McLaren-Pilot Lando Norris sicherte sich zum Start der zweiten Saisonhälfte in der Formel 1 beim Grand Prix von Ungarn in Budapest am Samstag die Pole Position. Der 24-jährige Brite setzte sich in einem turbulenten Qualifying bei teilweise nassen Streckenbedingungen auf dem Hungaroring hauchdünn gegen seinen Teamkollegen Oscar Piastri (+0,022 Sek.) durch. "Ich bin sehr glücklich. Unter diesen Bedingungen war es kein einfaches Qualifying", erklärte Norris. Weltmeister Max Verstappen schaffte mit seinem verbesserten Red Bull und einem Rückstand von weniger als einem Zehntel den Sprung auf den dritten Rang. "Wir liegen schon das ganze Wochenende etwas zurück. Ich hätte mir etwas mehr Grip gewünscht".
Formel 1 in Budapest: McLaren im Qualifying vor Verstappen - Pérez und Tsunoda crashen
Der Red-Bull-Pilot krachte am Hungaroring auf nasser Fahrbahn in die Streckenbegrenzung und verursachte damit eine rote Flagge. Pérez muss nach dem Unfall mehr denn je um sein Cockpit zittern. Nach einem Unfall von Yuki Tsunoda (Racing Bulls) wurde die Session ein weiteres Mal unterbrochen.
Russell nur auf Rang 17
Die Top Ten komplettierten Carlos Sainz (Ferrari), Lewis Hamilton (Mercedes), Charles Leclerc ( Ferrari), Fernando Alonso (Aston Martin), Lance Stroll (Aston Martin), Daniel Ricciardo (Racing Bulls) und Yuki Tsunoda (Racing Bulls). George Russell, der das Rennen in Spielberg für sich entscheiden konnte, kam nicht über den 17. Platz hinaus. "Das war meine Schuld", erklärte der Mercedes-Pilot.
Pérez nach Crash am Tiefpunkt
Indes erreichte die Formkrise von Sergio Pérez einen neuen Höhepunkt. Der Red-Bull-Pilot wollte mit Trockenreifen auf immer nasser werdender Strecke seine Zeit verbessern, als er das Heck seines RB20 verlor und im zweiten Sektor des Hungarorings heftig in die Streckenbegrenzung krachte. Das Qualifying musste daraufhin unterbrochen werden. Pérez steht beim britisch-österreichischen Rennstall trotz zweijähriger Vertragsverlängerung vor einigen Wochen gehörig unter Druck. Denn der 34-jährige Mexikaner befindet sich seit einigen Rennen in einer tiefen Formkrise und kann nicht annähernd mit den Resultaten seines Teamkollegen Max Verstappen mithalten.
Ralf Schumacher: "Man sollte ihn erlösen"
Ein vernichtendes Urteil über den Unfall von Pérez fällte Ex-Formel-1-Pilot und Sky-Experte Ralf Schumacher, der sich in der Vorwoche als homosexuell outete. "Das ist erste Klasse Volksschule. Ich glaube, es hat für keinen mehr Sinn. Ich weiß nicht, wie lange sich Red Bull das noch anschauen will", meinte der 49-jährige Deutsche, der auch Mitleid mit dem Mexikaner hat. "Es ist auch für ihn eine Katastrophe. Man sollte ihn erlösen. Das ist dann auch Pech, wenn du in dem Negativstrudel drin bist".
Red Bull erhöhte Druck auf Pérez
Bereits vor dem Rennwochenende in Ungarn erhöhte die Teamführung von Red Bull den Druck auf seinen Piloten. Als "unhaltbar" bezeichnete jüngst Teamchef Christian Horner die Leistungen seines Schützlings. Auch Helmut Marko forderte eine klare Leistungssteigerung vom Mexikaner. "Wir brauchen auch mit Blick auf die Konstrukteurswertung zwei Fahrer vorne, und wir hoffen immer noch, dass Sergio Pérez zu seiner Form zurückfindet", meinte der Red-Bull-Konsulent in seiner Kolumne auf speedweek.com. Nach dem Crash im Qualifying droht Pérez nach dem Rennen in Belgien in der Folgewoche zu Beginn der Sommerpause der Verlust seines Cockpits beim Weltmeisterteam.
Auch Yuki Tsunoda mit heftigem Abflug
Zwei Minuten vor dem Ende des Qualifyings wurde erneut die rote Flagge geschwenkt. Racing-Bulls-Pilot Yuki Tsunoda kam von der Strecke ab, hob mit seinem Boliden etwas ab und krachte seitlich in die Streckenbegrenzung.