In der Frauen-Verfolgung über 10 km gab es einen französischen Doppelsieg: Julia Simon setzte sich vor der Weltcup-Führenden Justine Braisaz-Bouchet (+18,9/3) durch und feierte ihren ersten Saisonsieg. Die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold (+44,4/2) kam auf den dritten Platz.
Zwischen den beiden Französinnen herrscht Eiszeit, seit der Vorwurf des Betrugs gegen Simon im Raum steht. Sie soll vor eineinhalb Jahren mit Braisaz-Bouchets Kreditkarte Online-Einkäufe um rund 1600 Euro getätigt haben. Simon streitet dies ab. Weil das mutmaßliche Opfer die vorige Saison aussetzte und ein Kind zur Welt brachte, kam es erst in diesem Winter zur direkten Konfrontation der beiden.
In der Sommervorbereitung hatte der französische Verband Julia Simon mit sanftem Druck aus dem Mannschaftstraining bugsiert und allein trainieren lassen, um die heikle Situation nicht eskalieren zu lassen.
Braisaz-Bouchet schaffte es bislang in diesem Winter gut, das Thema auszublenden. Sie hat zuletzt in Lenzerheide in allen drei Rennen gewonnen und auch in Oberhof den Sprint für sich entschieden. Am Samstag musste sie die klare Führung noch abgeben, weil sie beim letzten Stehendanschlag zwei Fehler schoss. Das nützte Julia Simon aus. Die Gesamtsiegerin der Vorsaison feierte ihren ersten Sieg in diesem Winter.
Anna Gandler belegte am Samstag als beste Österreicherin den 30. Platz, Anna Juppe wurde 35. Lisa Hauser trat als 60. im Sprint ohne Hoffnung auf ein zufriedenstellendes Ergebnis nicht mehr an. Sie will nach gerade erst überstandener Verkühlung alle Kräfte für die Staffel am Sonntag mobilisieren.