Therese Johaug (NOR) holte überlegen Gold. Stadlober sprintete 0,3 Sekunden hinter Natalja Neprjajeva (RUS) als Dritte ins Ziel. Es war die erste Olympiamedaille für eine österreichische Langläuferin überhaupt. Die 29 Jahre alte Radstädterin hat mit zahlreichen Topergebnissen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen schon oft nah dran an Edelmetall. Nun klappte es für die Tochter der ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober.
- "Ich bin so glücklich. Es war ein wirklich hartes Rennen, die Mädchen waren so stark. Ich hatte heute so viel Spaß, weil wir Seite an Seite gekämpft haben und ich habe Glück, dass ich auf dem Podium stehe. Es ist meine erste Medaille und es ist ein emotionaler Tag für mich."(Teresa Stadlober nach Olympia-Bronze)
Die Vorbereitung auf das erste Olympiarennen war alles andere als optimal für Stadlober verlaufen. Wegen eines positiven Coronatests reiste sie mit vier Tagen Verspätung an. Alle weiteren Tests bei ihr waren negativ gewesen. Allerdings hatte sie nur zwei Tage Zeit zur Akklimatisierung in China.
- "Mir fehlen die Worte. Vor vier Jahren war ich auf dem Weg zur Medaille, habe dann einen Fehler gemacht und sie nicht gemacht. Ich habe jetzt vier Jahre gearbeitet, und hatte immer diesen Traum von der Medaille. Jetzt habe ich sie und das ist unglaublich für mich."(Teresa zur vergebenen Medaille in Pyeongchang)
Stadlober lief auf der 1700 Meter hoch gelegenen Strecke bei starkem Wind im Klassikteil beständig in der Spitzengruppe, die sich rasch auf sechs bis sieben Athletinnen reduzierte. Beim Skiwechsel nach 7,5 Kilometern hatte die Radstädterin einige Probleme und kam als Siebente wieder auf die Strecke.
Dann aber lief sie in einer Gruppe um Platz zwei bis sechs, in der sie das Tempo gut mitgehen konnte. Am Ende kämpfte die 29-jährige heimische Parade-Langläuferin nur noch mit der Russin um die Medaillen. In Peking hat Stadlober noch zwei Gelegenheiten, nachzulegen, über 10 Kilometer klassisch (10. Februar) und 30 Kilometer Skating (20. Februar).
- "Bei mir sind zuhause Freudentränen geflossen. Die Erwartungshaltung für den ersten Bewerb nur wenige Tage nach der Anreise war gar nicht so hoch, aber wir haben gewusst, dass sie sehr gut in Form ist. Jetzt hat Teresa ihre Medaille, eine historische, das ist wunderschön. Das ist für mich als Mutter und als ÖSV-Präsidentin etwas sehr Emotionales!"(Roswitha Stadlober)
Papa Alois gratulierte via TV
Schon beim Skiathlon der Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang war Stadlober auf dem starken siebenten Rang gelandet. Bei der WM 2021 in Oberstdorf verpasste sie Bronze als Vierte nur knapp. 2013 hatte sie als Juniorenweltmeisterin in dieser Disziplin erstmals international auf sich aufmerksam gemacht. Vor vier Jahren war sie in Pyeongchang auf gutem Weg zu einer Medaille, verlief sich aber im 30-Kilometer-Bewerb und wurde nur Neunte.
Ihr Vater und Trainer Alois Stadlober verzweifelte damals als TV-Co-Kommentator. Diesmal gratulierte der Staffelweltmeister von 1999 am Mikrofon: "Wenn sie heute wieder Vierte wird, das wär ein Wahnsinn gewesen. Der Fluch ist weg, Pyeongchang hat so wehgetan. Silber oder Bronze ist mir wurscht...- Teri, jetzt bist die Größte, auch im Hause Stadlober."