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Formel 1 in Spielberg: Red Bull schreibt WM nach "schwarzem Tag" quasi ab - McLaren feiert souveränen Doppelsieg

Für Formel-1-Weltmeister Max Verstappen war der Grand Prix von Österreich bereits nach drei Kurven zu Ende. Der Gewinn eines fünften WM-Titels in Folge rückt damit in weite Ferne.

Für Formel-1-Weltmeister Max Verstappen (links) war der Grand Prix von Österreich in Spielberg bereits nach drei Kurven zu Ende.
Für Formel-1-Weltmeister Max Verstappen (links) war der Grand Prix von Österreich in Spielberg bereits nach drei Kurven zu Ende.

Noch bevor die Formel-1-Boliden beim Grand Prix von Österreich um den Red-Bull-Ring heizten, sorgten zwei Zwischenfälle in Spielberg für Aufsehen. Zunächst riss ein Bergungs-Lkw nach dem Rennen der Formel 2 eine Werbebrücke ein. Infolgedessen musste nicht nur die stählerne Konstruktion zerschnitten und abtransportiert, sondern auch noch Leitschienen und Zäune repariert werden. Dadurch verzögerte sich der Ablauf des Rahmenprogramms. Aber auch die Königsklasse des Motorsports konnte nicht wie geplant um 15 Uhr starten, da der Williams-Bolide von Carlos Sainz sich in der Einführungsrunde zunächst nicht in Bewegung setzte und dann auch noch die Bremsen in der Boxengasse zu brennen begannen.

Für Formel-1-Weltmeister Max Verstappen (links) war der Grand Prix von Österreich in Spielberg bereits nach drei Kurven zu Ende.
Für Formel-1-Weltmeister Max Verstappen (links) war der Grand Prix von Österreich in Spielberg bereits nach drei Kurven zu Ende.

Max Verstappen von Kimi Antonelli "abgeschossen"

Der ausgelassenen Stimmung der Tausenden Besucher - laut Veranstalter waren von Freitag bis Sonntag 300.000 Zuschauer auf dem Renngelände - tat die 15-minütige Verzögerung zunächst allerdings keinen Abbruch. Unmittelbar nach dem Rennstart war die Stimmung bei den rund 30.000 niederländischen Fans allerdings im Keller. Denn ausgerechnet für Publikumsliebling Max Verstappen war das Rennen in Spielberg schon nach drei Kurven zu Ende. Der Weltmeister wurde beim Heim-Grand-Prix seines Rennstalls Red Bull von Mercedes-Shootingstar Kimi Antonelli, der sich massiv verschätzte, "abgeschossen". Ein fünfter Titel in Folge rückt für Verstappen mit einem Rückstand von mittlerweile 61 Punkten in weite Ferne. "Es ist ein ganz schwarzer Tag für uns. Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, müssen wir davon ausgehen, dass die WM dahin ist", meinte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. Der WM-Kampf wird somit wohl zu einem Duell zwischen Oscar Piastri und Lando Norris.

McLaren-Piloten lieferten sich hartes Duell

Die beiden McLaren-Fahrer waren auch jene Piloten, die in der Anfangsphase des Rennens für Spektakel sorgten. Die beiden lieferten sich gleich mehrere harte Rad-an-Rad-Duelle um die Führung. Beinahe wäre es wie vor zwei Wochen in Kanada erneut zur Kollision der beiden WM-Kandidaten gekommen. Nach dem ersten Boxenstopp entspannte sich die Lage, letztlich kam Norris 2,6 Sekunden vor Piastri ins Ziel und holte sich in Spielberg verdient den Sieg. "Es war ein hartes Rennen mit einem perfekten Ergebnis", sagte Norris, der in der WM-Wertung nur noch 15 Punkte hinter seinem Teamkollegen liegt. Der konnte am Ende des Tages auch mit dem zweiten Rang gut leben. "Es war intensiv und am Limit. Ich hoffe, das Zuschauen hat Spaß gemacht", meinte Piastri.

Ferrari zeigte in Spielberg auf

Fast schon unbemerkt blieb in Spielberg die starke Leistung von Ferrari. In Abwesenheit von Teamchef Fred Vasseur, der aus persönlichen Gründen abreisen musste, war die Scuderia am Red-Bull-Ring die zweite Kraft. Charles Leclerc wurde vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton mit Respektabstand zu den McLaren-Boliden Dritter. "Es war ein gutes Wochenende für das Team, für ganz vorn reicht es aber noch nicht", meinte Leclerc. Zu heiß war es bei 30 Grad im Murtal für das vierte Topteam der Formel 1. George Russell betrieb als Fünfter noch Schadensbegrenzung für Mercedes.

Yuki Tsunoda nicht auf der Höhe

Weiterhin "verflucht" scheint der zweite Red-Bull-Sitz zu sein. Yuki Tsunoda, der erst heuer nach den ersten beiden Grand-Prix-Wochenenden ins Einserteam der Bullen befördert wurde, kommt weiterhin nicht in die Gänge. Im Qualifying am Samstag kam der 25-jährige Japaner nicht über den 18. Startplatz hinaus, und auch im Grand Prix tags darauf lief es für Tsunoda nicht besser. Der zweite Red-Bull-Pilot verursachte noch vor Halbzeit des Rennens zwei Kollisionen und kam als 16. und Letzter ins Ziel.

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