"Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", gestand Austria-Präsident Claus Salzmann nach dem Schlagerspiel der Regionalliga Salzburg in Bischofshofen. Diese Aussage war aber nicht auf die sportliche Leistung, sondern auf die Vorkommnisse neben dem Platz bezogen. Weil Leuchtraketen und Böller gezündet wurden, musste Schiedsrichter Manuel Baumann die Partie zwei Mal unterbrechen. Erst als Salzmann und einige Spieler das zweite Mal auf die Fans eingeredet hatten, kehrte im Austria-Sektor wieder Ruhe ein.
Konsequenzen für Unbelehrbare?
"Pyrotechnik sieht man bei allen Vereinen mit einer größeren Fanbasis, die Böller waren komplett unnötig", verurteilt Salzmann nur einen Teil der Pyrovergehen, die bei Veranstaltungen seit einigen Jahren verboten sind. Konsequenzen für die Unbelehrbaren, der Großteil der Austria-Fans verhielt sich friedlich, könnte der Verein setzen. Die Namen sind Salzmann bekannt: "Wir wissen, wer für die Störfeuer gesorgt hat. Wir werden uns mit den Fanclubs zusammensetzen und entscheiden, welche Konsequenzen es geben wird. Die härteste Strafe wären natürlich Stadionverbote." Für den Verein bleibt zu hoffen, dass Salzmann den Radaumachern, die auch im eigenen Fanforum von den violetten Anhängern stark kritisiert werden, die Stirn bietet.
Patrick Reiter nimmt Fußballverband in die Pflicht
Auch in Bischofshofen ist man verärgert über die Vorkommnisse. "Es waren rund 1000 friedliche Fußball-Fans bei einem Spitzenspiel, leider hat sich ein kleiner Teil der Austria-Fans daneben benommen. Dabei ist die Austria ein sehr gut geführter Club, der auch eine richtig starke Mannschaft hat", erklärt BSK-Macher Patrick Reiter, der keine Versäumnisse beim Ordnerdienst sieht. "Wenn 40 Ordner und 15 Polizisten nicht mehr ausreichen, dann haben haben wir ein großes Problem. Die Polizei geht davon aus, dass die Pyrotechnik während des Spiels über einen Zaun auf die Anlage geschmuggelt wurde." Der BSK-Macher nimmt auch den Salzburger Fußballverband in die Pflicht: "Ich hoffe, dass der Verband endlich handelt und Lösungen aufzeigt. Clubs mit gewaltbereiten Fans müssen endlich auch vom Verband zur Rechenschaft gezogen werden."
Beide Teams können mit Remis leben
Sportlich standen sich zwei starke Mannschaften gegenüber, die beide Chancen auf den Sieg vorgefunden haben. Nachdem Saalfelden gegen Anif nur Remis spielte, haben Bischofshofen und die Austria weiterhin die besten Karten auf das überregionale Play-off.
Bischofshofen kooperiert mit Rapid Wien
Sportlich ist Bischofshofen in der Regionalliga Salzburg derzeit das Maß aller Dinge: Die Pongauer lachen zwei Runden vor dem Ende von der Tabellenspitze und werden mit großer Wahrscheinlichkeit den Sprung in die überregionale Westliga schaffen. Doch auch abseits des Platzes tut sich in Bischofshofen einiges. Die Bauarbeiten für die neue Sportanlage sollten zeitnah beginnen und am Donnerstag präsentiert der BSK einen namhaften Partner. Österreichs Rekordmeister Rapid Wien wird in Zukunft mit dem Salzburger Regionalligisten kooperieren.
Steffen Hoffmann kommt zur Präsentation
Wie die Zusammenarbeit genau aussehen wird, werden die beiden Clubs erst am Donnerstag der Öffentlichkeit präsentieren. Laut SN-Informationen steht bei der Kooperation vor allem der Nachwuchs im Vordergrund. Dass der Bundesliga-Club den Amateurclub aber ernst nimmt, zeigt, dass am Donnerstag auch Rapid-Geschäftsführer Steffen Hoffmann in den Pongau reisen wird. Eingefädelt hat den Deal BSK-Macher Patrick Reiter der sich durch die Zusammenarbeit mit einem österreichischen Topclub neue Inputs auf und neben dem Spielfeld erhofft. "Eine coole Sache für uns, mehr will ich dazu noch nicht sagen", hält sich Reiter bedeckt.