SN.AT / Sport / Regionalsport

Rückzug in 2. Klasse? Aufstiegskandidat für Salzburger Liga schockt mit Kehrtwende - "finanzielle Belastung nicht mehr tragbar"

Die im Winter verstärkten Adneter liegen in der 1. Landesliga nur einen Punkt hinter einem Aufstiegsplatz. Nun wurde ein Sparkurs angekündigt.

Es werden eher weniger als mehr Tennengauer Derbys in der Salzburger Liga. Puch und Adnet sind auf dem absteigenden Ast.
Es werden eher weniger als mehr Tennengauer Derbys in der Salzburger Liga. Puch und Adnet sind auf dem absteigenden Ast.

Es sind turbulente Wochen (und eigentlich Jahre) für den SK Adnet. Der Tennengauer Verein, der sich mehrere Jahre in der Salzburger Liga gehalten hatte, dachte schon 2023 über einen Rückzug in die 2. Klasse nach. Man entschied sich dagegen und ging nach dem unvermeidbaren Abstieg aus der Salzburger Liga mit Aufstiegsambitionen in diese Saison. Auch im Winter wurden noch neue Kicker verpflichtet, die nicht gratis spielen. Zudem waren hochkarätige Verstärkungen für den Sommer im Gespräch. Doch jetzt ist alles anders beim Tabellenfünften der 1. Landesliga, der nur einen Punkt hinter einem Aufstiegsrang liegt.

Adnet macht auf dem Weg in die Salzburger Liga Kehrtwende

Am Montag, nur zwei Tage nach dem sportlichen 4:0-Ausrufezeichen gegen Mühlbach/Pzg. und eine Woche nach dem Spielabbruch in Anthering, verkündeten die Tennengauer per Pressestatement "die vielleicht schwierigste Entscheidung der Vereinsgeschichte". Der Gürtel soll wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage künftig enger geschnallt werden. Die Ausgaben seien zuletzt gestiegen, die Einnahmen durch Sponsoren und Gönner aber zurückgegangen. "Diese finanzielle Belastung kann und will der Verein langfristig nicht mehr tragen", heißt es vom Club.

Daniel Kraft und Co. stehen vor einer ungewissen Zukunft.
Daniel Kraft und Co. stehen vor einer ungewissen Zukunft.

Nur beim Nachwuchs soll nicht gespart werden

Nach dieser Saison wird Adnet vor allem bei den Aufwandsentschädigungen für die Spieler und Trainer ansetzen. In der aktuellen Saison werden alle Vereinbarungen eingehalten. "Wir stehen nicht vor der Zahlungsunfähigkeit, ziehen den Strich aber lieber frühzeitig, um gar nicht in diese Situation zu kommen. Wir werden nach dieser Saison in allen Bereichen außer dem Nachwuchs extrem einsparen", sagt Adnets Vorstandsmitglied Florian Widl am Montag zu den "Salzburger Nachrichten".

Zukunft der Adneter ist offen

Im April entscheidet sich, in welcher Liga Adnet künftig spielt. Ein möglicher Antrag auf Rückversetzung in eine untere Liga muss bis Ende des Monats eingereicht werden. "Bis dahin müssen wir den Kader fixieren. Dann wissen wir, ob es in der 1. Landesliga weitergehen kann. Wenn die Spieler mitziehen, spielen wir gern auf diesem Niveau weiter. Wenn wir aber 75 Prozent des Teams aus der Reserve auffüllen müssten, wäre die 1. Landesliga zu hoch für uns", sagt der Ex-Kapitän. Ein Aufstiegsverzicht werde jedenfalls eingereicht.

Trainer Stanislav Stevic (rechts) würde nicht in die 2. Klasse mitgehen.
Trainer Stanislav Stevic (rechts) würde nicht in die 2. Klasse mitgehen.

Rückzug in die 2. Klasse? Trainer wäre nicht dabei

"Ein Schock für alle. Adnet ist ein Topverein. Wir haben uns verstärkt, sind vorn dabei und haben gerade eine super Leistung gezeigt. Und dann kommt so eine negative Nachricht", sagt Adnets Trainer Stanislav Stevic in einer ersten Reaktion zu den "Salzburger Nachrichten" am Sonntagabend. Er müsse jetzt einmal eine Nacht über diese Sache schlafen. Klar ist: Stevic würde einen etwaigen Weg in die 2. Klasse nicht mitgehen.

SPORT-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Sportmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.