Wie in dieser Saison gewohnt, hat es Österreichs Skisprungteam auch im ersten Bewerb der Weltmeisterschaft in Trondheim auf das Stockerl geschafft. Jan Hörl holte am Sonntag im Springen auf der Normalschanze mit Sprüngen auf 107 und 102 Meter die Bronzemedaille. Für den 26-jährigen Bischofshofener war es die erste WM-Einzelmedaille. Stefan Kraft fehlte nicht viel, er kam auf Platz sechs.
Motto "Sieg oder Sarg"
"Sieg oder Sarg" hatte Hörl in gewohnt markiger Manier als Motto ausgegeben. So war er auf Platz drei im ersten Durchgang gesegelt. Besser waren nur Marius Lindvik (NOR) und Andreas Wellinger (GER). Die beiden ließen sich die Butter auch im zweiten Sprung nicht mehr vom Brot nehmen, konterten die 102 Meter von Hörl mit jeweils 104,5 Metern und blieben vorn. Lindvik ist ein Spezialist für Großereignisse, er hat schon Olympiagold und einen Skiflug-Weltmeistertitel geholt.
Jan Hörl nahm Bronze mit Handkuss: "Ich bin megahappy mit dem dritten Platz. Die zwei vorne haben einen guten Job gemacht. Ich konnte meine besseren Sprünge wieder im Wettkampf zeigen. Die erste Einzelmedaille ist etwas sehr Besonderes für mich. Ich habe schon als kleiner Bub diesen Traum gehabt, bei einer Weltmeisterschaft oben zu stehen. Das habe ich mir erfüllt."
Stefan Kraft freut sich auf Großschanze
Stefan Kraft erlebte ein Springen, das typisch für seine Saison war: Gut, aber nicht überragend. "Es wollte nicht ganz sein. Ich kann mir nicht viel vorwerfen", sagte der Salzburger nach seinem sechsten Platz. "Natürlich willst du bei der WM eine Medaille gewinnen. Ich habe was probiert, aber die anderen waren besser. Für mich geht es in die richtige Richtung. Die Vorfreude auf die Großschanze ist jetzt groß."
Ausgerechnet der Saisondominator Daniel Tschofenig landete am Sonntag unter ferner liefen. Nach einem völlig verpatzten ersten Sprung auf nur 97 Meter verließ er den Auslauf fluchend. Als 28. schaffte er es gerade noch in den zweiten Durchgang, verbesserte sich auf Platz 21 und sagte: "So ist das Leben. Die WM entscheidet sich an einem Tag. Wenn du Pech hast, bist du weit hinten. Das tut echt weh, natürlich ist man angefressen. Zum Glück dauert die WM noch ein bissl länger."
Weiter geht es am Mittwoch mit dem Mixed-Teambewerb. Am Donnerstag steigt der Teambewerb der Männer, am Samstag das Einzelspringen auf der Großschanze.