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Red Bull Salzburg besiegt Austria Salzburg im ÖFB-Cup 4:0 - aber am Ende feierten beide Vereine

Red Bull Salzburg war am Dienstag mit einem 4:0-Sieg der sportliche Sieger, doch auch der Verlierer Austria Salzburg präsentierte sich auf und neben dem Platz stark. Lesen Sie das Geschehen auf und abseits des Spielfelds im SN-Ticker nach!

Die Bullen (Bidstrup) sind gegen die Austria (Sorda) drückend überlegen.
Die Bullen (Bidstrup) sind gegen die Austria (Sorda) drückend überlegen.
Austria Salzburg und Red Bull Salzburg kämpfen um den Einzug in die dritte Cuprunde.
Austria Salzburg und Red Bull Salzburg kämpfen um den Einzug in die dritte Cuprunde.
Erst mit großer Verspätung, weil er bei der letzten Kurve feststeckte, kam der Mannschaftsbus von Red Bull Salzburg im Grödiger Stadion an.
Erst mit großer Verspätung, weil er bei der letzten Kurve feststeckte, kam der Mannschaftsbus von Red Bull Salzburg im Grödiger Stadion an.
Die Austria-Fantribüne ist schon gefüllt ...
Die Austria-Fantribüne ist schon gefüllt ...
... aber etliche Zuschauer warteten zur ursprünglichen Anstoßzeit noch auf den Einlass.
... aber etliche Zuschauer warteten zur ursprünglichen Anstoßzeit noch auf den Einlass.
Schon Stunden vor dem Anpfiff feierten die Violetten eine Parkplatz-Party.
Schon Stunden vor dem Anpfiff feierten die Violetten eine Parkplatz-Party.
Austria-Trainer Christian Schaider stellte das System um, agierte mit einer Fünferkette.
Austria-Trainer Christian Schaider stellte das System um, agierte mit einer Fünferkette.
Die Austria-Fans zeigten eine Choreografie.
Die Austria-Fans zeigten eine Choreografie.
Jubeln durften aber die Bullen über die frühe Führung.
Jubeln durften aber die Bullen über die frühe Führung.
Die Austria bewacht ihren Strafraum, die Polizei derweil den Bus der Bullen.
Die Austria bewacht ihren Strafraum, die Polizei derweil den Bus der Bullen.
Die Austrianer stemmten sich mit all ihren Möglichkeiten dagegen.
Die Austrianer stemmten sich mit all ihren Möglichkeiten dagegen.
In Minute 58 hatte Yannic Fötschl sogar den Ausgleich auf dem Fuß.
In Minute 58 hatte Yannic Fötschl sogar den Ausgleich auf dem Fuß.
Die Violetten brannten auf der Tribüne ein Feuerwerk ab.
Die Violetten brannten auf der Tribüne ein Feuerwerk ab.

Je näher das Derby rückte, desto mehr Gerüchte schwirrten durch das ganze Bundesland: Von einem Platzsturm der Austria-Fans bis zu Raketen, die in den Fansektor von Red Bull Salzburg geschossen werden sollten. Von vielen Seiten wurden vor dem Derby zwischen den Erzrivalen Austria Salzburg und Red Bull Salzburg Schreckensszenarien verbreitet. Dass man diese Geschichten aber in das Reich der Fabeln schicken konnte, lag an den Fans beider Vereine. Sie verhielten sich, abgesehen von Pyrotechnikvergehen, vorbildlich und sorgten in der zweiten ÖFB-Cup-Runde in Grödig für ein Fußballfest, das es in Salzburg wohl so schnell nicht mehr geben wird.

Bullen drückend überlegen

Sportlich war der Unterschied zwischen dem Drittligisten und dem Champions-League-Teilnehmer von der ersten Minute an klar zu sehen. Bullen-Trainer Gerhard Struber wies seine Mannschaft mehrmals auf die Wichtigkeit dieses Prestigeduells hin und die Bullen-Verantwortlichen lobten laut SN-Informationen aus dem Clubumfeld eine Extraprämie für den Aufstieg ins Achtelfinale aus. Angeführt vom sehr spielfreudigen Luka Sučić schnürte Österreichs Serienmeister den krassen Außenseiter von Beginn an in der eigenen Hälfte ein und ging früh in Führung. Nach einer Flanke von Aleksa Terzić scheiterte Amar Dedić zuerst noch an Austria-Goalie Manuel Kalman, den Nachschuss verwertete der Bullen-Kapitän aber aus kurzer Distanz (8.). Dass es nach 45 Minuten trotz klarer Überlegenheit nur 1:0 für den Favoriten stand, lag nicht nur an der mangelnden Chancenverwertung von Sučić und Co., sondern auch an der kämpferisch überragenden Leistung der Austrianer. Kapitän Matthias Theiner und sein Team warfen sich in jeden Abschluss und wurden mit dem einen oder anderen umjubelten Achtungserfolg belohnt. So konnte Aaron Volkert einige Male mit seinen technischen Fähigkeiten glänzen oder die violette Defensive mit Ballgewinnen für Entlastung sorgen.

Forson sorgt für die Entscheidung

Nach der Pause konnte die Austria das Spiel einige Minuten offener gestalten und kam durch Yannic Fötschl sogar zu einer guten Ausgleichschance. Der Stürmer kam nach einer sehenswerten Kombination gegen ÖFB-Teamgoalie Alexander Schlager aber knapp zu spät (58.). Besser machte es Amankwah Forson: Der Joker zimmerte den Ball zuerst aus kurzer Distanz ins Netz (64.) und entschied danach das Spiel mit einem unhaltbaren Schuss vom Sechzehner (74.). Das 4:0 (83.) von Strahinja Pavlović, der nach einem Eckball gut nachsetzte, fiel nicht mehr ins Gewicht.

Letztendlich gab es an diesem denkwürdigen Abend aber nur Sieger. Red Bull Salzburg auf dem Spielfeld, abseits davon die Austria. Die violetten Anhänger bewiesen einem breiten Publikum, dass sie trotz aller Emotionen für ein friedliches Fußballfest sorgen können. Und auch sportlich schlugen sich die violetten Amateure gegen die hochdotierten Bullen-Profis sehr beachtlich.

Beide Trainer waren zufrieden

Bullen-Kapitän Amar Dedić war mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden: "Es war ein verdienter Sieg. Der Gegner ist sehr tief gestanden, mit dem 1:0 war es dann aber leichter für uns." Von der Atmosphäre im Grödiger Stadion war auch der Torschütze zum 1:0 begeistert: "Es war eine schöne Stimmung." Auch Bullen-Coach Gerhard Struber bilanzierte nach dem klaren Cuperfolg positiv: "Wir haben gewusst, dass es emotional wird. Mich freut richtig, dass die Jungs schnell den Fokus gefunden haben. Mit der Intensität war es eine Frage der Zeit, bis wir ins Toreschießen kommen."

Überwältigt zeigte sich nach Spielschluss Austria-Trainer Christian Schaider: "Die Stimmung war großartig. Die Fans haben uns gepusht, das Ergebnis ist human ausgefallen."

Alle aktuellen Infos hier im Liveticker:

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