Die klassische Kombination ist Geschichte, die Teamkombination feiert in Saalbach-Hinterglemm ihre Premiere. Viel wurde darüber diskutiert. Der Bewerb, den es so im Weltcup noch nie gegeben hat, sei der verzweifelte Versuch auf der Suche nach mehr Attraktivität bei der WM. Jene, die die Kritiker kontern, sind die Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller selbst. Dass praktisch alle Topstars - von Mikaela Shiffrin und Lara Gut-Behrami bis Marco Odermatt und Vincent Kriechmayr - am Start sind, zeigt, dass das neue Format nicht nur Show sein soll.
Puchner und Liensberger das Nummer-eins-Team
Für die Gastgeber bietet sich die Möglichkeit, die Stimmung bei der bislang über den (niedrigen) Erwartungen verlaufenen Heim-WM weiter anzuheizen. Die Chance, weiter Edelmetall zu sammeln, ist groß. Denn jede (große) Nation kann vier Duos ins Rennen schicken. Zumindest drei ÖSV-Gespanne gehören auch zum durchaus großen Kreis der Medaillenkandidaten. Auf lange Diskussionen bei der Zusammenstellung hat man dabei verzichtet. Die Ranglisten der WM-Abfahrt und im Slalomweltcup wurden herangezogen, was Vizeweltmeisterin Mirjam Puchner und Katharina Liensberger als klar beste heimische Slalomläuferin zur nominellen Nummer eins macht. "Es gibt so viele Paarungen, die gewinnen können", erinnert Puchner etwa an Gut-Behrami/Wendy Holdener, Corinne Suter/Camille Rast, Breezy Johnson/Mikaela Shiffrin oder Emma Aicher/Lena Dürr.
Wie funktioniert der Bewerb?
Doch auch Conny Hütter/Katharina Huber oder Stephanie Venier/Katharina Truppe sollten ein Wort mitreden können. Fest steht für die Österreicherinnen jedenfalls, dass es kein Taktieren geben darf. "Voll Attacke. Wer bremst, verliert. Es wird mega, für uns ein Nervenkitzel", sagt Puchner nach ihrem Silber-Coup sehr angriffslustig. "Der Druck liegt dann bei mir", sagt Liensberger.
Wie funktioniert der neue Bewerb nun? "Es ist ganz einfach. Eine fährt die Abfahrt, die andere den Slalom und die schnellste Zeit zählt", sagt Venier. Die Abfahrerinnen starten am Vormittag (10.00 Uhr), die Slalomläuferinnen im zweiten Durchgang in umgekehrter Reihenfolge wie in den technischen Disziplinen. Gold holt die Paarung mit der addiert schnellsten Zeit. Hütter will nach den Plätzen zehn und vier unbedingt eine Medaille und sagt: "Sie haben einen Bewerb gefunden, der für die Athletinnen und Fans attraktiv ist."