Der Kampf um den WM-Titel in der MotoGP wird immer mehr zur Nervensache. War es in der Vorwoche noch Doppelweltmeister Francesco Bagnaia, der mit einem Sturz im Grand Prix wichtige Punkte liegen ließ, beging zum Auftakt der Überseetour WM-Kontrahent Jorge Martín einen folgenschweren Fehler. Der Ducati-Pilot stürzte am samstägigen Sprint in Indonesien früh, Markenkollege Bagnaia verkürzte mit dem Sprintsieg vor Enea Bastianini und Marc Márquez (beide Ducati) den Rückstand in der WM-Wertung. Nur einen Tag später schlug der "Martinator" aber zurück und baute mit dem souveränen Grand-Prix-Sieg in Mandalika die Führung auf 21 Punkte aus. "Das war kein normaler Sieg. Ich dachte, dass ich in jeder Kurve stürze", erklärte Martín.
Die Bedenken des 26-jährigen Spaniers waren alles andere als unberechtigt. Denn am Sonntag sahen nur zwölf von 21 Startern die Zielflagge. Trotzdem kam Bagnaia am Sonntag nicht über den dritten Rang hinaus. "Es war ein wirklich sehr hartes Rennen. Es ist das fünfte Mal in Folge, dass wir beim Start Probleme haben", sagte der 27-jährige Italiener.
Der Mann des Rennens war am Sonntag bei herausfordernden Bedingungen mit knapp 30 Grad Lufttemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit Pedro Acosta. Das Toptalent von KTM war der einzige Pilot, der mit den überlegenen Ducati-Motorrädern mithalten konnte. Am Ende fehlten dem 20-jährigen Spanier als Zweiter nicht einmal zwei Sekunden auf seinen ersten Sieg in der Königsklasse der Motorräder. "Mir war von Donnerstag an klar, dass der Kurs uns besser liegt, weil es hier nicht viel Haftung gibt. Die KTM ist bei diesen Bedingungen meist sehr schnell", meinte GasGas-Pilot Acosta, der nach dem Rennen wegen eines angeblich zu niedrigen Reifendrucks noch um das Podest zittern musste. Die Rennleitung sprach aber keine Zeitstrafe aus.
Indes gab KTM am Sonntag offiziell die Trennung von Francesco Guidotti bekannt. Topfavorit auf die Nachfolge des Italieners ist laut SN-Informationen Aki Ajo, der seit Jahren hervorragende Arbeit für KTM in den Nachwuchsserien leistet. Der Finne führte Acosta bereits zu zwei WM-Titeln in Moto3 und Moto2.