Die Präzision, mit der sich Fallschirm-Zielspringer in der Luft und vor allem bei der Landung präsentieren, ist immer wieder faszinierend. Nach dem Absprung aus 1000 Metern Höhe steuern sie zielstrebig die Landematte an und treffen schließlich ein Ziel von der Größe einer Zehn-Cent-Münze punktgenau. Über Sieg oder Niederlage entscheiden dabei nur wenige Zentimeter.
Dass er sich im Luftraum über Thalgau besonders wohlfühlt, hat Michael Urban schon im Vorjahr bewiesen, als er die Juniorenwertung seines Heim-Weltcups mit sieben Zentimetern Vorsprung gewann. Dieses Kunststück wollte er auch am Wochenende wiederholen. "Vor dem Wettkampf war ich diesmal sehr nervös, weil ich die Titelverteidigung unbedingt schaffen wollte", erklärt der 22-jährige Heeressportler. Die Nervosität war dem für den HSV Red Bull Salzburg springenden Tiroler aber kaum anzumerken. Zwar lag er nach dem ersten Wettkampftag lediglich auf Platz drei. Dann startete er aber eine Aufholjagd, die ihn noch um zwei Zentimeter am Schweizer Lukas Zwicker vorbeiziehen ließ.
"Wirklich wichtig war das Team. Wir haben uns bei schlechteren Sprüngen immer aufgemuntert und uns so gegenseitig motiviert", erzählt Urban, der diesmal den einzigen Sieg für den Gastgeber einfuhr.
Eine zweite Medaille für Salzburg verpasste Sebastian Graser nur knapp. Dem HSV-Springer fehlten als Viertem am Ende nur zwei Zentimeter auf einen Podestplatz. Außer Reichweite war in Thalgau Oldřich Šorf. Der Tscheche kam nach acht Sprüngen nur auf eine Gesamtabweichung von zwei Zentimetern.
Salzburgs Damen waren diesmal ohne Siegchance. Sophie Grill musste sich nach einer total verpatzten Landung (elf Zentimeter daneben) mit Rang 13 begnügen. Julia Schosser landete in ihrem Heimatort auf Platz 19. Christian Forstner schaffte es als Achter der Masters-Wertung immerhin noch unter die Top 10. In der Teamwertung wurde der HSV Salzburg ebenfalls Achter.