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Johanna Hiemer lief daheim mit Gänsehaut zum Topresultat

Bei Prachtwetter ging am Samstag die Weltcuppremiere der Skibergsteiger auf der Schladminger Planai über die Bühne.

In vertrautem Terrain unterwegs: Johanna Hiemer.
In vertrautem Terrain unterwegs: Johanna Hiemer.
Johanna Hiemer beim TV-Interview.
Johanna Hiemer beim TV-Interview.
Sarah Dreier.
Sarah Dreier.

Ein Unterschied wie Tag und Nacht: Dort wo sonst das legendäre Nightrace im Slalom unter Flutlicht zehntausende Zuschauer versammelt, gab es am Samstag eine Premiere im strahlenden Sonnenschein. Der Skibergsteiger-Weltcup auf der Planai in Schladming, das war Spitzensport mit familiärem Charme.

Einige hundert Zuschauer versammelten sich beim Sprintbewerb im Planai-Zielstadion, dem ersten Teil der Heimbewerbe für Österreichs Skibergsteiger an diesem Wochenende. Die gesamte Strecke war für sie einsehbar. Weniger als drei Minuten brauchten die Schnellsten für den Parcours mit Anstieg, Tragepassage und Abfahrt - alles was Skibergsteigen ausmacht, ist im Sprint komprimiert. Der Salzburger Sepp Gruber fungierte als Eventdirektor und erklärte: "Das ist die Zukunft in diesem Sport, damit wird es für die Zuschauer spannend und greifbar." Auch die Olympiapremiere 2026 in Cortina wird nur Sprint und die Mixed-Teamstaffel umfassen.

Die Familie an der Strecke beflügelte

Zuschauer und Aktive trennen im Skibergsteigen keine Barrieren. Im Stadion gab es direkten Kontakt, und den nützte eine ganz besonders intensiv: Johanna Hiemer, die Schladminger Lokalmatadorin, hatte bei ihrem Heimrennen besonders viele Umarmungen mit Freunden und Bekannten zu absolvieren. Was der Leistung aber keinen Abbruch tat: Die 28-Jährige, die eher auf die langen Distanzen spezialisiert ist, lief sensationell die zweitschnellste Qualifikationszeit und schaffte am Ende mit Rang neun ihr bestes Weltcupresultat im Sprint. Emily Harrop (FRA) feierte einen Favoritensieg.

"Das war ein guter Start, ich bin richtig stolz", sagte Hiemer. Nervosität ob der vielen bekannten Gesichter an der Strecke? "Überhaupt nicht, ich war total entspannt. Als ich im Halbfinale am Start gestanden bin, hatte ich richtig Gänsehaut." Ehemann Lukas, ihre Söhne Emil und Paul sowie Eltern und Schwiegereltern direkt an der Strecke beflügelten sie. Wobei die Prioritäten bei den Buben mitunter noch anderswo liegen: Während die Mama auf der Piste die Weltspitze jagte, ging der zweijährige Paul mit dem im Zielraum flanierenden flauschigen Maskottchen "Hopsi" auf Tuchfühlung.

Sarah Dreier ist heiß aufs Heim-Vertical

Bevor Johanna Hiemer ihre Kleinen in den Arm nahm, blickte sie schon auf den Sonntag: "Das Resultat heute macht Lust auf mehr für morgen." Sonntag hat nicht nur die WM-Fünfte beim Vertical über 600 Höhenmeter zur Mittelstation der Planaibahn einiges vor. Teamkollegin Sarah Dreier hat jüngst bei der WM in Spanien die Silbermedaille in dieser Disziplin geholt und spürt auch gegen Ende der lagen Saison noch keine Müdigkeit. Die Pinzgauerin belegte am Samstag Platz 22. "Damit bin ich absolut zufrieden", erklärte Dreier. "Meine Prioritäten liegen ganz klar auf dem Vertical. Ich möchte in dieser tollen Atmosphäre beim Heimrennen natürlich mein WM-Ergebnis bestätigen." Die junge Ramsauerin Lisa Rettensteiner, die in der Qualifikation mit einem starkem 12. Platz aufhorchen ließ, belegte am Ende Rang 20.

Bester Österreicher bei den Herren war der 21-jährige Kärntner Paul Verbnjak auf Platz 15. Seine Teamkollegen waren nicht vom Glück verfolgt. Dem Steirer Armin Höfl brach ein Schuh, Daniel Zugg verlor nach einer Kollision mit einem Konkurrenten ein Fell. Andreas Mayer wurde 25., Christof Hochenwarter 38. Es siegte Arno Lietha aus der Schweiz.

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