Die SN erreichten Roswitha Stadlober kurz vor Mittag auf der Loipe: "Ich musste raus nach dieser Anspannung beim Rennen", schildert die Mutter von Österreichs Medaillengewinnerin. "Das war schon bis zum Schluss extrem spannend, bis dann klar war, dass sich eine Medaille ausgeht."
Bei ihr seien ebenso die Tränen geflossen wie bei Tochter Teresa in Zhangjiakou: "Eine Medaille und damit die Erfüllung ihrer Träume, das wünscht man sich für sein Kind." Dass die Mutter sich noch mehr freute als die Präsidentin, lag auf der Hand: "Gleich zwei Herzen haben da in meiner Brust geschlagen."
Die Erwartungen waren bei ihr eher zurückhaltend gewesen: "Die Teresa war gut vorbereitet und hatte Topmaterial. Aber es muss eben alles zusammenpassen. Der Schock mit einem positiven Test und der verspäteten Anreise war im Nachhinein vielleicht sogar ein Faktor, der etwas Gutes bewirkt hat. So ist sie nicht viel zum Nachdenken gekommen."
Als ÖSV-Präsidentin war Roswitha Stadlober ebenfalls rundum zufrieden: "Ich habe in meinen bisherigen paar Monaten im Amt schon viele Siege geschenkt bekommen. Eine historische Medaille, und das durch Teresa, ist das Tüpfelchen auf dem i." In der Stunde des Triumph vergaß sie aber auch nicht auf die Pechvögel im ÖSV: "Ich leide mit der Sara Marita Kramer mit."
Dieser Auftakt sei ein Ansporn auch für die übrigen Olympiateilnehmer Österreichs: "Wenn alle auf die erste Medaille lange warten, ist das nicht so gut fürs Team. Jetzt ist das gelungen, mögen viele weitere folgen."
Auf ihrer Langlaufrunde legte Roswitha Stadlober übrigens mehr Kilometer zurück als Teresa bei ihrem Bronze-Lauf im Skiathlon: "Mindestens 20 werden es", verriet sie.