Sie wollte nach den sehr starken Trainingsleistungen nichts von einer Favoritenrolle wissen und schob jede Erwartungshaltung von sich. Mit dieser, wie sich herausstellen sollte, besten Herangehensweise hat Mirjam Puchner am Samstag bei der Ski-WM in Saalbach Silber in der Abfahrt erobert. 15 Hundertstel fehlten am Ende auf die US-Amerikanerin Breezy Johnson. Knapp hinter Ester Ledecka (+0,21 Sekunden) reichte es für Conny Hütter, wie für Vincent Kriechmayr am Samstag im "nur" zu Blech.
Puchner: "Und jetzt stehe ich mit einer Medaille da"
"Es ist unglaublich. Nach so einer Saison hier daheim eine Medaille zu holen, ist einfach nur ein Traum", hatte Puchner unmittelbar danach mit den Tränen zu kämpfen. Die Salzburgerin hat in diesem Weltcup-Winter einen neunten Platz als bestes Ergebnis stehen und sich ihren Platz im Abfahrtsteam erst im Training gesichert. "Die Vorbereitung war so gut wie noch nie. Dann kam das erste Rennen und es hat einfach nicht zusammengepasst. Dann hatte ich noch vor Garmisch, vor dem letzten Rennen die Influenza. Und jetzt stehe ich mit einer Medaille da", fasste die 32-Jährige aus St. Johann zusammen.
Nach sehr starker Fahrt noch gezittert
Johnson hatte mit Startnummer eins ein Marke gesetzt, an die keine andere mehr herankam. Am nächsten noch Puchner, die dann ihrerseits aber noch zittern musste. Doch sowohl die Topfavoritinnen Sofia Goggia, Federica Brignone und Lara Gut-Behrami als auch die gefährlichen Außenseiterinnen Emma Aicher und Lauren Macuga konnten die Podestplätze nicht mehr durcheinander wirbeln. Hütter, die als Zehnte im Super G bitter enttäuscht gewesen war und auch in den Trainings nicht überzeugen konnte, steigerte sich nach Umstellungen beim Material im Rennen, verpasste Bronze von Ledecka aber um 13 Hundertstel.