Der Sandplatzkönig hat abgedankt, lange lebe der Sandplatzkönig - ausgerechnet im Jahr eins nach Rafael Nadal haben Carlos Alcaraz und Jannik Sinner für das mit 5:29 Stunden längste und wohl auch beste Endspiel aller Zeiten bei den French Open gesorgt. Das 4:6, 6:7(4), 6:4, 7:6(3), 7:6(10-2), mit dem der Spanier seinen Titel verteidigte, war an Klasse und Dramatik praktisch nicht zu überbieten.
Boris Becker: "Das haben wir alle noch nie gesehen"
"Was für ein Match, was für ein Drama, was für ein Niveau. Sowas haben wir alle noch nie gesehen", fasste etwa TV-Experte und Legende Boris Becker den Schlagabtausch zusammen. Dabei hatte Sinner im vierten Satz bei 5:3 und Aufschlag Alcaraz drei Matchbälle in Folge, um seinen dritten Grand-Slam-Titel in Folge perfekt zu machen und seine vieldiskutierte Dopingsperre endgültig vergessen zu machen. "Es ist nicht leicht. Ich werde nicht gut schlafen, aber du hast es verdient", sagt der 23-jährige Südtiroler zu seinem größten Rivalen.
Carlos Alcaraz spielt wie in Trance
Nachdem Sinner bei 5:4 nicht ausservieren konnte und ein schnelles Break im fünften Satz kassierte, schien das Momentum komplett auf Alcaraz' Seite zu kippen, Doch Sinner stemmte sich noch einmal gegen die bittere Niederlage, nahm dem nun fünffachen Grand-Slam-Sieger den Aufschlag zum 5:5 ab und war bei 6:5 wieder nur zwei Punkte vor dem Triumph. Ab dann spielte Alcaraz aber wie in Trance. Vor den Augen von vielen Tennislegenden, Sportgrößen und Persönlichkeiten, die ob unfassbarer Ballwechsel auch ungläubig den Kopf schüttelten, verwertete Nadals Nachfolger seinen ersten Matchball und vollendete ein episches und historisches Comeback.