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Dominic Thiem sucht neuen Coach: "Ich sehe das als letzte Chance"

Dominic Thiem zieht die Trainer-Reißleine und lässt tief blicken. Sogar ein Karriereende ist für Österreichs Tennisstar ein Thema, sollte er seinem Anspruch auch heuer nicht genügen.

Dominic Thiem geht einen neuen, möglicherweise letzten, Weg in seiner Karriere.
Dominic Thiem geht einen neuen, möglicherweise letzten, Weg in seiner Karriere.

Schafft es Dominic Thiem noch einmal in die Weltspitze? Wie lange wird er es noch versuchen? Wer kann ihm dabei helfen? Auf Fragen, die Fans gern diskutieren, hat Österreichs Tennisstar am Dienstag zum Teil tief blicken lassen und dahingehend etwas überraschend auch die Trennung von Touringcoach Benjamin Ebrahimzadeh bekannt gegeben. Im März 2023 hatte sich Dominic Thiem nach einer Niederlagenserie von Touringcoach Nicolas Massu getrennt und Benjamin Ebrahimzadeh als dessen Nachfolger bestimmt. Doch auch rund elf Monate später ist kein konstanter Aufwärtstrend erkennbar.

Benjamin Ebrahimzadeh betreute Dominic Thiem rund elf Monate.
Benjamin Ebrahimzadeh betreute Dominic Thiem rund elf Monate.

Wer auf den Deutsch-Tunesier folgt, wollte Thiem noch nicht verraten. Nur so viel: Es wird kein Österreicher, kein großer Name und jemand, der ihn schon "quasi von jung auf kennt". Explizit angesprochen auf eine mögliche Rückkehr zu seinem ehemaligen Mentor Günter Bresnik verneinte er. Es würden ihm weiter die letzten Prozent fehlen und daher habe er sich entschieden wieder "zurück nach Hause" zu kommen. Das heißt im Detail, dass er - wie bei Stallkollege Sebastian Ofner - künftig in Traiskirchen und Oberpullendorf mit Vater Wolfgang Thiem trainieren wird.

Vater Wolfgang Thiem wird Dominic Thiem ab sofort wieder in der Heimat trainieren.
Vater Wolfgang Thiem wird Dominic Thiem ab sofort wieder in der Heimat trainieren.

Dominic Thiem: "Dann muss man überlegen, ob sich das noch lohnt"

Fakt ist auch, dass der mittlerweile 30-jährige und langjährige Top-10-Spieler seit seiner Handgelenksverletzung im Sommer 2021 vergeblich um den Anschluss an die Weltspitze kämpft - und nun noch einmal einen womöglich letzten Neustart wagt. Sein letzter Turniersieg war auch sein größter Triumph: Die US Open 2020. Von solchen Erfolgen ist er weit entfernt. "Ich stehe jetzt seit zwei Jahren in Sphären, in denen ich nicht stehen will. Natürlich belastet mich das", gab Thiem zu und stellte sogar ein mögliches Karriereende in den Raum, sollte er auch heuer auf der Stelle treten: "Ich bin jetzt zwei Jahre wieder dabei seit der Verletzung, habe 2022 und 2023 um 100 beendet. Sollte ich das Jahr wieder auf 100 beenden, muss man überlegen, ob sich das Ganze noch lohnt."

Jedenfalls gab er die Top 50 als Saisonziel aus. Aktuell steht er um 90, hat aber bis ins späte Frühjahr kaum Punkte zu verteidigen. Um solche zu sammeln, macht er im März nun wieder einen Schritt zurück mit drei Turnieren auf die Challenger-Tour. Zunächst geht es zum Davis Cup nach Irland, dann zu einem Exhibition-Event nach Oslo. Was viele Experten nicht verstehen und auch nur aus finanziellen Gründen zu argumentieren ist. Kritikern richtet er aber aus: "Des Geldes wegen habe ich es nie gemacht. Ich bin kein Mensch, dem Geld sehr viel bedeutet. Das ganze Thema ist mir ziemlich egal, so ehrlich bin ich auch."

Ehrlich war er auch in der Einordnung seines bislang größten Erfolgs seit dem Comeback, des Finaleinzugs in Kitzbühel 2023. "Da habe ich mich nur übers Fighten drübergerettet. So werde ich nachhaltig keinen Erfolg haben." Bleibt zu hoffen, dass sich mit dem neuen Touringcoach doch noch der langersehnte Erfolg einstellt.

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