SN.AT / Sport / Wintersport / Nordische Ski-WM 2023

Österreich geht bei Zajc-Heimsieg in Planica erneut leer aus - Kraft wird Sechster

Die ÖSV-Adler wurden im WM-Großschanzenbewerb "gerupft" und warten bei der nordischen Ski-WM in Planica noch auf eine Medaille. Titelverteidiger Stefan Kraft musste sich mit Rang sechs begnügen. Gold holte der Slowene Timi Zajc vor dem Halbzeitführenden Ryoyu Kobayashi aus Japan und dem Polen Dawid Kubacki.

Titelverteidiger Stefan Kraft machte im zweiten Durchgang einen Satz nach vorn.
Titelverteidiger Stefan Kraft machte im zweiten Durchgang einen Satz nach vorn.
Bester Österreicher nach Durchgang eins: Daniel Tschofenig fiel in der Entscheidung auf den zwölften Rang zurück.
Bester Österreicher nach Durchgang eins: Daniel Tschofenig fiel in der Entscheidung auf den zwölften Rang zurück.

Slowenien hat seit Freitagabend etwas, das Österreich nicht hat: eine Goldmedaille bei der nordischen WM in Planica. Timi Zajc gewann in unwiderstehlicher Manier nach Sprüngen auf 137,5 und 137 Metern den Großschanzenbewerb der Skispringer und bescherte den Gastgebern damit den ersten Titel bei deren Heim-WM. Ein Gold, das von den Slowenen geradezu herbeigesehnt wurde und der erste Titelgewinn auf der Großschanze seit Franci Petek 1991 ist, der damals allerdings noch für Jugoslawien gesprungen war. Der letzte slowenische Skisprung-Weltmeister war Rok Benkovic, der 2005 Gold auf der Normalschanze gewann.

WM in Planica: ÖSV-Adler werden "gerupft"

Zajc setzte sich vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi, der nach dem ersten Durchgang noch hauchdünn vorn gelegen war, sowie dem Polen Dawid Kubacki durch. Die ÖSV-Adler wurden - wieder einmal bei dieser WM - "gerupft". Titelverteidiger Stefan Kraft musste sich als bester Österreicher mit Rang sechs begnügen und hatte einmal mehr nicht die besten Windbedingungen: "Es hat im ersten Durchgang nichts zusammengepasst, weder der Sprung noch der Wind waren wirklich gut", sagte Kraft, der sich mit 136 Metern im Finale immerhin noch um ein paar Plätze verbessern konnte. "Sechster ist bei einer WM trotzdem für die Fisch", meinte der Salzburger leicht angesäuert. "So wie das Material im Skispringen momentan getrimmt ist, machen schon Kleinigkeiten wie ein sich leicht ändernder Wind brutal viel aus. Da brauchst du einfach auch das Quäntchen Glück."

Jan Hörl hatte vor seinem zweiten Sprung Probleme mit der Bindung und belegte den 14. Rang, unmittelbar vor Michael Hayböck.
Jan Hörl hatte vor seinem zweiten Sprung Probleme mit der Bindung und belegte den 14. Rang, unmittelbar vor Michael Hayböck.

Samstag bietet eine neue Medaillenchance

Daniel Tschofenig (12.), Jan Hörl (14.) und Michael Hayböck (15.) zeigten solide Vorstellungen, landeten allerdings jenseits der Top Ten. Dieses Trio unternimmt gemeinsam mit Kraft am Samstag in Planica noch einmal einen (allerletzten) Anlauf auf eine Medaille. Im Mannschaftsspringen von der Großschanze sind die im Einzel schwer geschlagenen, als Team derzeit aber geschlossen starken ÖSV-Adler Mitfavorit. In der nordischen Kombination verteidigt Johannes Lamparter seinen Einzeltitel. Und im 30-km-Massenstartrennen der Langläuferinnen versucht Teresa Stadlober trotz einer Verkühlung in der vergangenen Woche ihr Glück, sagt allerdings: "Ich weiß nicht, was der Körper hergibt." Es sei die wahrscheinlich schlechteste Vorbereitung auf einen 30er in ihrer Karriere gewesen, meint die Salzburgerin, weshalb die Erwartungshaltung nach unten geschraubt werden müsse: "Das Ziel war ursprünglich ja eine Medaille. So aber kann ich mir nichts Konkretes vornehmen. Andererseits, wenn man es positiv sieht: Viele Läuferinnen haben schon mehrere Rennen in den Beinen, sind vielleicht müde, ich hingegen bin ausgeruht."

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