Hochwasser 1959

Die eingestürzte Autobahnbrücke der Westautobahn über die Salzach.

Das Hochwasser am Donnerstag, den 13. August 1959, mit 2 100 m³/s brachte mehrere Brücken zum Einsturz und überschwemmte ganze Landstriche.

Die Ereignisse

Mittwoch, 12. August

Eine Unwetterfront brachte in wenigen Tagen rund 200 Liter Regen pro Quadratmeter. Der erste Hochwasseralarm kam bereits Mittwochabend, den 12. August, knapp vor 18 Uhr aus Kuchl. Der Kertererbach trat blitzartig über die Ufer und überschwemmte die Salzachtal Bundesstraße.

Donnerstag, 13. August

In Glasenbach, einem Ortsteil der im Süden des Flachgaus gelegenen Gemeinde Elsbethen, wurde am Donnerstag, den 13. August, um 11:50 Uhr die alte Hellbrunner Brücke weggerissen. Am dramatischsten war am Donnerstagabend um 18:50 Uhr der Einsturz der gerade erst fertiggestellten Autobahnbrücke Salzburg-Nord über die Salzach zwischen der Autobahnanschlussstelle Salzburg-Mitte und der Autobahnanschlussstelle Salzburg-Nord. Dabei rettete Georg Berger vielen Menschen das Leben. Er war Garagenmeister beim Postbus und war kurz vor dem Einsturz der Brücke auf der A 1 West Autobahn mit einem Bus unterwegs. Er blieb er vor der Autobahnbrücke mit dem vollbesetzten Bus stehen, da ihm die Überfahrt angesichts des Hochwassers bereits zu gefährlich schien. Kurz nachdem er diese Entscheidung getroffen hatte, brach die Autobahnbrücke ein. 20 Minuten später wurde der Mittelpfeiler weggeschwemmt.

Teile der Salzburger Stadtteile Liefering und Gnigl wurden überflutet.

 
In Glasenbach wurde ein Teil der alten Hellbrunner Brücke weggerissen.

In Oberndorf betrug die überschwemmte Fläche mindestens 15 Quadratkilometer. Bergheim, Thalgau und Henndorf am Wallersee wurden schwer getroffen. In Henndorf überschwemmte der mitten durch das Ortsgebiet fließende Henndorfer Bach die Hälfte des Ortes. Dort befand sich unter den Betroffenen Justizminister Dr. Tschadek, der in Henndorf urlaubte.

 
In Hallein-Kaltenhausen wurde die Brücke über die Salzach nach Neualm zerstört.

Ein zweiter Brennpunkt war Hallein. Die Salzachtal Bundesstraße musste am 13. August um 07:25 Uhr gesperrt werden, da der Straßendamm südlich der Zellulosefabrik zu bersten drohte. Der mittlere Pfeiler der Kaltenhausener Werksbrücke war geborsten, das Gleis der darüber verlaufenden Industriebahn hing in der Luft. Die unter der Brücke verlaufende Trinkwasserleitung zur Ortschaft Neualm war entzwei gerissen worden und musste abgedreht werden. Auch im Bereich des alten Strandbads in Gamp stieg der Pegel der Salzach Stunde um Stunde. Burgfried stand bereits unter Wasser. Letztlich stand das gesamte Gebiet um den Bahnhof von Hallein unter Wasser.

Der Zugverkehr auf der Salzburg-Tiroler-Bahn war unterbrochen, Züge von Norden kommend endeten im Bahnhof Hallein. Die Bahnhöfe Golling-Abtenau und Sulzau waren überflutet. Gegen Mitternacht von Mittwoch auf Donnerstag kam Hochwasseralarm aus dem Lammertal. Die Pass Gschütt Straße musste gesperrt werden. In Annaberg wird die Pass Gschütt Straße auf einer von 20 bis 25 Meter weggerissen.

Auch die Pongauer Marktgemeinde Wagrain wurde von einem Hochwasser heimgesucht. Filzmoos war vier Tage ohne Strom und nur aus der Luft erreichbar. Die L 219 Filzmooser Landesstraße wurde zusammen mit dem parallel fließenden Fritzbach buchstäblich in ein Bachbett verwandelt. Urlauber, die in Filzmoos nicht mehr länger warten konnten, mussten elf Kilometer zu Fuß nach Eben im Pongau marschieren.[1] In Eben im Pongau riss der Fritzbach fast alle Brücken und Stege weg oder beschädigte sie schwer.[2]

Beim Holzfischen stürzte ein Mann in die Salzach, wurde abgetrieben und ertrank.

Freitag, 14. August

Am Freitag, den 14. August, begannen die Pegelstände wieder zu sinken und die Sonne kam hinter den Wolken hervor.

Rückblick

25 Offiziere und 480 Männer des Österreichischen Bundesheeres waren bei Sicherungs- und Aufräumungsarbeiten eingesetzt. In 60 Salzburger Gemeinden entstanden Millionenschäden.

In der Stadt Salzburg wurden Wohnungen mehr als 500 Familien verwüstet und unbewohnbar, die Wohnungen von höchstens für 400 Familien diese wieder hergestellt werden können, hieß es in den "Salzburger Nachrichten".[3] Die "Salzburger Nachrichten" schrieben schon in ihrer Ausgabe vom 14. August 1959, dass es sich um das schlimmste Hochwasser seit 1920 handelte.

Bildlink

  • www.facebook.com "Zeit-Fenster", eine Nahaufnahme von der eingestürzten Autobahnbrücke

Quellen

Einzelnachweise

  1. "Salzburger Nachrichten", 18. August 1959, Seite 5
  2. "Salzburger Nachrichten", 19. August 1959, Seite 5
  3. "Salzburger Nachrichten", 19. August 1959, Seite 5