Zusammen mit seiner Bronzemedaille vom Montag in der Abfahrt hat Mayer Allzeitlegende Toni Sailer übertroffen, der mit drei Goldmedaillen 1956 bisher erfolgreichster österreichischer Alpinsportler bei Olympischen Spielen war.
Ryan Cochran-Siegle (USA) kam Mayer auf 0,04 Sekunden nahe und holte Silber, Bronze geht an Aleksander Aamodt Kilde (+0,42).
Vincent Kriechmayr fuhr auf den fünften Platz. Abfahrts-Olympiasieger Beat Feuz schied ebenso aus wie sein Schweizer Landsmann Marco Odermatt. Die beiden Österreicher Raphael Haaser und Max Franz kamen nur wenige Tore weit.
Beinahe Missgeschick am Start
Mayer sorgte für die fünfte Medaille für Österreich bei den XXIV. Winterspielen in Peking nach zwei Mal Silber und zwei Mal Bronze (eine von ihm selbst). Und er übertraf mit seinem vierten olympischen Edelmetall in der ewigen Bestenliste auch den legendären Toni Sailer (1956 drei Mal Gold) sowie auch Hermann Maier (2-1-1).
Die Startnummer 13 brachte Matthias Mayer weniger als 24 Stunden nach der Olympia-Abfahrt Glück, obwohl es zunächst eher nach Pech ausgeschaut hatte. Zuerst wurde er aus dem Starthäuschen zurückgeholt, weil sich der Start wegen eines geknickten Tores, das repariert werden musste, verzögerte. Dann verhängte sich einer seiner Stecken laut eigener Beschreibung in einem Aluteil der Startvorrichtung. Fast hätte Mayer bei dem Missgeschick verfrüht die Zeitnehmung ausgelöst.
Bei der letzten Zwischenzeit lag Mayer noch zurück
Bei der letzten Zwischenzeit lag Mayer noch 23 Hundertstel hinter dem bis dahin führenden Kilde, doch mit einem furiosen Finish setzte er sich noch 42 Hundertstel vor dem Norweger an die Spitze. Unmittelbar danach hätte der US-Amerikaner Cochran-Siegle allerdings Mayer beinahe postwendend die Führung abgejagt, er verfehlte die Bestzeit des Kärntners nur um vier Hundertstel.

Vincent Kriechmayr wurde als zweitbester Österreicher Fünfter, er verfehlte die Podestränge um 0,34 Sekunden und war um 0,76 Sekunden langsamer als Mayer. "Im Steilen könnte ich noch ein, zwei Zehntel finden, die fast acht Zehntel auf den Mothl hätte ich heute nicht gefunden", sagte der regierende Super-G-Weltmeister im ORF. "Ich habe mich sehr gut gefühlt, bis zur Mitte bin ich ein ganz gutes Rennen gefahren. In Summe habe ich es herunten kassiert."
Für Mayer hatte er nur lobende Worte. "Er ist schon seit Jahren ein herausragender Athlet, auch ein lässiger Typ und hat einen super Charakter. Ich freue mich für ihn, da kann man nur den Hut ziehen."
Schweizer Mitfavoriten schieden aus
Auf dem von ihrem Landsmann Reto Nydegger sehr eng gesteckten Kurs auf der "Rock" erwischte es ausgerechnet die Schweizer Mitfavoriten: Marco Odermatt, zweifacher Super-G-Saisonsieger, schied ebenso aus wie Abfahrts-Olympiasieger Beat Feuz. Ein Schicksal, das auch zwei der vier Österreicher ereilte. Denn obwohl schon mit den späteren Nummern 19 und 20 ins Rennen gegangen und daher über die Tücken der Strecke informiert, scheiterten Olympiadebütant Raphael Haaser und Max Franz vorzeitig und erreichten das Ziel nicht.
