Totgesagte leben länger - das trifft auf Novak Djoković bei den Australian Open gleich in zweifacher Hinsicht zu. Zum einen hatten den mittlerweile 37-Jährigen im Viertelfinalduell mit Jungstar Carlos Alcaraz nur mehr wenige auf der Rechnung. Und schon gar nicht mehr, als sich der Serbe nach verlorenem ersten Satz am offenbar verletzten Oberschenkel zunächst behandeln ließ und dann auch eine Zeit lang gehandicapt wirkte - und das zwischen den Ballwechseln auch zur Schau stellte. Ob es das war, was den 21-jährigen Spanier beeindruckte? Jedenfalls fabrizierte Alcaraz ungewohnt viele unnötige Fehler, während Djoković wieder topfit zur Höchstform auflief - und das Generationenduell 4:6, 6:4, 6:3, 6:4 für sich entschied.
"Eines der epischsten Matches meiner Karriere. Wir werden sehen, wie sich mein Bein anfühlt, wenn die Schmerzmittel nachlassen", jubelte der Serbe, der es nun am Freitag im Halbfinale mit Alexander Zverev zu tun bekommt. Mit Alcaraz, Zverev und im möglichen Finale Jannik Sinner (trifft am Mittwoch auf Alex de Minaur) hat Djoković den schwierigsten Weg zu seinem elften (!) Australian-Open-Titel zu meistern.
Im Damenbewerb gab es im Viertelfinale die erste große Überraschung: Paula Badosa schaltete Titelmitfavoritin Coco Gauff 7:5, 6:4 aus.