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Teresa Stadlober verfehlt WM-Bronze hauchdünn

Die Sensation war zum Greifen nah bei der Nordischen Ski-WM: Die Radstädterin Teresa Stadlober wurde im 10-Kilometer-Klassik-Langlauf Vierte. Auf Bronze fehlten nur 2,9 Sekunden. Mika Vermeulen wurde Neunter.

Teresa Stadlober.
Teresa Stadlober.

Beim Blick aus dem Fenster musste Teresa Stadlober am Dienstag lächeln. Nach tagelangem Regen gab es in Trondheim bei der nordischen Ski-Weltmeisterschaft endlich Schneefall. Und das sind die Verhältnisse, die Stadlober liebt. Ganz lange sah es im 10-Kilometer-Rennen im klassischen Stil so aus, als könnte die Radstädterin die erste WM-Medaille ihrer Karriere holen. Am Ende fehlten ihr als Viertplatzierter ganze 2,9 Sekunden auf Bronze.

Noch zur Halbzeit des Einzelstartrennens lag Stadlober sensationell in Führung. "Es war beinhart, ich habe alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen", sagte sie im Ziel. "Ich habe alles gegeben, die letzten zwei Kilometer waren aber ein einziger Kampf. Beim Reinlaufen ins Stadion bin ich ziemlich verfallen." So landete sie hinter der Drittplatzierten Frida Karlsson, auf die sie noch 800 Meter vor dem Ziel 7,6 Sekunden Vorsprung gehabt hatte. Gold ging wie schon im Skiathlon an die Schwedin Ebba Andersson, die Lokalmatadorin Therese Johaug in einem packenden Rennen um 1,3 Sekunden hinter sich ließ.

"Das Leben geht weiter"

Stadlober nahm die erneut so knapp verpasste WM-Medaille (schon 2021 in Oberstdorf war sie Vierte im Skiathlon geworden) gefasst: "Es war ein Wahnsinnsrennen. Damit hätte ich nach dem Skiathlon nicht gerechnet. Der vierte Platz ist der undankbarste bei einer WM, aber irgendwer muss es eben sein. Das Leben geht weiter, ich bin stolz auf die Steigerung, die ich hier hingelegt habe."

Die 32-Jährige dankte ausdrücklich auch ihrem Serviceteam, das ihr für die geänderten Bedingungen Topmaterial präpariert hatte. Das Gesamtpaket macht ihr auch Hoffnung, dass es im 50-Kilometer-Bewerb am Sonntag erneut so prächtig läuft: "Wir werden alles geben. Die Karten sind neu gemischt, und ich bin sehr motiviert."

Teresas Vater Alois Stadlober, der sportliche Leiter der ÖSV-Langlaufabteilung, zeigte sich begeistert: "Weltklasse. Das hat brutal gut ausgeschaut von der Teresa. Sie war schon weit vorne und ich habe gedacht, dass wird sich ausgehen. Aber abgerechnet wird am Schluss."

Vermeulen mit gebremster Freude

Zwei Stunden vor Stadlober hatte auch der Steirer Mika Vermeulen mit einem neunten Platz seinen Status als Läufer der Weltklasse erneut untermauert. Die Gastgebernation feierte im 10-Kilometer-Bewerb bei dichtem Schneefall und vor zehntausenden begeisterten Fans einen Dreifachsieg. Topstar Johannes Høsflot Klaebo holte sich seine dritte Goldmedaille bei dieser WM nach Sprint und Skiathlon.

Als Skating-Spezialist hatte Vermeulen für das Klassikrennen keine allzu großen Erwartungen, nach dem 13. Platz im Skiathlon war aber eine Aufwärtstendenz zu sehen. Er selbst tat sich im Ziel noch etwas schwer mit der Einordnung: "Ein Top-Ten-Platz bei einer Weltmeisterschaft ist etwas, was nicht jeder schafft. Ich bin stolz und ich muss zufrieden sein. Aber so richtig schaffe ich das noch nicht."

ÖSV-Junior war kurz Schnellster

Ein sehr ordentliches Debüt lieferte Tobias Ganner ab. Der 20-jährige Osttiroler - Sohn der einstigen ÖSV-Topläuferin Renate Roider - lief auf den 34. Platz. "Ein Wahnsinn, dass es so gut gegangen ist", sagte Ganner. Zwei Sternstunden erlebte er auch: Bei der ersten Zwischenzeit nach 900 Metern war er sogar Schnellster ("Ich bin es ein bissl zu schnell angegangen"), und unterwegs überholte er den vielfachen Weltmeister Simon Hegstad Krüger (NOR). Dessen Schwäche hatte einen Grund: "Ich glaube, dass ich Herzflimmern hatte", erklärte Krüger. Er habe das auch im Training schon erlebt.

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