"Ich habe leider die Hälfte außen gehen müssen, weil ich die Harscheisen rausgetan habe. Sonst wäre es leider nicht gegangen", erklärte der Sieger, der keine Augen für seinen einzigen Verfolger hatte. Dem Zweitplatzierten fehlten letztlich nur 16 Sekunden. "Ich habe ein paar Mal probiert zu attackieren, aber er war einfach zu stark. Da hat sich die Jugend gegen die Erfahrung durchgesetzt", gestand Schider. Gegeben hat er jedenfalls alles, denn: "Der Chef hat mir gesagt, ich kriege frei, wenn ich gewinne", verriet der 50-Jährige.
Japanerin gewinnt Schattbergrace
Platz drei holte sich Kenta Endo. "Es war wirklich hart, aber ich habe es genossen", erzählte der Japaner, den eine Mountain-Attack-Legende vom Start in Saalbach überzeugt hatte. "Mein Freund Christian Hoffmann hat mir davon erzählt und ich wollte es unbedingt ausprobieren." Feiern konnte er mit seiner Landsfrau Ayaka Ueda, die überraschend den Damenbewerb für sich entschied und im Siegesrausch sogar ankündigte, das nächste Jahr auf der Tour und dann im Marathon starten zu wollen. Vorjahressiegerin Tina Fischl (D) musste sich heuer mit Platz zwei begnügen.
Den Sieg auf der Tour, die über Hinterglemm auf den Reiterkogel und zurück nach Saalbach führte, sicherte sich Alex Oberbacher (1:34,07 Std.) vor Christof Hochenwarter. "Es waren die besten Bedingungen, die ich hier bislang erlebt habe", sagte der Südtiroler Sieger. Hochenwarter war trotz knapp viereinhalb Minuten Rückstand glücklich. "Ich bin sehr zufrieden. Der Alex war heute eindeutig besser als ich, mehr war nicht möglich", meinte der Kärntner, der seine zwischenzeitliche Führung nach der ersten Tragepassage nach dem ersten Anstieg verloren hatte. "Da ist der Alex dann Meter für Meter weggezogen und ich habe keine Chance gehabt, ihm zu folgen." Gegen Ende hatte Hochenwarter dann selbst zu kämpfen. "Da bin ich fast ein bisschen eingegangen. Der Marathon wäre heute für mich viel zu lange gewesen", gestand der Gailtaler. Schnellster Salzburger war der St. Gilgner Samuel Eisl, der als Dritter erstmals den Sprung aufs Podest schaffte. Den Damenbewerb gewann wie schon im Vorjahr die Salzburgerin Linda Wilhelmstätter.
Bombentag mit Gänsehaut
Auf der Marathonstrecke, die noch einen weiteren Umweg auf den Zwölferkogel machte und über 3010 Höhenmeter führte, triumphierte Paul Verbnjak (2:15:57 Std.). "Es war mega schön. Ich habe heute echt einen Bombentag erwischt und lange Gänsehaut gehabt", erzählte der 23-jährige Kärntner, der sich 2022 noch mit Platz zwei begnügen hatte müssen. "Am Schluss habe ich es dann nicht ganz so genießen können, weil ich probiert habe, noch den Rekord zu holen. Das ist sich aber ganz knapp nicht ausgegangen." So fehlten ihm am Ende nur 47 Sekunden auf die Zeit von Jakob Herrmann aus dem Jahr 2020. Der Italiener Davide Magnini war mit seinem zweiten Platz ebenfalls zufrieden, "weil ich mich gestern noch ein bisschen krank gefühlt habe". Im Kampf um den letzten Podiumsplatz setzte sich der Steirer Armin Höfl knapp vor Lokalmatador Hannes Lohfeyer durch. den Damen gewann mit Evi Gudelius erstmals eine Deutsche.