Großglockner Grand Prix
Der Großglockner Grand Prix war eine historische Motorsportveranstaltung auf der Großglockner Hochalpenstraße, die im September 2012 zum ersten und im September 2017 zum letzten Mal stattfand.
Allgemeines
Es gibt ein Revival des alten sportlichen Großglockner Automobil- und Motorradrennens auf der Großglockner Hochalpenstraße. 77 Jahre nach dem ersten Rennen auf dieser Alpenpanoramastraße kehren vom 20. bis zum 22. September 2012 die legendären Rennwagen aus den internationalen Großglockner Bergrennen in den 1930er-Jahren wieder zurück an den Berg. 75 Teams traten zu den Gleichmäßigkeitsfahrten über 13 Kilometer bergauf von der Kassenstelle in Ferleiten bis zum Fuscher Törl an den Start. Es war die authentische historische Streckenführung des zweiten und dritten Rennens vor dem Zweiten Weltkrieg. Unter den am Start stehenden Fahrzeugen waren sogar neun Fahrzeuge, die schon in den historischen Rennen der Jahre 1935, 1938 und 1939 dabei waren.
Die Großglockner Hochalpenstraße galt damals wie heute als Bewährungsprobe für Mensch und Maschine. Auch heute noch testen Automobilkonzerne ihre Fahrzeuge auf der Straße. Im Jahr 1938 wurde sogar das Bergrennen zum Schauplatz eines Tests: Dr. Ing. Ferdinand Porsche hatte gerade einen Prototypen des VW Käfers gebaut. Zwei dieser VW-Prototypen fuhren zwischen Rennläufen 1938 die Straße hinauf. Am Steuer des ersten saß der geniale Konstrukteur höchstpersönlich.
Die Veranstaltung 2017
Der 'Großglockner Grand Prix 2017' fand von 21. bis 23. September 2017 statt.
Die Veranstaltung 2016
Der 'Großglockner Grand Prix 2016' fand von 22. bis 24. September 2016 statt.
Die Veranstaltung 2015
80 Jahre Motorsport am Glockner – 7. Internationaler Großglockner Grand Prix für Oldtimer vom 24. bis 26. September 2015. Über 115 Starter-Teams und Klassiker-Fahrzeuge im Gleichmäßigkeits-Wettbewerb zur Jubiläumsveranstaltung nahmen 80 Jahre, nachdem das erste internationale Großglockner Automobil- und Motorradrennen auf der Großglockner Hochalpenstraße stattgefunden hatte, daran teil.
Die Veranstaltung 2014
Der Großglockner Grand Prix 2014 fand vom 4. bis 6. September statt.
Die Veranstaltung 2013
Beim Großglockner Grand Prix 2013 vom 5. bis 7. September 2013 erlebten Zell am See, Fusch an der Großglocknerstraße-Ferleiten und die Großglockner Hochalpenstraße selbst eine automobile Renaissance der 1920er-, 1930er- und frühen Nachkriegsjahre. 2013 kamen nach dem historischen Vorbild wieder 75 Starter-Teams mit klassischen Automobilen in Ferleiten im Fahrerlager zusammen. Gestartet wurde am Freitag, den 6. September 2013 um 15:00 Uhr und am Samstag, den 7. September 2013 um 09:00 Uhr sowie nochmals zur letzten Auffahrt um 15:00 Uhr.
Alle alten Rennfahrzeuge und Klassiker kamen, am Donnerstag, den 5. September 2013, beim "Ferry Porsche Congress Center" in Zell am See zusammen.
Höhepunkte der Veranstaltung 2013 waren die Starts
- ... des Rekordwagens "Mother Gun", eines Bentley Einsitzer aus dem Jahr 1927, der etliche Rundenrekorde auf der Hochgeschwindigkeitsrennstrecke Brooklands in England hält, seinerzeit unter anderem gefahren von SH Prinz Michael of Kent (ein Enkel Königs Georg V. und Cousin von Königin Elisabeth II.)
- ... und von Jochen Mass im schnittigen Mercedes-Benz 300 SL Gullwing – einem jener legendären Flügeltürer-Coupes von Mercedes-Benz, welche in den 1950er-Jahren bei keinem Motorsportereignis in Europa fehlen durften und fast immer siegreich waren.
Neben diesen beiden Fahrzeugen und den Teams fuhren weitere 73 Fahrzeuge der Marken wie Jaguar, Bentley, Porsche, Mercedes-Benz, Lagonda, MG, Riley, Alvis, Bugatti, Ferrari, Maserati, Austin Healey und andere. Die Teams kamen aus sieben Ländern.
Die Veranstaltung 2012
Die Veranstaltung 2012 fand vom 20. bis 22. September statt.
Interessante teilnehmende Fahrzeuge

- Porsche 550 Spyder, Baujahr 1954, Carrera Panamericana, gefahren von der Rennlegende Hans Herrmann
Mit der Konstruktion des 550 Spyder begann bei Porsche der große Erfolg in internationalen Rennen, häufig auch Bergrennen. 1954 fuhr der siegreiche Porsche 550 bei der Carrera Panamericana mit Hans Herrmann. Dieses originale Fahrzeug und sein Pilot kamen zum Bergpreis 2012. Motordaten: 117 PS, 1 498 cm²-Vierzylinder-Boxermotor;
- Mercedes-Benz W 125 "Silberpfeil", Baujahr 1937,
Das war das Siegerauto im Großglockner Rennen 1939, das 2012 von Le Mans Legende Jochen Mass gefahren wurde. Etwas mehr als zehn Minuten brauchte Hermann Lang, der Sieger beim Großglockner Rennen 1939, mit dem mächtigen Mercedes W125. Fahrzeugdaten: 592 PS, 5 663 cm³-Reihenachtzylinder-Motor;
- Der älteste VW Brezel-Käfer der Welt, Baujahr 1938, VW Porsche Konstruktion als Prototyp Nummer 3806
Dr. Ing. Ferdinand Porsche testete im zweiten Großglockner Rennen seine neue Konstruktion: Den VW Käfer. Gleich zwei Prototypen waren im Einsatz auf Testfahrt. Dr. Ing. F. Porsche fuhr selber einen der Wagen. Er absolvierte die Strecke in knapp 22 Minuten – luftgekühlt – versteht sich.
- Der Neumaier BMW Sportwagen 1,5 Liter, Baujahr 1939, ein originales Teilnehmerauto aus dem Rennen 1939
Einer von insgesamt neun Vertretern der alten Rennwagen. Hermann Kathrein hieß sein Fahrer damals. Günter Schindler besitzt dieses Stück Großglockner Renngeschichte heute und brachte den silbernen Wagen nach 73 Jahren wieder an den Start.
Über den Großglockner Grand Prix 2012
Nach Schneefall oberhalb von 2 000 m ü. A. am Mittwoch bei der Fahrzeugabnahme und Regen in Zell am See vor dem Ferry Porsche Congress Center, wo ein FIA-Stewart den technischen Zustand der Teilnehmer-Klassiker-Rennwagen prüfte, verwöhnte Sonnenschein und kristallklar blauer Himmel die Besucher beim ersten Revival des Großen Bergpreises. Temperaturen in Ferleiten mit über 20 °Celsius und oben am Fuscher Törl mit 15 bis 20 °Celsius, machten die Auffahrt für die alten Rennwagen und die Ankunft im Ziel nach fast 14 km, 92 Kurven und 14 Kehren zu einem Erlebnis für die Teilnehmer.
Vor einer Kulisse mit einem Postkarten-Panorama der Bergwelt der Glocknergruppe trieb Jochen Mass den Wagen in einem gesonderten Museums-Demonstrationslauf unter zehn Minuten die Strecke hinauf.
Film- und Fernsehteams begleiteten das Revival. Mit dem Start des Silberpfeil wurde der neue "Großglockner Grand Prix" am Donnerstagnachmittag eröffnet. Der Generaldirektor und Vorstand der Großglockner Hochalpenstraßen AG, Dr. Johannes Hörl, war nach Ferleiten gekommen, um zusammen mit Betriebsleiter Peter Embacher und Rennlegende Jochen Mass im Cockpit den Auftakt zum Revival zu begehen.
Ausgetragen wurde das Revival der Großglockner Bergrennen in einem Gleichmäßigkeitsmodus, bei dem es ganz bewusst nicht auf Geschwindigkeit sondern auf eine gleichmäßige Fahrweise ankommt. Somit hatten langsame Fahrzeuge dieselben Chancen wie jene mit viel PS und Hubraum. Im Lauf am Donnerstag wurde die Zeit vorgelegt, die am Freitag zwei Mal exakt bestätigt werden.
Gesamtsieger 2012 des Großer Bergpreis wurde das Team Berthold Dörrich und Veerle Ullrick im Alvis 12/70 aus dem Jahr 1939. Ihre Gesamt-Zeitabweichung aus Lauf 1 und Lauf 2 zum Setz-Lauf betrug nur 00:64 Sek. = 64 Hunderstel Sekunden.
Die Platzierungen
- Klasse 1- Vorkriegswagen 1910-1940
1. Berthold Dörrich / Veerle Ulirick - Alvis 12/70, 1939
2. Günter Krenn / Leopold Gierl - MG K3 Magnette, 1934
3. Peter Steng / Sabine Steng - Delahaye 135 S, 1937
- Klasse 2- Veritas 1947-1952
1. Jürgen Bremer / Ulrich Detscher- BMW Werkmeister, 1952
2. Günther Schindler -Neumaier-BMW, 1938
3. Joachim Ohlinger / Astrid Hofmann - Veritas RS, 1948
- Klasse 3- Rennsportwagen 1950 - 1970
1. Marcus Schrammen / Irene Terhaag - Porsche 356 Pre-A, 1955
2. Jürgen Rudolph / Frank Stricker - Porsche 910, 1967
3. Michael Kurzeja / Joachim Klutz- Austin Healey MK I, 1961
Bildergalerie
Am Parkplatz unterhalb des Fuscher Törls.
Vor dem Ferry Porsche Congress Center in Zell am See während der Siegerehrung.
weitere Bilder
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