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Fernando Alonso nach Posse wieder am Podest - Pérez siegt in Dschidda

Red Bull Racing hat beim Formel-1-Grand-Prix von Saudi-Arabien seine derzeitige Topform eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der Sieg ging am Sonntag an den von der Pole Position losgefahrenen Sergio Perez, Weltmeister Max Verstappen pflügte in Dschidda vom 15. Startplatz auf den zweiten Endrang. Dritter wurde Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso, dessen nachträgliche Zehn-Sekunden-Strafe wieder zurückgenommen wurde. George Russell im Mercedes blieb damit Vierter.

Perez und der verdutzt wirkende Alonso bei der Siegerehrung
Perez und der verdutzt wirkende Alonso bei der Siegerehrung

In der neuen Formel-1-Saison sind zwar erst zwei von 23 Rennen absolviert, aber die Frage ist wohl nicht ob, sondern wann sich Red Bull Racing erneut beide WM-Titel in der Königsklasse des Motorsports sichern wird. Denn auch beim Großen Preis von Saudi-Arabien war der österreichische Rennstall wie schon beim Auftakt in Bahrain vor zwei Wochen in einer eigenen Liga unterwegs. Die Bullen fuhren teilweise eine Sekunde pro Runde schneller als die Konkurrenz.

Lediglich die Reihenfolge, in der die beiden Red-Bull-Boliden die Ziellinie überquerten, war in Dschidda eine andere. Sergio Pérez sicherte sich auf dem spektakulären Stadtkurs nämlich nicht nur wie schon im Vorjahr die Pole Position im Qualifying am Samstag, sondern bewies auch im Rennen am Sonntagabend, dass in dieser Saison mit ihm zu rechnen sein wird. Der 33-jährige Mexikaner verlor zwar den Start gegen Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso, holte sich die Führung aber schon nach wenigen Runden wieder zurück und raste danach ungefährdet zu seinem insgesamt fünften Karrieresieg in der Formel 1.

"Ich muss bessere Starts hinlegen. Danach war das Rennen eigentlich etwas härter als erwartet", sagte Pérez, der das gesamte Team lobte. "Wir haben im Verlauf des Wochenendes einige technische Probleme gehabt, aber das Team hat wirklich wieder einen super Job gemacht."

Verstappen mit erfolgreicher Aufholjagd

Den zweiten Doppelsieg im zweiten Saisonrennen machte Max Verstappen perfekt - und das obwohl der 25-jährige Niederländer mit den Folgen einer Erkrankung zu kämpfen hatte und nur vom 15. Startplatz aus in das Rennen ging. Verantwortlich dafür war ein Gebrechen am Verstappen-Boliden im Qualifying. Doch der amtierende Weltmeister ließ sich von dem technischen Missgeschick am Samstag nicht beunruhigen und pflügte im Rennen problemlos durch das Feld. Eine Safety-Car-Phase nach dem Ausfall von Lance Stroll im Aston Martin spielte dem großen WM-Favoriten zusätzlich in die Karten.

Schon bald war Verstappen Zweiter hinter seinem Teamkollegen, zum Sieg reichte es in Saudi-Arabien allerdings nicht. Denn Pérez hielt dem Druck der Nummer eins im Team fast schon mühelos stand, verwaltete den Vorsprung von rund fünf Sekunden und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. "Es war nicht so leicht durch das Feld zu kommen. Zweiter zu werden, ist ganz gut", sagte Verstappen, der im letzten Umlauf die schnellste Rennrunde fuhr und somit die Führung in der Fahrerwertung gegenüber seinem Teamkollegen hauchdünn behaupten konnte.

Alonso doch wieder auf dem Podest

Als Dritter ins Ziel kam erneut Fernando Alonso im Aston Martin. Der 41-jährige Spanier führte das Rennen zu Beginn sogar kurz an, konnte das Tempo der Bullen allerdings nicht mitgehen. Außerdem kassierte der zweimalige Weltmeister eine Fünf-Sekunden-Strafe, weil er zu weit links in seiner Startbox stand. "Ich habe einen Fehler gemacht", sagte Alonso, der sich zu diesem Zeitpunkt noch über das 100. Podium in seiner Formel-1-Karriere freute.

Aber als die Siegerehrung mit Alonso am Podium bereits beendet war, kam zunächst die Hiobsbotschaft. Weil der hintere Wagenheber beim Absolvieren der Strafe den Boliden berührte, bekam Alonso eine weitere Zeitstrafe von zehn Sekunden aufgebrummt und wurde so Vierter. Den letzten Platz auf dem Podest erbte damit vorerst Mercedes-Pilot George Russell, der einmal mehr ein fehlerloses Rennen fuhr und seinen Teamkollegen Lewis Hamilton (5.) in Schach halten konnte. "Wir wissen, dass die Marschrichtung stimmt", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der aber weiterhin einen zu großen Rückstand auf die Spitze ortet: "Red Bull ist bärenstark. Die fahren eine Sekunde schneller, wenn sie wollen."

Aston-Martin-Einspruch hatte Erfolg

Doch gegen 23.30 Uhr (MEZ) fiel diese Entscheidung: Die nachträgliche Strafe gegen Alonso wurde zurückgenommen. Nach einem stundenlangen Nachspiel des Großen Preises von Saudi-Arabien behielt der 41 Jahre alte Pilot von Aston Martin doch den dritten Platz hinter Sieger Sergio Perez und dessen Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen.

Der Rennstall hatte vom sogenannten "Right of Review" Gebrauch gemacht. Bei der Nachbetrachtung überzeugten neue Belege die Rennkommissare davon, die Entscheidung einer Zehnsekunden-Strafe wieder rückgängig zu machen.

Ferrari war chancenlos

Eine Sekunde schneller würde auch gerne Ferrari fahren. Der italienische Traditionsrennstall enttäuschte in Saudi-Arabien. Carlos Sainz wurde unmittelbar vor seinem Teamkollegen Charles Leclerc Sechster.

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