Erbhöfe im Pinzgau
Erbhöfe im Pinzgau sind bäuerliche Betriebe im politischen Bezirk Zell am See (Pinzgau), die nach dem Salzburger Erbhofgesetz zum Erbhof ernannt wurden.
Allgemeines
Ein bäuerlicher Betrieb, der mindestens 200 Jahre innerhalb derselben Familie im Mannes- oder Frauenstamm vererbt wurde, kann im Bundesland Salzburg zum Erbhof ernannt werden. Die Ernennung zum Erbhof erfolgt nach dem Erbhofgesetz. Nach diesem kann auch ein Hof, der von Seitenverwandten mehr als zweiten Grades nicht im Kaufwege erworben, sondern an diese ebenfalls vererbt worden ist, zum Erbhof werden. Eine weitere Voraussetzung ist, dass der bäuerliche Betrieb mit einem Wohnhaus versehen und vom Eigentümer selbst bewirtschaftet wird. Im Salzburger Land gibt es mehr als 1 000 Erbhöfe.
Liste der Erbhöfe im Pinzgau
Oberpinzgau
Im Oberpinzgau sind dies:
- das Köchlgut in Neukirchen am Großvenediger der Familie Hofer, seit 1719 im Familienbesitz, 2023
Mitterpinzgau
Im Mitterpinzgau sind dies:
- der Erbhof Hinterrain in Leogang, seit 1762 im Besitz der Familie Eder[1]
- der Kleintödlinghof in Leogang, seit 1737 im Besitz der Familie Herzog
- das Riederhäuslgut, seit 1820 im Besitz der Familie Scheiber[2]
- das Flatscherbauerngut der Familie Wimmer in Lofer-Scheffsnoth, seit 1726 im Familienbesitz
- der Eggerhof der Familie Fersterer in Maria Alm am Steinernen Meer, seit 1804 im Besitz der Familie Fersterer (2005 zum Erbhof ernannt)
- das Rohrmoosgut der Familie Schwaiger in Maria Alm, seit 1691 im Familienbesitz (2010)
- das Herzoggut der Familie Hirschbichler in Saalfelden am Steinernen Meer, seit 1660 im Familienbesitz (2010)
- das Sodergut in Unken, seit ca. 1380 im Familienbesitz[3]
- das Wimmergut der Familie Johann Flatscher in Unken-Gföll, seit 1400 im Familienbesitz (1997)
- das Bergergut der Familie Heinrich und Rosa Scheul in Unken-Reit, seit 1596 im Familienbesitz (1997)
- das Mörtlgut der Familie Alois Stahl in Unken-Niederland, seit 1606 im Familienbesitz (1997)
- das Bauereggergut der Familie Martin Hinterseer in Unken-Gföll, seit 1611 im Familienbesitz (1997)
- das Mairgut der Familie Martin Baumgartner in Unken-Gföll, seit 1631 im Familienbesitz (1997)
- das Fritzgut der Familie Gertraud Faistauer in Unken, seit 1645 im Familienbesitz (1997)
- das Perchtgut der Familie Walter und Katharina Haider in Unken, seit 1650 im Familienbesitz (1997)
- das Pichlergut der Familie Eduard Wimmer in Unken-Reit, seit 1651 im Familienbesitz (1997)
- der Pichlerhof der Familie Haider in Unken, seit 1804 im Familienbesitz (2011)
- das Vorderhamerl- oder Schneidergut der Familie Johann und Monika Lohfeyer in Unken-Gföll, seit 1677 im Familienbesitz (1997)
- das Herbstgut der Familie Manfred Vitzthum in Unken-Gföll, seit 1678 im Familienbesitz (1997)
- das Geistlergut der Familie Leopold Schmuck in Unken-Gföll, seit 1692 im Familienbesitz (1997)
- das Eggergut der Familie Sebastian Wimmer in Unken-Niederland, seit 1731 im Familienbesitz (1997)
- das Köstlergut der Familie Romana Lidicky in Unken-Niederland, seit 1739 im Familienbesitz (1997)
- das Schwaigergut der Familie Korbinian und Maria Auer in Unken-Niederland, seit 1744 im Familienbesitz (1997)
- das Ennsmanngut der Familie Johann und Gerlinde Willberger in Unken-Niederland, seit 1749 im Familienbesitz (1997)
- das Walchergut der Familie Franz Kolb in Unken-Reit, seit 1757 im Familienbesitz (1997)
- das Wiesergut der Familie Georg und Marianne Rieder in Unken-Reit, seit 1765 im Familienbesitz (1997)
- das Falterergut der Familie Albert Hinterseer in Unken, seit 1775 im Familienbesitz (1997)
- das Haitzmanngut der Familie Sebastian Hohenwarter in Unkenberg, seit 1783 im Familienbesitz (1997)
- das Sodergut der Familie Georg Dürnberger in Hallenstein-Lofer seit 1717 im Familienbesitz 1934 zum Erbhof ernannt
Unterpinzgau
Im Unterpinzgau sind dies:
- Rendlhof in Bichldorf in Bruck an der Großglocknerstraße
- Familie Mayr, Lukashansl in Bruck an der Großglocknerstraße
- der Erbhof Hirschegg in Dienten am Hochkönig, seit 1647 im Besitz der Familie Viehauser (1937 zum Erbhof ernannt)[4][5]
- das Gut Schlettern in Rauris der Familie Rainer, seit 1760 im Familienbesitz, 2023
Quellen
- SALZBURGWIKI, Erbhof
- Salzburger Landeskorrespondenz
- Bauern sichern Ernährung der Weltbevölkerung. Eisl überreichte Erbhofurkunden an 19 Bauernfamilien. 1.114 Erbhöfe im ganzen Land. Salzburger Landeskorrespondenz, 27. Oktober 1997
- Hinterseer, Sebastian und Max Faistauer: Heimat-Chronik Lofer-St. Martin. Lofer 1982.
Einzelnachweise
- ↑ www.hinterrain.at
- ↑ Salzburger Landeskorrespondenz vom 7. Mai 2024
- ↑ Friederike Zaisberger, Geschichte Salzburgs. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1998, ISBN 3-486-56351-3, und Verlag für Politik und Geschichte, Wien 1998, ISBN 3-7028-0354-8. S. 144.
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 1. Dezember 1937, Seite 6
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 2. Februar 1938, Seite 5