Franz (II.) Irresberger

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Franz Irresberger, Gastgeb zum Mohren

Franz (II.) Seraph Irresberger (* 4. Oktober 1804 in Ottnang am Hausruck, .; † 15. August 1853 in der Stadt Salzburg) war Gastwirt "zum Mohren" in der Salzburger Judengasse.

Leben

Franz Seraph Irresberger wurde dem Müller der Ottnanger Grünbachmühle, Karl (I.) Irresberger, von dessen Gattin Magdalena, geborene Stritzinger, als viertes von sieben Kindern geboren.

Am 8. Februar 1830 heiratete er in Wolfsegg am Hausruck die 17‑jährige Franziska Pöschl, Tochter des dortigen Lederermeisters Franz Xaver Pöschl und der Elisabeth, geborene Vögtenreiter (Vöckenreiter).

Aus dieser Ehe gingen 16 Kinder hervor, von denen zumindest die folgenden acht das Erwachsenenalter erreichten:

Weitere (mindestens) fünf Kinder starben klein. Unbekannt ist das Schicksal dreier, wohl ebenfalls jung verstorbener Kinder: Franz Seraph (* 1832 in Wolfsegg), Alois (* 1833 in Wolfsegg) und Franziska (* 1837 in Wolfsegg). Die erwachsen gewordenen Kinder heirateten und bekamen, mit Ausnahme von Joseph und Ludwig Eduard, zusammen mehr als dreißig Kinder.

Franz Irresberger wandte sich dem Gastwirtsberuf zu und betrieb zuerst in Wolfsegg am Hausruck eine Gaststätte mit Weingerechtsame. Im Jahr 1842 übergab er Haus und Gaststätte seinem Bruder (Johann) Georg. Die Familie übersiedelte nach Salzburg, wo Franz aufgrund Kaufvertrages vom 12. Mai 1842 das Gasthaus "zum Mohren" (Judengasse 9) erwarb, den er bis zu seinem Tode führte. Die Übernahme des Gasthauses annoncierte er so:[1]

Gasthaus zum Mohren
in Salzburg, Judengasse Nr. 64.
Dieses unter dem uralten Namen Eitzenberger und Weikl rühmlich bekannte Wein- und Gasthaus habe ich käuflich an mich gebracht.
Die meisten Zimmer, welche von mir ganz neu und geschmackvoll möblirt worden, befinden sich in dem dicht an der Salzach gelegenen Hintergebäude, haben eine reizende Aussicht in ein schönes Panorama des Gaisberges, dem lieblichen Aigen und Capuciner-Kloster, umgränzt von fernen Gebirgen.
Daher darf ich mit Recht mein Gasthaus allen respectiven Reisenden unter der Versicherung anempfehlen, daß ich durch äußerst billige, gute Bedienung unter Vorsorge jeder Bequemlichkeit allen Wünschen würdigst entsprechen werde.
Franz Irresberger,
Eigenthümer.

Wodurch diese Übersiedelung in die damals unbedeutende Provinzstadt veranlasst wurde, ist nicht bekannt. Die Bevölkerungszahl der Stadt, bis 1806 Hauptstadt eines reichsunmittelbaren Fürstentums, war von 16 400 (1787) auf 12 000 gesunken und stieg nur langsam wieder (1843: 16 000 Einwohner).

Ein (Leumunds-)Zeugnis, das Franziska und Franz Irresberger vom Wolfsegger Pfarrer, offenbar im Hinblick auf die angestrebte Übersiedlung nach Salzburg, am 18. März 1842 ausgestellt worden war, lautet, soweit es Franz Irresberger betrifft:

Dem Herrn Franz Irresberger, gewesenen Besitzer des bürgerlichen Hauses allhier Nr. 86 wird auf Ansuchen von dem gefertigten Pfarramte das verdiente Zeugniß hiermit ertheilt, dass derselbe mit seiner Ehegattin immer in schönster Eintracht lebte; als Vater ließ er sich die Erziehung seiner Kinder angelegen seyn; er war auch ein friedliebender und gefälliger Nachbar, und hat sich dadurch die Zufriedenheit und das Wohlwollen seiner Mitbürger erworben.

Franz Irresberger starb am 15. August 1853 in Salzburg an Pyämie (Sepsis), ohne die Geburt eines seiner 30 Enkelkinder erlebt zu haben. Sein Leichnam wurde im nunmehrigen Irresbergerschen Familiengrab (Nr. XXVII) auf dem Petersfriedhof bestattet.

Quelle

Einzelnachweis

  1. "Linzer Zeitung" vom 22. Juli 1842 S. 7
Zeitfolge
Vorgänger

Christian Angele (oder Angerer)

Gastwirt "zum Mohren"
1842–1853
Nachfolgerin

Franziska Irresberger