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Sinner: „Falls Carlos wirklich gut spielt, habe ich keine Chance“

Alcaraz legt für Sinner bei den ATP Finals vor. Lucas Miedler schrammt nur knapp an der Reise nach Turin vorbei.

Carlos Alcaraz besiegte Alex de Minaur zum Auftakt der ATP Finals in Turin.
Carlos Alcaraz besiegte Alex de Minaur zum Auftakt der ATP Finals in Turin.

1. Djokovic holt Rekord –
und sagt für Turin ab
Novak Djokovic hat in Athen den 101. ATP-Titel seiner Karriere geholt und ist damit seinem ehemaligen Konkurrenten Roger Federer (103) sowie Rekordhalter Jimmy Connors (109) näher gerückt. Eine neue Bestmarke hat er mit dem 4:6, 6:3, 7:5 im Endspiel über Lorenzo Musetti dennoch aufgestellt: Mit 38 Jahren, fünf Monaten und 16 Tagen löst der Serbe den Franzosen Gaël Monfils, der kürzlich seine Karriere beendete, als bisher ältesten ATP-Turniersieger ab.

„Ein unglaubliches Match“, sagte Djokovic nach dem Drei-Stunden-Kampf gegen Musetti – seinem letzten Match in diesem Jahr, wie er wenig später mitteilte: „Ich hatte mich riesig darauf gefreut, in Turin anzutreten und mein Bestes zu geben, aber nach dem Finale in Athen muss ich leider mitteilen, dass ich aufgrund einer anhaltenden Verletzung absagen muss.“ Der Serbe soll mit Schulterproblemen zu kämpfen haben. Zudem gibt der erfolgreichste Tennisspieler der Geschichte auch einem prestigeträchtigen Turnier wie den ATP Finals, die er sieben Mal gewonnen hat, keine Priorität mehr. Damit ersetzt ihn ausgerechnet Musetti beim Saisonabschluss der acht besten Spieler.

2. Alcaraz macht ersten
Schritt zur Nummer eins
Um Jannik Sinner am Jahresende auf dem Tennisthron wieder abzulösen, braucht Carlos Alcaraz in Turin drei Siege in der Gruppenphase. Den ersten feierte der Spanier zum Auftakt am Sonntag gegen den Australier Alex de Minaur mit 7:6(5), 6:2. Seine weiteren Gruppengegner sind Alexander Zverev und Ben Shelton, die sich am Sonntagabend gegenüberstanden. Alcaraz will seine bisher verhältnismäßig schwache Bilanz beim Saisonfinale aufpolieren. 2023 war er im Halbfinale, im Vorjahr schon in der Gruppenphase ausgeschieden.

" Falls Carlos wirklich gut spielt, habe ich keine Chance"
Jannik Sinner

Titelverteidiger Sinner kann im Rennen um die Nummer eins, zumindest vorerst, nur indirekt eingreifen. Der Lokalmatador steigt am Montagabend (20.30 Uhr/live Sky) ins Geschehen ein, trifft auf Félix Auger-Aliassime und ist sich der Ausgangsposition trotz der Weltranglistenführung und 16 Siegen in Serie bewusst: „Falls er wirklich gut spielt, habe ich keine Chance (auf die Nummer eins, Anm.), egal wie ich abschneide.“ Der zweite Titel vor heimischem Publikum würde dennoch ein herausragendes Jahr krönen.

Lucas Miedler holte den Doppeltitel in Athen.
Lucas Miedler holte den Doppeltitel in Athen.

3. Miedler nähert sich
der absoluten Weltspitze
Mit einem sehr starken Saisonendspurt hat Doppelspezialist Lucas Miedler die ATP Finals in Turin nur hauchdünn verpasst. Der Niederösterreicher holte in Athen den zehnten ATP-Titel seiner Karriere, den dritten heuer mit seinem portugiesischen Partner Francisco Cabral dank eines 4:6, 6:3, 10:3 im Endspiel über Santiago González/David Pel (MEX/NED). Als elftbestes Duo der Saison fehlen nur 15 Punkte auf Rang zehn, der als zweites Ersatzteam die Reise nach Turin bedeutet hätte. „Leider haben wir es knapp nicht mehr geschafft, aber dass wir überhaupt in die Nähe gekommen sind, macht mich sehr stolz auf so einen Abschluss und auf die gesamte Saison. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr“, sagt der 29-Jährige. Als Nummer 23 der Doppelweltrangliste ist Miedler so gut platziert wie noch nie.

4. Rybakina holt höchstes
Preisgeld im Frauentennis
Jelena Rybakina hat etwas überraschend die WTA Finals in Riad gewonnen. Die Kasachin hatte sich erst als letzte Spielerin für das Turnier der acht besten Profis qualifiziert und besiegte im Endspiel die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka 6:3, 7:6(0). Es war nach dem Wimbledon-Sieg 2022 ihr größter Erfolg, für den sie 4,53 Millionen Euro kassiert und damit mehr als der Sieger der ATP Finals in Turin. Einen größeren Preisgeldscheck hat es im Tennis noch nie gegeben. Sabalenka wiederum verpasste ihren ersten Titel bei den Finals und die Krönung ihres Jahres, das sie als Nummer eins abschließt.

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