Anger (Bayern)
Anger ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land im Rupertiwinkel.
Geografie
Anger befindet sich auf einem leicht erhöhten Felssporn und fällt durch seine Erhabenheit den Autofahrern auf der in seiner Nähe vorbeiführenden Autobahn Salzburg−München ins Auge. Eine Einmaligkeit stellt die in der Ortsmitte gelegene Wiese dar. Nach dieser wurde die Gemeinde benannt.
Im Gemeindegebiet von Anger befindet sich an den Nordausläufern des Högls an der Kreisstraße zwischen Thundorf (Ainring) und Teisendorf die Ortschaft Vachenlueg. Vachenlueg verfügt über eine durchgehende Dorfstraße mit einer Ost- und einer Westzufahrt. Von Anger aus ist Vachenlueg über die Gemeindeverbindungsstraße zu erreichen.
Höglwörth
Höglwörth ist ein Ortsteil der Gemeinde. Die Geschichte Höglwörths ist sehr eng mit dem Augustiner-Chorherrenstift Höglwörth verbunden. Das Kloster wurde auf einer Halbinsel im Höglwörther See errichtet. Der See entstand durch das Abschmelzen des Saalachgletschers.
Wallfahrtskapelle "Zu unserer lieben Frau" in Vachenlueg
Die Entstehung der Wallfahrtskapelle Vachenlueg geht auf das Jahr 1413 zurück. Damals hatten zwei Söhne des Laufener Schiffsherrn Michael von Haunsperg das Gut Vachenlueg erworben und hatten sogleich mit einem Burgbau und der Errichtung einer Burgkapelle begonnen. Die Burg- und spätere Schlosskapelle war von Anfang an der Gottesmutter geweiht. Das Patronzinium "Mariä Opferung" ist am 21. November. Zum Anlass "600 Jahre Wallfahrtskapelle Zu unserer Lieben Frau" fand am 4. Mai 2014 ein großes Jubiläumsfest statt, an dem Korbinian Birnbacher, Erzabt von St. Peter in Salzburg den Festgottesdienst hielt.
Im Buch "Höglwörth" beschreibt Prälat Walter Brugger ausführlich die Geschichte von Vachenlueg. Der Name Vachenlueg bezeichnet einen abgemessenen, abwärts gelegenen Platz mit guter Fernsicht. Was die vorliegende Lage gut beschreibt. Die Kirche befindet sich unterhalb der Filialkirche St. Georg am Steinhögl nahe einer steil abfallenden Hangkante, an der im Jahr 1953 ein großer Hangrutsch stattfand.
Wegen der herrlichen Ausstattung im Innern zählt zählt sie zu den schönsten Wallfahrtskirchen im Berchtesgadener Land. Zu erwähnen sind auch die schönen Votivtafeln in der Kirche.
Im Ortsteil Steinanger steht die Filialkirche St. Georg am Steinhögl.
Geschichte
Bis 1803 gehörte die Gemeinde Stoißberg zum Erzstift, dann bis 1809 zum Herzogtum Salzburg. Am 19. September 1810 fiel sie mit dem Rupertiwinkel an Bayern.
Erst am 17. August 1937 erhielt die Gemeinde Stoißberg den Namen Anger.
In Vachenlueg ereignete sich im Jahr 1954 nach lang anhaltenden Regenfällen ein riesiger Erdrutsch, bei dem zwei Bewohner umkamen und mehrere Häuser verschüttet wurden. In dieser Ortschaft befinden sich auch die Wallfahrtskapelle "Zu unserer lieben Frau" und daneben Mauerreste einer einstigen Burg der Haunsperger.
Am 1. Mai 1978 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Högl und Aufham eingemeindet.
Hans-Peter Porsche Traumwerk
Im Süden von Anger fand am 1. September 2011 zur Errichtung der Ausstellungshalle eine Spatenstichfeier statt. Auf einer Grundstücksfläche von 55 000 Quadratmetern entstand das "Hans-Peter Porsche Traumwerk". 20 000 Quadratmeter davon wurden als Garten gestaltet, in dem sich eine mittelgroße Gartenbahn befindet. Sie befördert Fahrgäste auf einer Gleislänge von 1,3 Kilometern. In der Ausstellungshalle befindet sich eine umfangreiche Modellsammlung: In Baugröße H 0 werden 2,7 Kilometer Gleise, dazu 540 Weichen, 176 Signale bespielt, 32 Schattenbahnhöfe nehmen ruhende Züge auf, 80 fahrende Modellautos und von 180 Zügen insgesamt sind bis zu 40 Einheiten mit Lok und Waggons kontinuierlich unterwegs. Auf einer Grundfläche von 400 Quadratmetern wird ein Eisenbahn-Betrieb unterhalten.[1]
Die Besucher können die Züge durch viele bekannte, im Modell nachgebaute Orte von Deutschland, Österreich und der Schweiz fahren sehen. Die Anlage bietet Platz für große Ausstellungen im Modell- oder Krippenbau und hat auch Fahrsimulatoren im Angebot. Auch auf Beleuchtungseffekte werde großer Wert gelegt, damit der Besuch einen besonderen Erlebniswert erlangt. Sogar ein Gewitter mit Blitz und Donner kann simuliert werden. Dafür sind 30 HD-Videoprojektoren mit 16 Computern im Einsatz.[1]
Hans-Peter Porsche, der Enkel des legendären Firmengründers Prof. Dr. Ing. h.c. Ferdinand Porsche, hatte sich damit seinen Traum verwirklicht und im Frühjahr 2015 wurde die Anlage eröffnet. Siehe auch Benzingespräche im Hans-Peter Porsche Traumwerk.
Bilder
Anger (Bayern) – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Anger (Bayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
- offizielle Website der Gemeinde Anger
- Die Geschichte von Anger, Beitrag vom Bürgermeister]
- Eisenerzabbau bei Anger
- Homepage der Gemeinde Anger im Berchtesgadener Land
- Homepage über Vachenlueg
- Heimatkundlicher Verein Anger
- Bericht im Berchtesgadener Anzeiger über das "Hans-Peter Porsche-Traumwerk"
- Bericht über den Aufbau der Modellbahnanlage
- Homepage von TraumWerk
- Bericht über den Erdrutsch im Jahr 2020 in Vachenlueg
- Internetseite des Heimatkundlichen Vereins Anger
Quelle
- Offizielle Homepage der Gemeinde Anger
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Quelle www.faz.net, abgefragt am 5. November 2011