Mehr als 10.000 Fans, gute Bedingungen beim Flutlichspektakel und allen voran eine Katharina Liensberger, die im ersten Lauf eine Klasse für sich war - alles war angerichtet für ein Skifest beim Nachtslalom in Flachau. Doch Österreichs große Hoffnung auf den so ersehnten ersten Techniksieg seit fast drei Jahren hat die Chance auf den Befreiungsschlag nicht nützen können. Platz vier wirkte wie eine, zumindest gefühlte, Niederlage. Jubeln durfte einmal mehr die Schweiz, die durch Camille Rast und Wendy Holdener einen Doppelsieg feierte.
1,50 Sekunden reichten nicht
75 Hundertstel führte Liensberger vor Holdener, sogar 1,50 Sekunden hatte sie Vorsprung auf die Halbzeit-Siebte Rast. Es sollte nicht reichen. War es der unerwartete Vorsprung, der die Vorarlbergerin beeindruckte? Oder die Kulisse und Erwartungshaltung, als zweite Österreicherin nach Marlies Schild (zuletzt 2011) in Flachau zu triumphieren? "Es waren die Spuren, die ich nicht getroffen habe. Sehr schade, weil mir ja eigentlich der zweite Durchgang so liegt", musste die 27-Jährige enttäuscht resümieren. Die Stimmung war mit einem Knopfdruck auch beim Publikum nahe den Temperaturen, die fast im zweistelligen Minusbereich lagen.