. Jackson als "Uncle Sam", stiegen die Philadelphia Eagles sofort wieder auf das Gaspedal. Die Chiefs-Offense, die in den ersten zwei Vierteln nur 23 Yards und ein einziges First Down erzielt hatten, war dem Druck der Eagles weiter nicht gewachsen und ließ Philadelphias Angreifer schnell wieder auf das Spielfeld. Nun machte auch Superstar Barkley Meter und Hurts setzte sein starkes Spiel fort. Mit einem Elliott-Kick stellten sie auf 27:0.

Die Entscheidung: DeVonta Smith fängt den Wurf von Jalen Hurts zum 33:0.
Die Entscheidung: DeVonta Smith fängt den Wurf von Jalen Hurts zum 33:0.
Superstar Saquon Barkley spielte im Finale keine Hauptrolle.
Superstar Saquon Barkley spielte im Finale keine Hauptrolle.
Der makellose Kicker Jake Elliott (rechts) verwandelte alle vier Field Goals und alle Extrapunktversuche.
Der makellose Kicker Jake Elliott (rechts) verwandelte alle vier Field Goals und alle Extrapunktversuche.

Kansas City Chiefs fanden kein Mittel

Der nächste Dämpfer für den Buchmacher-Favoriten: Die Chiefs scheiterten bei einem vierten Versuch in der eigenen Spielhälfte. Die Eagles setzten sofort zum K.-o-Schlag aus: Hurts warf punktgenau auf DeVonta Smith - Touchdown! Nach dem 34:0 punktete zwar erstmals auch das Team um Mahomes, der Xavier Worthy in der Endzone bediente. An eine Aufholjagd war da aber nicht mehr zu glauben. Philadelphias Kicker Kicker Elliott erhöhte im vierten Schlussviertel auf 37:6. Und die Defensive Line der Eagles, die im Duell der Schwergewichte an der Line of Scrimmage haushoch überlegen war und immer wieder zu Quarterback Mahomes durchbrach, eroberte gleich wieder den Ball. Und Elliott war wieder mit einem Field Goal zur Stelle. Dass die Chiefs mit zwei Touchdowns von DeAndre Hopkins und Worthy, jeweils nach starken Mahomes-Würfen, sowie erfolgreichen Two-Point Conversions noch auf 22:40 verkürzten, war nur Ergebniskosmetik. Die Eagles feierten da bereits an der Seitenlinie. Es waren noch knapp drei Minuten zu spielen, als Coach Sirianni die erste Gatorade-Dusche des Abends genoss.

Taylor Swift (Mitte) konnte diesmal nicht jubeln.
Taylor Swift (Mitte) konnte diesmal nicht jubeln.
Und auch US-Präsident Donald Trump hatte die Kansas City Chiefs favorisiert.
Und auch US-Präsident Donald Trump hatte die Kansas City Chiefs favorisiert.


Feiern die Philadelphia Eagles mit Donald Trump?

Eine Frage bleibt: Lassen sich die Eagles diesmal als Super-Bowl-Sieger im Weißen Haus feiern? Nach dem Triumph 2018 hatten so wenige Spieler ihr Kommen zugesagt, dass der damalige US-Präsident Donald Trump die Einladung zurücknahm. Das Verhältnis blieb angespannt. Vor dem Endspiel am Sonntag ließ der wiedergewählte Trump seine Sympathien für die Chiefs durchblicken. Als erster amtierender US-Präsident verfolgte er einen Super Bowl auch im Stadion. Ein Sieg der Chiefs war ihm (und dem mit Chiefs-Ass Travis Kelce liierten Musik-Superstar Taylor Swift) nicht vergönnt. Trump verließ das Stadion vorzeitig.

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