Slowenien hat seit Freitagabend etwas, das Österreich nicht hat: eine Goldmedaille bei der nordischen WM in Planica. Timi Zajc gewann in unwiderstehlicher Manier nach Sprüngen auf 137,5 und 137 Metern den Großschanzenbewerb der Skispringer und bescherte den Gastgebern damit den ersten Titel bei deren Heim-WM. Ein Gold, das von den Slowenen geradezu herbeigesehnt wurde und der erste Titelgewinn auf der Großschanze seit Franci Petek 1991 ist, der damals allerdings noch für Jugoslawien gesprungen war. Der letzte slowenische Skisprung-Weltmeister war Rok Benkovic, der 2005 Gold auf der Normalschanze gewann.
WM in Planica: ÖSV-Adler werden "gerupft"
Zajc setzte sich vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi, der nach dem ersten Durchgang noch hauchdünn vorn gelegen war, sowie dem Polen Dawid Kubacki durch. Die ÖSV-Adler wurden - wieder einmal bei dieser WM - "gerupft". Titelverteidiger Stefan Kraft musste sich als bester Österreicher mit Rang sechs begnügen und hatte einmal mehr nicht die besten Windbedingungen: "Es hat im ersten Durchgang nichts zusammengepasst, weder der Sprung noch der Wind waren wirklich gut", sagte Kraft, der sich mit 136 Metern im Finale immerhin noch um ein paar Plätze verbessern konnte. "Sechster ist bei einer WM trotzdem für die Fisch", meinte der Salzburger leicht angesäuert. "So wie das Material im Skispringen momentan getrimmt ist, machen schon Kleinigkeiten wie ein sich leicht ändernder Wind brutal viel aus. Da brauchst du einfach auch das Quäntchen Glück."


