Mit dem Grand Prix von Saudi-Arabien endete am Osterwochenende der erste Triple-Header des Jahres (drei Grands Prix an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden) in der Formel 1. Die erste große Erkenntnis der noch jungen Saison lautet, dass die Königsklasse mit Oscar Piastri einen neuen Star hat. Der McLaren-Pilot gewann auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Dschidda bereits seinen dritten Grand Prix in der aktuellen Saison und sicherte sich damals erstmals in seiner Formel-1-Karriere die Führung in der WM-Wertung.
Piastri behielt die Nerven
Den Grundstein für den Sieg legte der 24-jährige Australier mit einem perfekten Start vom zweiten Platz aus, der Pole-Sitter Max Verstappen im Red Bull dazu zwang, die erste Schikane etwas abzukürzen, um die Führung zu behaupten. Der Weltmeister kassierte für das Vergehen eine viel diskutierte Fünf-Sekunden-Strafe, die dazu führte, dass Piastri seinen Kontrahenten im Rahmen der Boxenstopps kampflos überholen konnte. "Es war ein anstrengendes Rennen, und Max war schnell hinter mir. Es war ein bisschen enger, als es mir lieb gewesen ist", meinte Piastri.
Red Bull bilanziert positiv
Bei Red Bull fiel die Bilanz trotz der in den Augen des britisch-österreichischen Rennstalls zu harten Strafe gegen Verstappen, der sich nicht zu der Szene äußern wollte, positiv aus. "Ich war positiv überrascht. Wir haben es geschafft, ein gutes Setup zu finden", erklärte Verstappen, der das Rennen ohne Zeitstrafe wohl für sich entschieden hätte. Dass Red Bull nur eine Woche nach dem Desaster von Bahrain in Saudi-Arabien wieder um den Sieg kämpfen konnte, führt Verstappen auf den geringen Reifenabbau zurück: "Es ist eine Strecke, auf der die Reifen kaum abbauen. Auf Strecken mit höherem Reifenverschleiß haben wir mehr zu kämpfen."
Frust bei Norris und Hamilton
Während Piastri und Verstappen mit dem Nachtrennen auf dem Straßenkurs also zufrieden sind und die Pause bis zum Grand Prix von Miami Anfang Mai genießen können, müssen zwei andere Toppiloten ihre Wunden lecken. Lando Norris verlor in Saudi-Arabien nicht nur die WM-Führung an seinen Teamkollegen, sondern nach seinem unnötigen Unfall im Qualifying auch weiter Selbstvertrauen. Dass sich der 25-jährige Brite im Rennen vom zehnten auf den vierten Rang verbesserte, war für den WM-Kandidaten ein schwacher Trost. "Ich mache mir das Leben selbst schwer", sagte der McLaren-Pilot. Keinen Grund zur Freude hatte in Dschidda auch Landsmann Lewis Hamilton. Während Teamkollege Charles Leclerc als Dritter das erste Podium der Saison für Ferrari in einem Grand Prix einfuhr, kam der Rekordweltmeister nicht über den siebten Rang hinaus. "Es gab nicht eine Sekunde, in der ich mich wohlgefühlt habe."
