Daniel Etter

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Daniel Etter
Daniel Etter, in späteren Jahren

Daniel Etter (* 27. August 1876 in Thalgau; † 30. September 1955 in der Stadt Salzburg)[1] war Domdechant, Landesrat und Gründer des Salzburger Pressevereines.

Leben

Der hochbegabte Sohn eines Müllers schlägt nach Schulabschluss am Erzbischöflichen Privatgymnasium Borromäum die Priesterlaufbahn ein und empfängt 1899 von Erzbischof Johannes Baptist Katschthaler die Weihe. Im Sommer 1900 wird er Kooperator in der Pinzgauer Gemeinde Bramberg. 1906 wird er als Domvikar nach Salzburg berufen. Noch im selben Jahr ruft er den Piusverein ins Leben und gehört zu den Gründungsmitgliedern des katholischen Bauernbundes.

1909 wird er Landtagsabgeordneter, bald darauf gründet er den Salzburger Pressverein. Von 1909 bis 1918 gehört er auch dem Landesausschuss an. Er setzt die Macht des Wortes bei Predigten, Versammlungen und auf Märkten im Land ein und wird so zum Pionier der Salzburger Pressebewegung. Nach Kriegsende kommt er 1919 erneut in den Landtag und gehört als Landesrat auch der Landesregierung an. Eine Periode, von 1922 bis 1927, mit Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl, dessen politischen Laufbahn er ebenso förderte wie die der nachmaligen ÖVP-Obmänner und Bundeskanzler Dipl.-Ing. Leopold Figl und Ing. Julius Raab.

Zu seinen Initativen gehört die Weichenstellung 1923 für die Errichtung des naturkundlichen Museums Haus der Natur, im wirtschaftlichen Bereich als Landesrat in unzähligen wichtigen Bauvorhaben wie Salzachregulierungen, Planung von Stauseeprojekten und zahlreichen Straßenbauten, wie vor allem die Errichtung der "Russenstraße".

Schautafel über Daniel Etter bei der 29. Bildungswoche im Jahr 2018 in der Hundsmarktmühle in Thalgau

1927 übernimmt er dann noch das Amt des Dompfarrers und Stadtdechanten. Weitere Stationen seines Lebens sind im Landesschulrat, in den katholischen Arbeitervereinen (von 1927 bis 1933 als Präsident), 1933 Ernennung zum Domkustos und Domscholastikus.

In großzügigster Weise unterstützt er die katholische Hochschülerschaft. Von zahlreichen Studentenverbindungen wie Austria-Wien (1913), Leopoldina-Innsbruck (1924), Austria-Innsbruck (1927) oder Rheno-Juvavia (1932) erhält er für seine Verdienste das Ehrenband.

Anlässlich seines goldenen Priesterjubiläums am 14. August 1949 erfolgt die Installierung zum Domdechant.

Daniel Etter war auch Kuratoriumsmitglied der Koch- und Haushaltungsschule "Elisabethinum", St. Johann im Pongau. Etters Kuratoriumskollegen waren unter anderem Michael Neureiter, Hubert Spannring, Lothar Ritter von Pachmann, Peter Johann Mair und Rupert Deutschmann.[2][3][4]

Die verhängnisvollen Verstrickungen in die Machenschaften des angeblichen Erfinders und Physikers Karl Schappeller, verbunden mit dem wissenschaftlichen Glauben an die Auswertung der "Urkraft", stürzen Daniel Etter über Jahre hin in gesundheitliche und materielle Sorgen. Bereits von schwerer Krankheit gezeichnet, übernimmt er 1950 noch die Flüchtlingsseelsorge. Finanziell durch die "Schappeller-Affäre" beinahe ruiniert, aber von seinen politischen Weggefährten und Freunden Leopold Figl, Julius Raab und Franz Rehrl stets unterstützt, zieht sich Etter nach einem Schlaganfall 1951 aus dem öffentlichen Leben zurück.

Am 5. Oktober 1955 stirbt Daniel Etter wenige Wochen nach Vollendung seines 79. Lebensjahres. Laut Zeitzeugen wäre sein Begräbnis in Thalgau "so einfach, wie bei einem Holzknecht" verlaufen.

Grabstätte von Daniel Etter in der Priestergruft in Thalgau

Auszeichnungen

Auszeichnungen, die dem "Apostel der christlichen Presse" zuteil wurden:

Quellen

Einzelnachweise

  1. Taufbuch der Pfarre Thalgau, Band XIII, S. 173.
  2. Salzburger Amtskalender 1930
  3. ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 13. Juli 1927, Seite 7
  4. ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 15. Juli 1924, Seite 7