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Valentin Vacherot zum Tennis-Märchen in Shanghai: "Es ist unwirklich für mich und fürs Tennis"

Der bislang völlig unbekannte Monegasse vollendet beim ATP-Masters-1000-Turnier in China eine Sensation, die Rekorde bricht.

Valentin Vacherot triumphiert in Shanghai.
Valentin Vacherot triumphiert in Shanghai.
Der Monegasse kann die Sensation selbst nicht glauben.
Der Monegasse kann die Sensation selbst nicht glauben.

Die Titel bei den größten Turnieren machen sich normalerweise Carlos Alcaraz und Jannik Sinner untereinander aus. Da aber der Spanier in Schanghai erst gar nicht angetreten und der Südtiroler frühzeitig von körperlichen Problemen gestoppt worden war, war der Weg beim ATP-Masters-1000-Turnier frei für einen Außenseiter. Wer sich im Endspiel duellierte, das ging dennoch in die Geschichte ein: Arthur Rinderknech und Valentin Vacherot, der schließlich sein sportliches Märchen vollendete.

Nach Niederlage gegen die Nummer 874

"Ich habe keine Ahnung, was hier passiert ist. Ich träume nicht, es ist einfach verrückt, unwirklich. Nicht nur für mich, für das ganze Tennis", sagte der 26-jährige Monegasse, der nach dem 4:6, 6:3, 6:3 seine Sternstunde nicht fassen konnte. Wie auch, wenn man nur einen Blick auf seine bisherige Karriere wirft. Ein einziger Matchsieg auf der ATP-Tour, Weltranglistenposition 204 und Niederlagen gegen die Nummern 308, 311 und 874 in den vergangenen zwei Monaten standen vor dem Turnier zu Buche. Erst als Ersatzmann war Vacherot in die Qualifikation gerutscht. Ebenso verrückt wie eindrucksvoll: In sechs Matches in China verlor er immer den ersten Satz. Etwa gegen Holger Rune im Viertelfinale, Novak Djoković im Halbfinale besiegte er 6:3, 6:4.

Und schließlich traf er auf Rinderknech, seinen Cousin. "Ich habe versucht, nicht daran zu denken, dass ich gegen den Mann spiele, mit dem ich aufgewachsen bin. Das ist ein Sieg für die Familie", sagte Vacherot. Die beiden hatten sich auf ihrem Erfolgslauf - Rinderknech schaltete Alexander Zverev und Daniil Medwedew aus - stets gegenseitig gecoacht und angefeuert.

Größter Sprung der ATP-Geschichte

Und so endete ein beispielloses Märchen auf der ATP-Tour auch in geschichtsträchtigen Rekorden: Vacherots Siegerscheck ist knapp eine Million Euro wert, womit er sein Karriere-Preisgeld verdreifacht hat. Noch nie hat ein Profi außerhalb der Top 200 einen 1000er-Titel gewonnen, noch nie machte ein Profi einen so großen Sprung in die Top 50. Er ist nun die Nummer 40 und der erste Monegasse, der sich ATP-Turniersieger nennen darf.

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