Die Hitzeschlacht beim Grand Prix von Ungarn in der Formel 1 bei rund 30 Grad Celsius wurde am Sonntag zu einem Drama in zwei Akten. McLaren bleibt in der Königsklasse des Motorsports weiterhin das Team der Stunde und jubelte auf dem Hungaroring hochverdient über den ersten Doppelsieg des Jahres. Oscar Piastri feierte vor seinem Teamkollegen Lando Norris den ersten Karrieresieg in der Formel 1.
Formel 1 in Budapest: Norris und Piastri in eigener Liga - Verstappen schmeißt Nerven weg
Der erste Doppelsieg der Saison für das britische Traditionsteam war beim Grand Prix von Ungarn nie gefährdet. Oscar Piastri feierte dank Teamorder vor Lando Norris (McLaren) und Lewis Hamilton im Mercedes seinen ersten Sieg in der Königsklasse. Indes liegen bei Red Bull und Weltmeister Max Verstappen die Nerven völlig blank.

Teamorder nach Teamfehler
Die Piloten des britischen Traditionsrennstalls waren vor den Toren Budapests in einer eigenen Liga unterwegs. Lediglich das eigene Team brachte seine beiden Piloten gegen Ende des Rennens in die Bredouille. Denn dank eines früheren Boxenstopps übernahm Pole-Sitter Norris, der den Start gegen seinen Teamkollegen verlor, wieder die Führung, baute den Vorsprung aus und wollte den Platz danach verständlicherweise nicht wieder an Piastri abgeben. Erst zwei Runden vor dem Rennende rang sich Norris nach mehrmaliger Aufforderung seines Teams dazu durch, den Teamkollegen vorbeizulassen.
Piastri überglücklich
Während Norris durch die Teamorder wichtige Punkte im WM-Kampf gegen den Red-Bull-Piloten Max Verstappen verlor, jubelte Piastri ausgelassen über den Premierentriumph. "Das ist der Tag, von dem ich schon als Kind geträumt habe. Es war am Ende etwas kompliziert, aber ich habe mich am Start in diese Position gebracht", meinte der 23-jährige Australier. Norris machte trotz Teamorder gute Miene zum für ihn bösen Spiel. "Das Team hat es von mir gewollt und ich habe es gemacht", erklärte der 24-jährige Brite, der in der WM-Wertung nun nur noch 76 Punkte Rückstand auf Titelverteidiger Verstappen hat.
Max Verstappen crashte mit Hamilton
Der 26-jährige Niederländer und sein Team erwischten zum Start der zweiten Saisonhälfte ein Wochenende zum Vergessen. Trotz Verbesserungen am Red-Bull-Boliden war McLaren außer Reichweite. Da die sonst fehlerlosen Bullen auch noch falsche Strategieentscheidungen trafen, kämpfte Verstappen nicht gegen McLaren, sondern mit Mercedes-Pilot Lewis Hamilton und Charles Leclerc im Ferrari um den letzten Podestplatz. "Ihr habt mich mit der Strategie in diese Position gebracht. Ich versuche zu retten, was noch möglich ist", funkte ein genervter Verstappen an die Box.
Als er gegen Ende des Rennens mit frischeren Reifen Jagd auf Hamilton machte, kam, was kommen musste. Der Red-Bull-Pilot setzte zu einem übermotivierten Manöver an und kollidierte mit seinem einstigen Rivalen. "Das ist kindisch, was du machst", maßregelte Ingenieur Gianpiero Lambiase seinen Schützling, mit dem er sich bereits zuvor einige Wortgefechte lieferte. Während Hamilton mit dem dritten Rang seinen 200. Podestplatz in der Formel 1 bejubelte, schleppte Verstappen seinen beschädigten Boliden als Fünfter über die Ziellinie. Eine Strafe für den Zwischenfall blieb Verstappen erspart.
Marko: "Die Strategie war völlig falsch"
"Wir haben völlig unterschätzt, wie schwierig das Überholen ist. Die Strategie war völlig falsch", analysierte Konsulent Helmut Marko, der Sergio Pérez (7.) nach seiner Aufholjagd lobte: "Das ist das Positive an diesem Renntag."


