Es war hoffentlich kein Fingerzeig, sondern nur eine verpatzte Generalprobe für den Höhepunkt des Winters. Katharina Liensberger verpasste beim letzten Damenrennen vor der WM in Saalbach das Podest um 16 Hundertstel. Die Vorarlbergerin fiel beim Nachtslalom in Courchevel als Halbzeit-Dritte noch um einen Rang zurück und zeigte dabei eine etwas zaghafte und fehlerhafte Fahrt wie Mikaela Shiffrin, die Zehnte wurde. Eine Klasse für sich war Zrinka Ljutic.
Liensberger: "Besser jetzt Vierte"
Die Kroatin distanzierte Sara Hector und Lena Dürr um mehr als 1,2 Sekunden und fuhr sich damit in die Favoritenrolle für Saalbach. Liensberger hatte nach dem ersten Durchgang 68 Hundertstel Rückstand auf Ljutic, konnte im Finale aber nicht mehr zusetzen. Am Ende fehlten ihr 16 Hundertstel auf einen Podestplatz. Schon in Flachau war sie als Führende mit 1,5 Sekunden Vorsprung noch auf Platz vier zurückgefallen. "Die 16 Hundertstel kann man in vielen Passagen suchen. Respekt vor Zrinka, die kompromisslos am Limit gefahren ist. Aber besser jetzt Vierte als in zwei Wochen", sagte Liensberger.
Shiffrin: "Muss noch viel arbeiten"
Ein persönliches Erfolgserlebnis feierte Lisa Hörhager, die als 16. ihr bestes Karriereresultat einfuhr. Enttäuschend endete das Comeback nach zwei Monaten Verletzungspause für Katharina Gallhuber, die vor dem Ziel einfädelte. Katharina Huber wurde als zweitbeste Österreicherin Achte, Katharina Truppe Elfte.
Die größte Aufmerksamkeit zog Mikaela Shiffrin bei ihrem Comeback nach zwei Monaten Verletzungspause auf sich. Die US-Amerikanerin verlor mit zwei fehlerhaften Läufen 2,04 Sekunden auf Ljutic, war aber nicht unzufrieden: "Es ist okay, aber ich weiß, wieviel ich noch arbeiten muss."