Florianibrunnen (Alter Markt)
Der Florianibrunnen ist einer der ältesten Brunnen in der Stadt Salzburg in der Altstadt von der Stadt Salzburg und zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.
Geschichte
In der Mitte des Platzes am Alten Markt steht der ehemalige Marktbrunnen. Er wurde urkundlich 1488 anstelle eines alten Ziehbrunnens errichtet, als es damals erstmals gelang, eine Trinkwasserleitung vom Gersberg über die Stadtbrücke bis zum Alten Markt zu errichten. Es war dies die erste kommunale Wasserleitung und der Brunnen wurde erbaut, um der ständigen Seuchengefahr zu begegnen.
Im Februar 1907 wandten sich Geschäftsleute und Hausbesitzer mit dem Wunsch, dass der Florianibrunnen wegkäme an den Gemeinderat. Sie argumentierten, dass der Brunnen ein Verkehrshindernis darstelle und auch den Gaskandelabern, die für eine bessere Beleuchtung aufgestellt werden sollten, im Weg stünde. Der Brunnen wäre besser auf dem Universitätsplatz aufgestellt war der Vorschlag. Zu dieser Zeit wollte man Gassenverbreiterungen und Häuserdurchbrüche vornehmen, auch der geplanten "Gelben Elektrischen" (Straßenbahn) wäre er ein Hindernis.[1]
Der Vorschlag fand also Unterstützer und den Sommer über gab es heftige Debatten. Im Juli sprach sich Gemeinderat Josef Schubauer laut Zeitungsberichten "entschieden dagegen aus, daß dieses Denkmal, ein Zeichen salzburgischen Bürgerstolzes und Bürgerfleißes, fallen soll". Er beantragte, dass der Gemeinderat beschließen möge, dass der Florianibrunnen nicht entfernt werden dürfe und auf alle Fälle erhalten bleibe. Aber sein Antrag fand keine Mehrheit. In den Medien wurde das Vorhaben durchaus kritisiert. Ein Redakteur der "Salzburger Chronik" zog Parallelen zum Linzer Tor, das 1894 abgetragen worden war. "Ähnlich wird es auch beim Florianibrunnen sein. Der Brunnen kommt in die Rumpelkammer und wird verworfen. Das ist das Schicksal des Stadtbrunnens! Wo ist der Bürgerstolz?"
Erst im September änderte sich die Meinungslage. Konservator Karl Romstorfer sprach sich für den Erhalt des Brunnens aus und fand letztlich Gehör. Am 17. September wurde im Gemeinderat beschlossen, "auf eine Entfernung des Brunnens nicht einzugehen und den Bestand desselben auch beim Baue der elektrischen Bahn zu sichern".[2] So passierte es dann auch. Der Brunnen blieb, die "Gelbe Elektrische" fuhr ab 1909 durch die Salzburger Altstadt - ebenso wie immer mehr Autos. Erst 1973 wurde der Alte Markt wieder Fußgängerzone.[3]
Beschreibung
Das erhaltene achtseitige Brunnenbecken wurde 1685 bis 1687 von Stadtbaumeister Bartholomäus Bergamin erneuert und ist ringsum mit zwei marmornen Treppenstufen umgeben. Es besitzt Akanthus[4] geschmückte Eckpfeiler und Rosetten sowie ein zierliches Spiralgitter, das auf das Wasserbecken aufgesetzt ist und von Wolf Guppenberger 1583 geschaffen wurde. Das Gitter ist mit verschiedenen Verzierungen geschmückt wie Figuren aus Eisenblech, die Wappen eines Fürsterzbischofes, der Stadt und des Landes Salzburg; es gibt florale Motive und ein verstecktes Hufeisen verweist als Zunftzeichen auf den Schmied, der das Gitter hergestellt hatte. Die Heiligen Martin und Georg, von Hunden begleitet und in ihren bekanntesten Darstellungsformen als Mantelteiler und Drachentöter dargestellt, befinden sich auf der Brunnenseite zur Alte Residenz.[5]
Die Brunnensäule trägt ebenso wie das schmiedeeiserne Gitter als städtischer Brunnen das Wappen der Stadt Salzburg. Die Statue an der Spitze der Brunnensäule stellt den heiligen Florian von Lorch dar und wurde 1734 von Josef Anton Pfaffinger geschaffen. Die erste St. Floriansfigur aus Kupfer ist bereits 1588 von Sewastian Nerlinger verbürgt.
Auf Camillo Sittes Veranlassung wurde der Brunnen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder in alter Farbenpracht hergestellt.
Bilder
Florianibrunnen (Alter Markt) – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- Salzburgwiki-Artikel Alter Markt
- Ulrich Nefzger: Salzburg und seine Brunnen - Spiegelbilder einer Stadt mit 80 Farbbildern von Josef Dapra, Residenz Verlag Salzburg 1980, ISBN 3-7017-0271-3, Seite 156
- Bundesdenkmalamt Florianibrunnen
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 9. Juli 1907, Seite 6
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 17. September 1907, Seite 4
- ↑ www.sn.at, 14. September 2021, ein Beitrag von Iris Burtscher
- ↑ Ornament, siehe Akanthus (Ornament)
- ↑ Stadtmädchen Salzburg