SN.AT / Sport / Motorsport

MotoGP: Erster Topfahrer verlässt Honda - ist Márquez der nächste?

Der einstige Branchenprimus in der Königsklasse der Motorräder befindet sich in der Krise. Der einzige Saisonsieger des japanischen Herstellers sucht schon das Weite.

Alex Rins siegte für Honda in Austin und gab nach nur sieben Rennwochenenden für den japanischen Hersteller seinen Abschied bekannt.
Alex Rins siegte für Honda in Austin und gab nach nur sieben Rennwochenenden für den japanischen Hersteller seinen Abschied bekannt.

Jahrelang galt Honda als das Topteam schlechthin in der MotoGP. Die meisten Piloten hatten den Traum, einmal für den japanischen Hersteller zu fahren. Doch in den vergangenen Jahren hat der einstige Branchenprimus den Anschluss an die Spitze peu a peu verloren. Die unzähligen Erfolge von Ausnahmekönner Marc Márquez überdeckten jahrelang eine beginnende Fehlentwicklung. Seit der Coronasaison 2020 und der schweren Oberarmverletzung von Márquez befindet sich der japanische Hersteller im Sinkflug. Nun ergreift der erste Topfahrer trotz langfristigen Vertrags nach nicht einmal einem halben Jahr bei Honda die Flucht.

Alex Rins verlässt Honda: Auf Sieg folgte Beinbruch

Obwohl Alex Rins erst zu Beginn dieser Saison zu Honda wechselte und einen Vertrag bis Ende 2024 unterzeichnete, wechselt der 27-jährige Spanier nach dem Ende der laufenden Saison zum Yamaha-Werksteam und ersetzt dort den ehemaligen Vizeweltmeister Franco Morbidelli. Dass Rins Honda nach gerade einmal acht Rennwochenenden seinen Abschied bekannt gibt, zeigt, wie aussichtslos aktuelle die Lage für die Piloten des japanischen Herstellers sein muss. In der Herstellerwertung liegt Honda nur dank des überraschenden Siegs von Rins auf dem Linkskurs in Austin nicht auf dem letzten Rang. In den fünf Rennen danach blieb Rins ohne Punkte - auch deshalb, weil er sich beim Sprintrennen in Mugello nach einem Sturz einen Schien- und Wadenbeinbruch zuzog.

Marc Márquez ist unzufrieden.
Marc Márquez ist unzufrieden.

Márquez könnte als Nächstes wechseln

Dass die Honda-Maschine in diesem Jahr eher Schmerzen als Freude bereitet, musste auch Superstar Márquez schon des Öfteren am eigenen Leib erfahren. Der 30-jährige Spanier kam heuer noch bei keinem Sonntagsrennen ins Ziel und zog sich aufgrund der zahlreichen Stürze immer wieder Blessuren zu. Márquez macht keinen Hehl daraus, dass er mit der Entwicklung bei Honda alles andere als zufrieden ist. Der Ausnahmekönner will seinen neunten WM-Titel einfahren, aber mit dem Material, dass ihm Honda zur Verfügung stellt, ist das utopisch. Machen die Japaner nicht schleunigst einen Schritt in die richtige Richtung, droht der Verlust ihres Topfahrers schon am Ende dieser Saison - trotz Vertrags bis Ende 2024.

SPORT-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Sportmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.