Während bei Damen und Herren in der ersten Turnierwoche beinahe alle Titelanwärter und Titelanwärterinnen ihre Ambitionen bei den French Open am Leben halten konnten, hat am Montag eine bislang völlig unbekannte Französin für eine der größten Sensationen der vergangenen Jahre gesorgt. Lois Boisson besiegte im Achtelfinale mit der US-Amerikanerin Jessica Pegula die Nummer drei der Welt 3:6, 6:4, 6:4.
Größte Sensation bei French Open: Nummer 361 besiegt Milliardärstochter und vervierfacht ihr Karriere-Preisgeld
Lois Boisson setzt ihren Sensationslauf in Roland-Garros fort. Die Lokalmatadorin steht nach einem 3:6, 6:4, 6:4 gegen die Weltranglistendritte Jessica Pegula im Viertelfinale - bei ihrem ersten Auftritt bei einem Grand-Slam-Turnier.


Nach 2:40 Stunden war der Coup perfekt und die Stimmung auf dem Court Philippe-Chatrier auf dem Höhepunkt. Boisson, die Nummer 361 der Weltrangliste, die nur dank einer Wildcard und zum ersten Mal überhaupt im Hauptbewerb eines Grand-Slam-Turniers steht, beeindruckte mit Powertennis, Spielwitz und schließlich mit Nervenstärke. Pegula, Tochter des Erdgasmilliardärs Terrence Pegula, dem unter anderem die Buffalo Bills (NFL) und Buffalo Sabres (NHL) gehören, muss damit ihren Traum vom ersten Grand-Slam-Titel vorzeitig begraben, während Boisson nun auf Mirra Andrejewa trifft.
Finalniederlage gegen Lilli Tagger
Boisson ist 22 Jahre jung und hat als bestes Karriere-Ranking die 152 vorzuweisen. Außerdem hatte sie vor ihrem Heimturnier erst einmal eine Spielerin aus den Top 100 bezwungen und war bislang fast nur auf der drittklassigen ITF-Tour unterwegs. Dort war sie heuer in Italien im Endspiel eines 35.000-Dollar-Turniers Österreichs größter Zukunftshoffnung Lilli Tagger unterlegen. Durch den Einzug ins Viertelfinale macht Boisson nun einen Sprung auf WTA-Rang 120 - und kassiert dafür 440.000 Euro. Ihr bisheriges Karrierepreisgeld: 130.000 Euro.