Carl Tomaselli junior
Carl Tomaselli junior (* 5. März 1839 in der Stadt Salzburg; † 7. April 1914 ebenda)[1] war der Sohn von Carl Tomaselli senior, dem Begründer des Cafés Tomaselli.
Familie
Carl Friedrich Michael Tomaselli war der Sohn von Carl Tomaselli senior (* 1809; † 1887) und seiner Frau Mathilde, geborene Fuchs (* 1814; † 1887). Seit 1874 war er über 40 Jahre mit Elise, geborene Leiler (* 11. September 1854; † 21. Mai 1928) verheiratet.[2] Sie hatten mehrere Kinder, darunter:
- Karl Ignatz Alois Tomaselli (* 20. Juni 1875 in Salzburg; †/gefallen 15. Jänner 1916 in Triest, Küstenland)[3], k.k. Landsturmkorporal im Ersten Weltkrieg
- Richard Maria Franz Emanuel Tomaselli (* 26. März 1879 in Salzburg; † 20. Juli 1962 ebenda)[4], übernahm 1909 das Café Bazar
- Otto (* 17. Juni 1880 in Salzburg; † 29. März 1925 ebenda)[5], übernahm 1906 das Café Tomaselli
Elise und Carl Tomaselli junior sind im Familiengrab der Tomasellis auf dem Kommunalfriedhof begraben.
Leben
Er war 1854 bis 1857 als Praktikant und schließlich als Kommissär in einem Kolonialwarengeschäft in Salzburg, 1859 in Kitzingen angestellt.
1874 übernahm Carl Tomaselli die Geschäftsleitung des Cafés Tomaselli, das er nach dem Tod seiner Eltern 1887 erbte und mit seiner Frau Elise, geborene Leiler, weiterführte. Sie war als Frau Tomaselli ein echtes "Stück Salzburg"[6] und Förderin des Museums Carolino Augusteum.
Carl Tomaselli ließ 1888 das Café mit elektrischem Licht ausstatten und eröffnete 1891 dort einen „Damen-Salon“. 1894 wurde eine Marmorfassade und eine elektrische beleuchtete Terrasse errichtet. Nach seinem Tod leitete Elise Tomaselli das Café, ließ 1921 die Kaffeeküche vergrößern und den Hofraum überdachen. Ab 1927 strahlte der Name des Cafés Tomaselli in einer Leuchtreklame mit blauem Neonlicht.
Quelle
- Schriftenreihe des Vereins Freunde der Salzburger Geschichte, Band 20, 1995, Beitrag Walburg Schobersberger: Vom Cafégewölb zum Literatencafé
- www.biographien.ac.at
- → ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 66, 2015), S. 389f.
Einzelnachweis
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band II, S. 190.
- ↑ Trauungsbuch der Dompfarre Salzburg, Band X, S. 205.
- ↑ Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XIV, S. 248.
- ↑ Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XIV, S. 423.
- ↑ Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XV, S. 11.
- ↑ Zitat aus der Schriftenreihe "Salzburg Archiv" des Vereins Freunde der Salzburger Geschichte, Band 20, 1995, Beitrag Walburg Schobersberger: Vom Cafégewölb zum Literatencafé, Seite 328