Jakob Viehauser
Jakob Viehauser (* 22. Jänner 1869 in Dienten am Hochkönig; † 14. Dezember 1950 ebenda)[1] war ein sozialdemokratischer Politiker, insbesondere Abgeordneter zum Salzburger Landtag und zum Nationalrat.
Leben
Der Sohn eines Kleinbauern besuchte die Volksschule und arbeitete danach als Landarbeiter, Forstarbeiter und wie sein Vater als Bergmann. Nach seiner Pensionierung war er Pächter eines Gasthauses, Hausbesitzer,[2]Holzhändler, Landesproduktenhändler und zuletzt machte sich Viehauser als Frächter mit Pferdefuhrwerken selbständig.[3] Er war der Bruder von Josef Viehauser, Zachhofbauer (erste Gemeinderat von Dienten) und Rupert Viehauser, Hirscheggerbauer (Erbhof).[4]
Als Bergknappe in Mühlbach am Hochkönig gründete er gemeinsam mit dem Wanderlehrer Anton Losert einen Arbeiterbildungsverein für Bergknappen in Dienten. Später schuf er eine sogenannte Bruderlade sowie eine Unfallversicherung für Bergarbeiter, die sich aufgrund seines Engagements auch gewerkschaftlich organisierten. Viehauser war maßgebend am sozialdemokratischen Organisationsaufbau im Pinzgau beteiligt und wirkte ab 1913 als Obmann-Stellvertreter des dortigen Sozialdemokratischen Vereins.
Er gehörte gemeinsam mit Johann Gehwolf (Werfen), Franz Brutar (Lend), Georg Koller (Taxenbach), Simon Abram und Richard Herzog (Saalfelden) zu den ersten sozialdemokratischen Vertrauensmännern im Land Salzburg. 1903 wurde er, gemeinsam mit vier anderen Bergknappen, in die Gemeindevertretung von Dienten gewählt und in weiterer Folge zum Bürgermeister bestimmt. Damit war er das erste sozialdemokratische Gemeindeoberhaupt im Land Salzburg.
Nach den Ereignissen des Februars 1934 wurde er, ebenso wie zahlreiche andere Sozialdemokraten, verfolgt. Trotzdem gelang es Jakob Viehauser, auch im Land Salzburg eine illegale Organisation von Revolutionären Sozialisten aufzubauen, die trotz aller Widerstände die Funktionärsausbildung fortsetzte.
Viehauser wurde am 17. Oktober 1926 bei der Gründungsversammlung der Raiffeisenkassa Dienten in den Vorstand gewählt.[5]
Jacob Vincenz Viehauser heiratete 1892 die Stöcklwirtstochter Theresia Schattauer (* 30. November 1865; † 30. Oktober 1940)[6]deren Vater Jakob Schattauer wie Großvater Jakob Schattauer ebenfalls Bürgermeister der Gemeinde waren.[7]
Nach dem Tod seiner beiden Söhne im Ersten Weltkrieg, Schütze Unterjäger Jakob Viehauser und Karl Viehauser,[8] konnte er seinen Hof nicht mehr versorgen und verkaufte ihn.
Politische Ämter
Jakob Viehauser war
- Gemeindevertreter der Gemeinde Dienten am Hochkönig ab 1903,
- Bürgermeister von Dienten von 1903 bis 1913 und von 1926 bis 1928,
- Abgeordneter zum Salzburger Landtag (1919–1922) und
- Abgeordneter zum Nationalrat (14. September 1922–20. November 1923).
Karikaturlink
- ANNO ein Link zu einer Karikatur im Kärntner Landbote auf Seite 3 vom 13. Oktober 1923.
Quellen
- Homepage des Nationalrats
- Österreichisches Biographisches Lexikon Viehauser Jakob (1869-1950)
- Kaut, Josef: Der Steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Arbeiterbewegung im Lande Salzburg. Wiener Volksbuchhandlung 1961.
- Hölzl, Ferdinand: Pinzgauer Parteichronik. Band 1: Die Sozialdemokraten und Gewerkschaften. Zell am See 1983.
- ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 5. September 1931, Seite 4 und Seite 9
- ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 7. Dezember 1916, Seite 3-5
Einzelnachweise
- ↑ Taufbuch der Pfarre Dienten, Band VII, S. 22
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 11. Mai 1907, Seite 5
- ↑ Salzburger Amtskalender: für das Jahr 1926, Seite 199
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 8. Juni 1918, Seite 4
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 20. Oktober 1926, Seite 5
- ↑ Trauungsbuch der Pfarre Dienten, Band IV, S. 52
- ↑ ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 23. Dezember 1950, Seite 6
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 17. November 1916, Seite 4
Vorgänger |
Bürgermeister von Dienten 1903–1913 1926–1928 |
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