Gustav Freytag

Landesgerichtsrat Dr. Gustav Freytag (* 1881 in Wien; † 16. Oktober 1947 in Mittersill[1]) war Jurist und Alpinist, der in Morzg südlich der Stadt Salzburg wohnte.

Leben

Gustav Freytag war der einzige Sohn des gleichnamigen Kartografen, Alpinisten und Ehrenbürgers der Gemeinde Admont Gustav Freytag[2][3] (* 23. Jänner 1852 in Magdeburg, Deutschland; † 19. Dezember 1938 in Bad Ischl) und seiner Frau Anna, geborene Ertelt, aus erster Ehe. Nach seiner Matura studierte er Rechtswissenschaften und arbeitete nebenher in der Firma seines Vaters, der "Kartographischen Anstalt G. Freytag & Berndt" in Wien.

Seit 1906 war er verheiratet mit Leopoldine Mayr aus Salzburg, die jedoch 1909 bereits verstarb. Seinen Justizdienst absolvierte Freytag von 1909 bis 1910 am Landesgericht Salzburg, legte 1912 die Richterprüfung ab und arbeitete ab 1913 für die Staatsanwaltschaft Salzburg.

1911 gründete er mit Alexander von Mörk, Martin Hell und Erwin Angermayer-Rebenberg den Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg und war bis 1913 stellvertretender Obmann. Nach dem Tod von Alexander von Mörk war er von 1919 bis 1921 Vereinsobmann und bemühte sich um die kommerzielle Erschließung der Eisriesenwelt. Aufgrund seiner wenig kooperativen Vereinsführung wurde er im Juli 1921 nach antisemitischen Ausfällen aus dem Höhlenverein ausgeschlossen und gründete die "Gesellschaft für Höhlenkunde und Salzburg", die jedoch nach wenigen Jahren ihre Aktivitäten einstellte.

1914 gründete der begeisterte Alpinist und Hobbymaler mit einer Handvoll Männern den Salzburger Athletiksport-Klub 1914. Einige Zeit war er auch Kassier beim Salzburger Automobil-Club.

1915 wurde Dr. Freytag Bezirksrichter in Peuerbach (Oberösterreich), 1916 bis 1917 in Grieskirchen (OÖ.) und war ab 1918 als Richter an der Staatsanwaltschaft Salzburg tätig. 1919 war er Bezirksrichter am Landesgericht Salzburg, ab 1920 wieder in Peuerbach. 1923 wurde er frühpensioniert.

1919 übernahm er den Kartenverlag seines Vaters und verkaufte ihn 1920 an den Artaria Verlag. Den Verkaufserlös investierte er 1924 in die Salzburger Kunstfilm-Industrie-AG und wurde deren Großaktionär und geschäftsführender Verwaltungsrat. Allerdings musste er bereits 1925 Konkurs anmelden und verlor damit das gesamte Familienvermögen. Schließlich übersiedelte er in den Pinzgau nach Mittersill, wo er sich als Rechtsanwalt betätigte.

Quellen

Einzelnachweis und Fußnoten

  1. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 21. Oktober 1947, Seite 4
  2. siehe Ennstalwiki → enns:Gustav Freytag
  3. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs
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