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Schiedsrichter pfeift kurioses Duell bei Ex-Verein: Bürmoos verschärft Puchs Krise in der Salzburger Liga in Unterzahl - "Manche kicken wie im Aya-Bad"

Vier Tormänner, drei Ausschlüsse, zwei Elfmeter und ein großer Verlierer: Puch hinterfragt sich nach dem Fehlstart. Bürmoos belohnt sich für einen harten Kampf, bei dem ein Ex-Kicker als Spielleiter alle Hände voll zu tun hatte.

Mersudin Jukic (links) und Christian Schwaiger haben Aufholbedarf.
Mersudin Jukic (links) und Christian Schwaiger haben Aufholbedarf.

Es war ein selten kurioses Spiel am Sonntag in Bürmoos, das den Fehlstart von Titelanwärter Puch in der Salzburger Liga besiegelte. Die Flachgauer setzten sich trotz langer Unterzahl mit 3:2 durch. Dabei in den Hauptrollen: Lazar Ugrinovic, der zwei Mal vom Elfmeterpunkt die Nerven behielt, Hasan Avdic, der spät per Kopf den Sieg fixierte, gleich vier Tormänner und Schiedsrichter Christian Stöger.

Stöger pfeift bei Ex-Teamkollegen

Seine Besetzung ist brisant. Denn Stöger war von 2019 bis 2022 als Spieler in Bürmoos gemeldet, stand etwa Ende 2019 in Bramberg in der Startelf. Pikant: Bereits nach seinem Einsatz als Linienrichter beim Westligaderby zwischen Bischofshofen und Austria Salzburg am Freitag hatte es ob der Austria-Vergangenheit seines Vaters Gerhard Kritik an seiner Nominierung gegeben.

Durch die Verbandsregeln ist das alles gedeckt. Schiedsrichter-Obmann Markus Tiefgraber sagt: "Wegen unseres Personalmangels können Schiedsrichter bei Ex-Vereinen eingesetzt werden, wenn der letzte Pflichtspieleinsatz als Kicker dort vor mehr als zwei Jahren war. Das war hier der Fall. Wir müssen da aber künftig noch genauer hinschauen, ob es Alternativen gibt."

Puch setzt auf Tormanntrainer statt Talent

In Bürmoos hatte Christian Stöger am Samstag viel zu tun. Er verhängte in der ersten Halbzeit zwei Strafstöße für die Hausherren, die Ugrinovic zur 2:0-Pausenführung nutzte. Beim zweiten Elfmeter kurz vor der Pause gab es Rot nach einer Tätlichkeit von Puchs Torwarttrainer Bernhard Hansen, der viereinhalb Jahre nach seinem letzten Pflichtspiel im Tor aushalf. Denn Stipo Colic fiel nach einem Arbeitsunfall wegen einer Fingerverletzung aus, Ersatzmann Aleksandar Pavic fehlte urlaubsbedingt. Cheftrainer Mersudin Jukic entschied sich dann für Hansen statt der Nummer drei Adrian Austen.

Bürmooser 1b-Goalie hält stark

Kein gutes Timing bewiesen zuvor auch die Bürmooser Torleute: Matthew O'Connor wurde nach einer halben Stunde wegen eines Handspiels knapp außerhalb des Strafraums ausgeschlossen. Die Ersatztormänner Valentino Jovic und Maximilian Tanzer fehlten ausgerechnet an diesem Spieltag. So durfte sich 1b-Tormann Marco Maier beweisen - und nutzte die Chance, rettete vor der Pause zwei Mal stark.

Dass er sich im zweiten Durchgang bei feinen Schüssen von Patrick Schober und Melvis Memic zwei Mal geschlagen geben musste, lag auch daran, dass kurz nach dem Seitenwechsel Bürmoos-Routinier Manuel Jung nach einem Foul Gelb-Rot gesehen hatte. Puch kam nach dem 2:2 noch zu einem Lattenschuss, ließ dann aber nach. Auf der anderen Seite zeigte Puch-Goalie Austen bei zwei Rettungstaten gegen Ugrinovic auf. Unmittelbar danach traf Neuzugang Avdic zum Sieg.

Puch-Präsident: "Manche kicken wie im Aya-Bad"

"Sie haben gekämpft wie die Löwen und sich den Sieg verdient", lobte Bürmoos-Obmann Robert Eckschlager sein Team. "Mit vier Punkten sind wir nun gut gestartet." Das kann Puch nach der zweiten Niederlage nicht behaupten. "Die Bedingungen auf dem Kunstrasen waren brutal, wie in der Sauna. Aber das ist keine Ausrede", sagt Präsident Christian Schwaiger und fügt hinzu: "Bei uns sollten sich jetzt alle Spieler hinterfragen, ob sie wirklich alles für den Verein geben. Manche kicken wie im Aya-Bad. So brauchen wir nicht mehr von einem Platz ganz vorn sprechen."

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