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Salzburger Squash-Profi Aqeel Rehman: "Ich will bei Olympia 2028 dabei sein"

Aqeel Rehman aus dem Stadtteil Gneis hat mit dem österreichischen Verband in der jetzigen Konstellation abgeschlossen. Er will in der nun startenden Saison wieder in die Top-100 und liebäugelt mit einer Teilnahme an Olympia 2028.

Das Squash-Turnier von Aqeel Rehman (vorne) im Europark lockte viele Weltklassespieler und Zuschauer an. Er hofft auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr.
Das Squash-Turnier von Aqeel Rehman (vorne) im Europark lockte viele Weltklassespieler und Zuschauer an. Er hofft auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr.
Aqeel Rehman zeigt sich von der Vorgehensweise des österreichischen Squash-Verbandes enttäuscht.
Aqeel Rehman zeigt sich von der Vorgehensweise des österreichischen Squash-Verbandes enttäuscht.

Aqeel Rehman spricht über seine Ziele für die heurige Saison, den Clinch mit dem österreichischen Verband und über die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles.

Squash ist ab 2028 im Olympischen Programm vertreten. Warum erst jetzt? Aqeel Rehman: Das ist schwer zu beantworten. Es gab vor den Spielen 2012 in London schon die Möglichkeit, dabei zu sein. Damals hätten wir aber zwei Drittel der Stimmen vom Olympischen Komitee gebraucht. Wir sind knapp an dieser Hürde gescheitert. In den vergangenen Jahren gab es erneut Versuche, aber da haben schlussendlich Sportarten wie Golf oder Rugby den Vorzug bekommen. Squash hat nicht die Lobby und oft ist es leider auch eine politische Sache, welche Sportart dabei ist und welche nicht. Ich bin aber sehr glücklich, dass es nun endlich geklappt hat.

2028 sind Sie 42 Jahre alt. Rechnen Sie damit, bei den Spielen in Los Angeles dabei zu sein? Es wird extrem schwer, aber ich bin optimistisch, dass ich es schaffen kann. Ich fühle mich topfit und es gibt auch noch weitere Spieler in meinem Alter und darüber hinaus, die auf dem höchsten Level mithalten.

Sie haben den österreichischen Verband kritisiert. Wie ist der aktuelle Stand der Dinge?Ich habe für mich entschieden, unter der jetzigen Führung nicht mehr für Österreich zu spielen. Es ist einfach zu viel vorgefallen in den vergangenen Jahren.

Könnten Sie nochmals kurz Ihre Kritikpunkte zusammenfassen?Es fehlt die Professionalität. Sowohl im Präsidium als auch bei den Spielern. Nach unserem Abstieg 2019 in die dritte Weltdivision wurde am selben Tag ausgiebig gefeiert und getrunken. Ich konnte nicht glauben, was ich da sehe. Zudem wurden mir meine Förderungen gestrichen. Diese Gelder werden nur noch an Spieler unter 35 Jahren ausbezahlt. Das ist für mich eindeutig eine Altersdiskriminierung. Es steht für mich fest, dass ich nie mehr für Österreich spielen werde. Es wurde aber seitens des Verbandes gesagt, dass sie mir keine Steine in den Weg legen wollen, sollte ich mich für Olympia 2028 qualifizieren. Ich traue dieser Aussage allerdings nicht wirklich, weil leider schon sehr oft Meinungen geändert wurden.

Wie sehen Ihre Saisonziele aus? Dieses Woche bin ich mit meinem Verein aus Vaduz in London und spiele bei der Club-Europameisterschaft mit. Wir wollen in die Finalrunde kommen, es wird aber extrem schwer. Danach folgen weitere Turniere unter anderem in Stuttgart und in Graz. Da hoffe ich natürlich, ganz vorn mitzumischen und wieder den Sprung in die Top-100 der Welt zu schaffen.

Wie kam es dazu, dass Sie für ein Team in Liechtenstein zum Einsatz kommen?Das hat sich über die Jahre hin entwickelt. Ich war davor schon in der Schweiz aktiv und der Club in Vaduz spielt in der Schweizer Liga. In Österreich gibt es keinen Verein, der infrage käme.

Sie trainieren zwei Mal die Woche mit Kindern und Jugendlichen auf der Anlage in Gneis. Sind da Talente dabei?Die Kinder sind auf jeden Fall motiviert. Manche kommen zwei Mal in der Woche nach Gneis, wo mich regelmäßig andere Trainerinnen und Trainer unterstützen. Es ist noch zu früh, um sagen zu können, wer in Zukunft gut sein wird.

Wird es 2025 ein weiteres Turnier im Europark geben?Das kann ich jetzt noch nicht sagen, aber ich denke schon. Es war im heurigen Jahr ein tolles Event mit insgesamt 48 Spielerinnen und Spieler aus der gesamten Welt. Unser Turnier ist auch bei den Zuschauern gut angekommen und daher hoffe ich natürlich auf eine Fortsetzung.


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