1. Salzburger Sportklub 1919
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Voller Name | 1. Salzburger Sportklub 1919 |
Spitzname(n) | Der Sportklub/die "Sportklubler" Blau-Schwarze |
Gegründet | Ende März 1919 |
Stadion | seit 2017: Sportplatz Gnigl 2003-2017: Sportanlage Panoramacenter 1949-2003: Sportplatz Gnigl 1947-1949: Sportplatz Schallmoos 1945-1947: Sportplatz Volksgarten 1935-1945: keine fester Heimstätte 1919-1935: Hellbrunner Sportplatz |
Plätze/Mitglieder | Unbekannt |
Präsident/Obmann | Gerhard Kienberger |
Trainer | Andreas Hajek |
Adresse | Josef-Brandstätter-Strasse 6 5020 Salzburg |
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Homepage | {{{homepage}}} |
Der 1. Salzburger Sportklub 1919, spielend in blau-schwarz, ist der zweitälteste noch bestehende Fußballverein im Bundesland Salzburg.
Geschichte
Der ursprünglich auf "Juvavia" benannte Sportklub wurde Ende März 1919 durch den ehemaligen Vienna-Spieler Hans Dobesch gegründet. Dobesch trat in der Folge als erster Obmann und auch als Sektionsleiter auf und schuf mit dem Mundartdichter Franz Löser unter Mithilfe des damaligen militärischen Landesbefehlshabers Major Fiedler eine erste Heimstätte auf den Hellbrunner Exerzierfeldern. Die traditionellen Vereinsfarben sind Schwarz und Blau, als Dressen dienten umgefärbte Militärhemden und die Socken wurden von der Frau des Obmanns selbst gestrickt.
Am 13. Juni 1919 kam es zu dem ersten Fußballspiel auf Salzburger Boden nach dem Ersten Weltkrieg. Gegen die Welser Militärmannschaft ging dieses mit 3:6 verloren. Im Juli 1920 unterlag man beim ersten Gastspiel einer Wiener Mannschaft in Salzburg der Vienna mit 1:9.
Aufgrund der Tatsache, sich selbst nach dem Krieg als erster Fußballverein offiziell gegründet zu haben und als erster ein Spiel ausgetragen haben, rührt wohl der Anspruch, der "Erste" Salzburger Sportklub zu sein, obwohl der damals schon mit seinem Gründungsdatum als "SAK 14" auftretende Hellbrunner Lokalrivale (der Salzburger AK fand erst später seine endgültige Heimat in Nonntal) bereits vor dem Krieg ein erstes Fußballspiel ausgetragen hatte. In dieser Tradition war auch der Sportklub wiederum beim ersten Fußballspiel nach dem Krieg 1945 - dann gegen Austria Salzburg - beteiligt.
Der "Sportklub" war damit der zweitälteste Fußballverein des Bundeslandes Salzburg. Er war damit neben dem SAK 1914 einer von nur zwei Vereinen, die bereits vor der Gründung des Salzburger Fußball-Verbandes existierten und gewann auch die ersten Meisterschaften nach dessen Gründung. Vor dieser Gründung im Oktober desselben Jahres wurden die Spiele gegen "wilde" Fußballvereinigungen aus Salzburg, sowie gegen Klubs aus Oberösterreich und Bayern ausgetragen. In der Saison vor der Verbandsgründung - 1920/21 - spielte der SSK 19 sogar in der oberösterreichischen Liga und belegte hinter Vorwärts-Steyr und dem Welser SC den hervorragenden Dritten Rang. Der zum Scheitern verurteilte Versuch, trotz der Verbandsgründung noch eine zweite Saison in der oberösterreichischen Liga zu spielen, führte zu dem Austritt einiger Funktionäre. Der ehemalige SSK-Obmann Ferdinand Morawetz trat etwa dem SAK bei und verschaffte den Athletikern quasi als Einstandsgeschenk die Berchtold-Gründe in Salzburg-Nonntal. 1922 kehrte er jedoch zum SSK als Präsident zurück, da ihn der SAK aufgrund des Arierparagraphen ausschloss. Seine engen Beziehungen nach Wien nutzte er zum Beispiel dadurch, dass er Hakoah Wien, den ersten österreichischen Profimeister, zu einem Spiel gegen die Reserve des SSK einlud.
Bis 1923 sollte der 1. SSK 1919 jedoch der bestimmende Verein in Salzburg bleiben. So sicherte er sich die ersten drei Meisterschaftstitel in der Geschichte der noch jungen Liga. Danach stellten sich erste Probleme ein. Die nach dem Krieg in Salzburg verbliebenen Wiener Spieler wanderten ab, die eigene Jugendmannschaft gründete schon 1922 einen eigenen Verein, "Vorwärts Maxglan" (aus dem sich in Folge der (A)TSV Maxglan bzw. der ASK Salzburg entwickelte) und weitere Spieler gingen durch die Gründung des Arbeiterverbandes "VAFÖ" verloren. Diesen Aderlass konnte der einstmal "große Sportklub" nicht mehr kompensieren und gab damit die Vorherrschaft im Salzburger Fußball an seinen Lokalrivalen SAK ab.
Während des Zweiten Weltkriegs kam es aufgrund des Spielermangels zur Gründung der Fußballgemeinschaft Salzburg, wobei die Mannschaften von SV Austria Salzburg, dem SAK 1914 und dem 1. SSK ihre wenigen noch vorhandenen Spieler in dieser Mannschaft einten, um den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Kurz vor Kriegsende wurde diese Fußballgemeinschaft wieder aufgelöst.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war der 1. SSK gemeinsam mit der Austria der erste Verein, der den Spielbetrieb bereits im Sommer 1945 wieder aufnahm. Am 1. August 1945 gewinnt der 1. SSK 1919 das erste Freundschaftsspiel gegen SV Austria Salzburg. Schon seit 1936 musste der SSK auf den in Gewerkschaftsplatz umbenannten Platz im Franz-Josef-Park ausweichen (die Heeresverwaltung hatte den Hellbrunner Sportplatz gekündigt) und in der Folge auch auf den Kolping-Sportplatz in Freisaal, als schließlich der Verein 1947 eine neue Heimstätte in Salzburg-Schallmoos an der Bayerhammerstraße finden konnte und den Sportplatz selbst errichtete. Der damit verbundene Aufschwung - man erreichte als erste Salzburger Mannschaft das Halbfinale des ÖFB-Cups, wo man erst gegen Austria Wien ausschied, und eroberte auch den Landes-Cup - währte nicht lange, da bereits 1949 der Platz in Schallmoos aufgelassen wurde. In der Folge trat der "SSK 19" dem Eisenbahner-Sportverband (ESV) bei und fusionierte mit dem Eisenbahnersportklub, wodurch der nunmehrige "ESV-1.SSK 1919" rechtzeitig zum 30-jährigen Vereinsjubiläum zu der nun langfristigen Sportanlage in Salzburg-Gnigl kam, die mit einem kleinen Turnier gegen Schwarz-Weiß Bregenz, Gloggnitz und dem SAK 1914 eingeweiht wurde.
In der Folge spielte der Sportklub meist in der obersten Salzburger Liga, gelegentlich sogar in der damals zweitklassigen Tauernliga Nord bzw. Regionalliga, danach nahm die sportliche Bedeutung des Vereins nach und man führte ein Fahrstuhl-Dasein zwischen den Salzburger Ligen. Anfang der 1990er Jahre stieg der Sportklub ein letztes mal in die 1. Landesliga auf, danach war man meist nur Mittelständler im Unterhaus.
2003 ging der 1. SSK mit dem ebenfalls krisengebeutelten Traditionsverein ASV Blau-Weiß Salzburg eine bis zum Sommer 2017 anhaltende Spielgemeinschaft ein. Diese Spielgemeinschaft übernahm in der Saison 2003/04 den Platz des 1. SSK in der 1. Klasse Nord, fand sich am Ende der Meisterschaft aber auf einem Abstiegsplatz wieder. Seitdem spielt der Kooperationsverein mit kurzer Ausnahme in der 2. Klasse Nord A, welche die vorletzte Klasse im Salzburger Fußballunterhaus darstellt. Als Spielstätte für die gemeinsame Kampfmannschaft diente das Panaramacenter an den Salzachseen in Liefering, der SSK Nachwuchs spielte hingegen weiterhin auf der ASKÖ Anlage in Salzburg-Gnigl.
Im Sommer 2017 wurde die Spielgemeinschaft gelöst, der SSK übersiedelte kurz vor seinem 100jährigen Bestehen zurück nach Gnigl, der ASV Blau-Weiß stellte seine sportlichen Tätigkeiten ruhend.
Titel
- 3x Salzburger Landesmeister: 1921, 1922, 1923
- 3x Salzburger Landespokalsieger: 1926, 1928, 1947
- Meister 1. Klasse Nord: 1966 (4. Spielstufe)
- 2x Meister Landesliga: 1967, 1971 (3. Spielstufe)
- Meister 1. Klasse Nord: 1976 (6. Spielstufe)
- Meister 2. Landesliga Nord: 1992 (5. Spielstufe)
Erfolge
- 3. Rang Liga Oberösterreich-Salzburg: 1921
- 9x Salzburger Vize-Landesmeister: 1924, 1925, 1926, 1927, 1928, 1930, 1932, 1936, 1946
- 3x Salzburger Landespokalfinalist: 1927, 1929, 1936
- ÖFB-Cup Halbfinalist 1947/48
Quellen
- Toni Wallinger - Die Geschichte des Fußballsportes in Salzburg (1961, Eigenverlag Salzburger Fußballverband)
- Siegfried Göllner u. a.:Zwischen Provinz und Metropole-Fußball in Österreich (2016, Verlag Die Werkstatt)
- Vereinsseite auf fussballösterreich.at
- http://www.sg-ssk-blau-weiss.com - Die Homepage der nunmehrigen Spielgemeinschaft mit dem ASV Blau-Weiß