Ein knappes Jahrzehnt lang sind der Kuchler Severin Kiefer und seine burgenländische Partnerin Miriam Ziegler die großen Aushängeschilder im heimischen Eiskunstlauf gewesen − bis sie sich im März dieses Jahres als WM-Siebte mit dem besten Resultat ihrer Karriere von der internationalen Bühne verabschiedeten. Damit stand Österreich allerdings ohne konkurrenzfähiges Eiskunstlaufpaar da. Eine neue Traumkombination war aber schnell gefunden.
Denn mit Livio Mayr hat ein Salzburger in den letzten Jahren reichlich Erfahrung in der schwierigen Disziplin gesammelt. "Ich habe zwei Mal an einem internationalen Paarlaufseminar für kleinere Nationen teilgenommen. Beim zweiten Mal hat mich dann Bruno Massot angesprochen. Er war von meinen läuferischen Fähigkeiten begeistert und hat gemeint, er hätte eine Partnerin für mich - allerdings in Kanada", erzählt der 24-jährige Anifer. Kurzentschlossen wagte er den Sprung über den Atlantik, wo er zwar viel dazulernte, aber mit seinen Partnerinnen kein Glück hatte. "Bei der Ersten ist Corona dazwischengekommen, die Zweite hat sich dann bei unserem ersten internationalen Wettkampf verletzt", berichtet Mayr.
Nach einem Schnuppertraining in Paris steht er seit Mai nun gemeinsam mit seiner langjährigen Salzburger Clubkollegin Sophia Schaller auf dem Eis. "Ich habe natürlich viel aufzuholen und Neues zu lernen, aber das macht mir auch viel Freude", betont die 22-Jährige. Der erste große Erfolg ließ jedenfalls nicht lange auf sich warten. Schon bei seinem ersten internationalen Auftritt schaffte das Paar das WM-Limit in der Kür, vor einer Woche glückte zudem die EM-Qualifikation. Damit werden die am Donnerstag in St. Pölten startenden Staatsmeisterschaften zur Generalprobe für die kontinentalen Titelkämpfe in Helsinki.
Schaller strebt neben Gold im Paarlauf auch einen Podestplatz im Einzel an. Als zweite Salzburger Dame geht Trainingskollegin Julia Marie Gaiser in Niederösterreich an den Start. Gute Medaillenchancen hat auch das von Sophias Schwester Flora angeführte Juniorinnenteam.
Die gute Nachwuchsarbeit in Salzburg dürfte schon bald weiter intensiviert werden. Denn dem hiesigen Landesstützpunkt steht die Aufwertung zum bundesrelevanten Stützpunkt bevor.