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Mountain Attack: Verbnjak verpasst beim Marathon nur knapp den Rekord

Paul Verbnjak knabberte als Sieger im Königsbewerb am Rekord von Lokalmatador Jakob Herrmann. Alex Oberbacher war der glückliche Sieger auf der zweitlängsten Strecke der Mountain Attack. Das Schattbergrace gewann Kilian Rettensteiner. Auch zwei Japaner und eine Salzburgerin durften jubeln.

"Auf die Felle, fertig, los", tönte es am Freitag am Dorfplatz von Saalbach zum Start der 27. Auflage der Mountain Attack zu den Glockenklängen von "Hells Bells" − und los ging es erst einmal im Laufschritt Richtung Piste, wo dann endlich auch die Tourenski angeschnallt werden konnten.

Jugend schlägt Erfahrung

Angeführt von den Topathleten, schlängelte sich die Karawane bei besten äußeren Bedingungen gleich hoch auf den Schattberg, wo nach 1017 Höhenmetern die ersten Sieger gekürt wurden. Paul Verbnjak war auf dem ersten schweren Anstieg zwar klar der Schnellste, als Teilnehmer des Marathons zog er aber wie auch die Schnellsten des Tourbewerbs weiter. Beim nur aus einem Aufstieg (Vertical) bestehenden Schattbergrace sicherte sich der Ramsauer Kilian Rettensteiner (46:04 Min.) den Sieg vor Routinier Martin Schider.

Nach dem Start hieß es erst einmal zur Piste sprinten.
Nach dem Start hieß es erst einmal zur Piste sprinten.

"Ich habe leider die Hälfte außen gehen müssen, weil ich die Harscheisen rausgetan habe. Sonst wäre es leider nicht gegangen", erklärte der Sieger, der keine Augen für seinen einzigen Verfolger hatte. Dem Zweitplatzierten fehlten letztlich nur 16 Sekunden. "Ich habe ein paar Mal probiert zu attackieren, aber er war einfach zu stark. Da hat sich die Jugend gegen die Erfahrung durchgesetzt", gestand Schider. Gegeben hat er jedenfalls alles, denn: "Der Chef hat mir gesagt, ich kriege frei, wenn ich gewinne", verriet der 50-Jährige.

Japanerin gewinnt Schattbergrace

Platz drei holte sich Kenta Endo. "Es war wirklich hart, aber ich habe es genossen", erzählte der Japaner, den eine Mountain-Attack-Legende vom Start in Saalbach überzeugt hatte. "Mein Freund Christian Hoffmann hat mir davon erzählt und ich wollte es unbedingt ausprobieren." Feiern konnte er mit seiner Landsfrau Ayaka Ueda, die überraschend den Damenbewerb für sich entschied und im Siegesrausch sogar ankündigte, das nächste Jahr auf der Tour und dann im Marathon starten zu wollen. Vorjahressiegerin Tina Fischl (D) musste sich heuer mit Platz zwei begnügen.

Der Kärntner Paul Verbnjak war über die Marathon-Strecke bei der Mountain Attack eine Klasse für sich.
Der Kärntner Paul Verbnjak war über die Marathon-Strecke bei der Mountain Attack eine Klasse für sich.

Den Sieg auf der Tour, die über Hinterglemm auf den Reiterkogel und zurück nach Saalbach führte, sicherte sich Alex Oberbacher (1:34,07 Std.) vor Christof Hochenwarter. "Es waren die besten Bedingungen, die ich hier bislang erlebt habe", sagte der Südtiroler Sieger. Hochenwarter war trotz knapp viereinhalb Minuten Rückstand glücklich. "Ich bin sehr zufrieden. Der Alex war heute eindeutig besser als ich, mehr war nicht möglich", meinte der Kärntner, der seine zwischenzeitliche Führung nach der ersten Tragepassage nach dem ersten Anstieg verloren hatte. "Da ist der Alex dann Meter für Meter weggezogen und ich habe keine Chance gehabt, ihm zu folgen." Gegen Ende hatte Hochenwarter dann selbst zu kämpfen. "Da bin ich fast ein bisschen eingegangen. Der Marathon wäre heute für mich viel zu lange gewesen", gestand der Gailtaler. Schnellster Salzburger war der St. Gilgner Samuel Eisl, der als Dritter erstmals den Sprung aufs Podest schaffte. Den Damenbewerb gewann wie schon im Vorjahr die Salzburgerin Linda Wilhelmstätter.

Bombentag mit Gänsehaut

Auf der Marathonstrecke, die noch einen weiteren Umweg auf den Zwölferkogel machte und über 3010 Höhenmeter führte, triumphierte Paul Verbnjak (2:15:57 Std.). "Es war mega schön. Ich habe heute echt einen Bombentag erwischt und lange Gänsehaut gehabt", erzählte der 23-jährige Kärntner, der sich 2022 noch mit Platz zwei begnügen hatte müssen. "Am Schluss habe ich es dann nicht ganz so genießen können, weil ich probiert habe, noch den Rekord zu holen. Das ist sich aber ganz knapp nicht ausgegangen." So fehlten ihm am Ende nur 47 Sekunden auf die Zeit von Jakob Herrmann aus dem Jahr 2020. Der Italiener Davide Magnini war mit seinem zweiten Platz ebenfalls zufrieden, "weil ich mich gestern noch ein bisschen krank gefühlt habe". Im Kampf um den letzten Podiumsplatz setzte sich der Steirer Armin Höfl knapp vor Lokalmatador Hannes Lohfeyer durch. den Damen gewann mit Evi Gudelius erstmals eine Deutsche.

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