Wunder geschehen - das war am Freitagabend auch in der Salzburger Liga zu sehen. Die akut abstiegsbedrohten Neumarkter - Obmann Michael Thalhammer sagte zuletzt, dass man für den Klassenerhalt ein Wunder benötige - punkteten gegen den souveränen Spitzenreiter Seekirchen. Nach sieben Niederlagen in Serie führte der Außenseiter zu Hause im Wallerseederby gar mit 2:1, nachdem Florian Pugl-Pichler und Mustafa Yavuzer die frühe Gästeführung durch Fabian Neumayr gedreht hatten. Doch Patrick Brugger glich nach einem Eckball spät per Kopf aus - der zweite Standardtreffer des Tabellenführers, der nun vier Runden vor dem Saisonende "nur" noch sechs Punkte vor Grödig führt.
Neumarkt mit "halbem Wunder" gegen "überhebliche" Seekirchner
"Wir haben anfangs viele Chancen vergeben. Im Herbst wäre es da 3:0 gestanden, aber jetzt kommt der letzte Pass nicht an", sagt Seekirchens Trainer Mario Lapkalo. Nach Neumarkts Ausgleich - Yavuzer steckte perfekt auf Pugl-Pichler durch - habe sein Team den Hebel nicht mehr umlegen können. Lapkalo, der Fabian Büchele wegen einer Sprunggelenksverletzung auswechseln musste, ärgert die Einstellung einiger seiner Kicker. "Das war ein bisschen überheblich und nicht mit 100 Prozent Fokus. Das reicht aber nicht." Zufriedener, wenn auch nicht restlos, war Neumarkts Obmann Thalhammer. "Der Sieg wäre richtig wichtig gewesen. Der Punkt tut uns allen gut. Ob er am Ende hilft, wird man sehen. Es war ein halbes Wunder", sagt er und lobt die Leistung seiner Mannschaft um den starken Tormann Tim Saller. "Wir haben es gut gemacht."
Grödig nutzt Seekirchens Punkteverlust im Titelrennen der Salzburger Liga
Der Tabellenzweite Grödig gab sich in Puch keine Blöße und feierte einen 6:0-Kantersieg. Es war der achte Sieg in Serie für die Elf von Trainer Arsim Deliu, die damit den Druck auf Seekirchen etwas erhöht. "Es sind aber sechs Punkte. Wir haben es nicht selber in der Hand, müssen einfach unseren Job erledigen", sagt Grödigs Coach. Nach dem Heimspiel gegen den Tabellendritten Bramberg kommt es am Mittwoch, 28. Mai, zum Gipfeltreffen in Seekirchen. Im dritten Freitagsspiel setzte sich Straßwalchen mit 2:1 gegen Thalgau durch. Dabei trafen die Brüder Mathias und Daniel Chudoba zum laut Vater und Sportchef Markus Chudoba "hart erkämpften, nicht unverdienten Sieg".