Von sechs Österreichern im Hauptbewerb der Salzburg Open hat es nur einer ins Viertelfinale geschafft und das ist ausgerechnet Lokalmatador Lukas Neumayer. Der Jubel unter den Hunderten Zuschauern auf dem gut gefüllten Center Court war am Donnerstagabend im gesamten Volksgarten nach dem 6:4, 6:3 gegen den als Nummer sechs gesetzten Argentinier Thiago Agustín Tirante nicht zu überhören. Ebenso der sprichwörtliche Stein, der dem 21-jährigen Radstädter und den Veranstaltern vom Herzen fiel.
"Zeigt, wozu ich fähig bin"
"Unglaublich, dass ich immer hier mein bestes Tennis spiele. Einerseits frag ich mich, warum mir das nicht konstant gelingt, andererseits zeigt es mir, wozu ich fähig bin", sagte Neumayer. Mit einem sehr couragierten und nervenstarken Auftritt und angetrieben vom Publikum hielt er Tirante, der als Weltranglisten-127. mehr als 100 Plätze vor ihm liegt, beeindruckend in Schach. In den wichtigsten Situationen war er, oft mit dem Aufschlag, zur Stelle.
Immer wieder Salzburg
Neumayer hatte schon 2022 mit dem Viertelfinale und im Vorjahr mit dem Lauf bis ins Endspiel in seiner unmittelbaren Heimat seine jeweils größten Erfolge eingefahren. War er in den vergangenen Jahren als frischgebackener Staatsmeister angereist, so konnte er diesmal aber auch im Vorfeld die Leistungskurve nicht nach oben schrauben. Dazu kommt der Druck, bei Österreichs drittgrößtem Turnier viele Punkte verteidigen zu müssen, um einen deutlichen Rückfall in der Weltrangliste zu verhindern. All das scheint Neumayer aber aus der Reserve zu locken. "Im Training habe ich immer eine Klasse besser gespielt, jetzt gelingt es mir endlich auch im Match", sagte der Schützling von Günter Bresnik.
Nun wartet Jacquet
Was nun möglich ist? "Wenn ich so spiele, alles. So kann ich jeden hier schlagen und das Turnier gewinnen. Aber klar ist auch, dass ich es auch im Viertelfinale wieder zeigen muss", sagt er vor dem Duell am Freitag, abermals nicht vor 17.30 Uhr (live ORF Sport+), gegen Kyrian Jacquet. Der Franzose ist in der Weltrangliste um Platz 240 gleichauf mit Neumayer und verhinderte mit einem Sieg über Sandro Kopp ein österreichisches Duell. Schon zuvor (ab 12.30) spielen nach dem Erstrunden-Aus der topgesetzten Alexander Erler/Lucas Miedler im Doppel Philipp Oswald/Joel Schwärzler um den Einzug ins Endspiel.
Achtelfinale mit Österreichern: Neumayer - Tirante (ARG-6) 6:4, 6:3; Jacquet (FRA) - Kopp (WC) 6:1, 5:7, 6:0. Freitag: Viertelfinale (ab 11) und Neumayer - Jacquet (nicht vor 17.30). Doppel-Halbfinale (12.30): Oswald/Schwärzler (WC) - Nouza/Rikl (CZE).
