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Matthias Walkner will bei der Dakar wieder aufs Podest fahren

Mit neuem Motorrad und mehr Erfahrung im Wüstensand greift der Kuchler Motorradpilot zum achten Mal bei der Rallye Dakar an. Für seinen zweiten Sieg benötigt er ein "Quäntchen Glück".

Matthias Walkner hat in den letzten Jahren viel Erfahrung im Sand gesammelt und gelernt, die Wüste besser zu lesen.
Matthias Walkner hat in den letzten Jahren viel Erfahrung im Sand gesammelt und gelernt, die Wüste besser zu lesen.
In Saudi Arabien genießt er die letzten Tage vor dem Rallyestart.
In Saudi Arabien genießt er die letzten Tage vor dem Rallyestart.

Die heimische Sperrstundenregelung am Silvesterabend ist für Matthias Walkner kein Aufreger. Zum einen ist der Kuchler Motorradpilot zum Jahreswechsel gar nicht im Lande, sondern weilt in Saudi-Arabien. Zum anderen muss er am Neujahrstag ohnehin früh aus den Federn, steht doch bei der 44. Auflage der Rallye Dakar der Prolog mit einer 19 Kilometer langen Sonderprüfung von Jeddah nach Ha'il auf dem Programm.

Walkner startet bereits zum achten Mal in die Wüstenrallye, die nun zum dritten Mal in Folge am Persischen Golf ausgetragen wird. Seinen größten Erfolg feierte der 35-Jährige 2018, als die Dakar noch in Südamerika gastierte. Als erster Österreicher überhaupt gewann er damals die Motorradwertung. "Da hat alles zusammengepasst. Ich war schnell, fit und perfekt vorbereitet. Was mich am meisten stolz macht, ist, dass ich mit Hirn gewonnen habe, nicht mit Gas", erzählt Walkner. So gewann er an einem Tag 40 Minuten auf die Konkurrenz, da er sich als einziger Spitzenpilot nicht verfahren hatte, und brachte seinen Vorsprung an den verbleibenden Tagen ins Ziel.

2019 fuhr er mit einem gebrochenen Sprunggelenk als Zweiter erneut aufs Podest. Seit die Rallye im Folgejahr aus finanziellen Gründen nach Saudi-Arabien übersiedelt ist, lief es für Walkner nicht mehr ganz so gut. Erst wurde der Kuchler Fünfter, im Vorjahr musste er sich (nach frühem technischen Defekt und einigen Navigationspatzern) sogar mit Rang neun begnügen.

Doch mittlerweile fühlt sich der KTM-Pilot auch in der Wüste richtig wohl. Das unterstrich er zuletzt mit seinem zweiten Triumph bei der Cross-Country-WM und dem Sieg bei der Abu Dhabi Desert Challenge, die als Generalprobe für die Dakar gilt. "Ich habe in den letzten zwei, drei Jahren extrem viel dazugelernt und kann jetzt die Wüste viel besser lesen", betont Walkner.

Zudem startet er diesmal mit einer neuen Maschine, die er in den letzten Monaten intensiven Tests unterzogen hat. "Ziel war es, die Vorzüge eines superleichten Motorrads mit der nötigen Stabilität zu kombinieren. 70, 80 Prozent des Motorrads sind neu", erklärt Walkner, der sich die Entscheidung, ob er das neue Material oder das bewährte aus dem Vorjahr wählen soll, nicht leicht gemacht hat. "Ich war lange extrem kritisch, am Ende haben wir aber so gute Fortschritte gemacht, dass ich die neue Maschine gewählt habe", erläutert der Salzburger, der sich wieder hohe Ziele steckt. "Ich fühle mich bereit, aufs Podium zu fahren. Für einen Sieg braucht man dann auch noch das nötige Quäntchen Glück. Aber mit mir ist heuer echt zu rechnen", betont Walkner.

Das glaubt auch Motorsport-Legende Heinz Kinigadner. "Er spürt viel und hat einen Riesenschritt gemacht. Zudem kann man kaum mehr testen, als er es getan hat", erklärt der KTM-Berater, der selbst mehrmals die Dakar bestritten hat. "Sie ist nach wie vor das größte Abenteuer im Motorsport. Es gibt einfach nichts Vergleichbares."

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